Die Hauptstadt Bogotá ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes, eine Weltstadt voller Wolkenkratzer und anderer moderner Bauten, die einen reizvollen Gegensatz zu kolonialen Gebäuden bilden. Im historischen Zentrum "Candelaria" stehen zahlreiche Kirchen, die reichhaltig und kunstvoll in kolonialem Stil ausgestattet sind. Das Herz der Stadt ist heute die Plaza de Bolivar, auf der man die Kathedrale, den Kardinalspalast und das Kapitol findet. In den engen und steilen Gässchen, die zu den Bergen hinaufführen, gibt es schöne alte Kolonialgebäude mit sehenswerten Eingangstoren, Balkonen und Laternen. Die Mischung der verschiedenen Stilrichtungen wird "Kolonialkunst im Stile Neugranadas" genannt. In der Stadt gibt es zahlreiche Museen, darunter das Goldmuseum mit einer einzigartigen Sammlung von über 30.000 Ausstellungsstücken präkolumbianischer Goldschmiedekunst. In Bogotá sollte man unbedingt die typische Spezialität "Ajiaco Santafereno", eine kräftige Suppe aus mehreren Sorten von Kartoffeln, Hühnerfleisch, Guascakräutern und Maiskolben, probieren.
Viele Kenner Südamerikas halten Cartagena de Indias für die schönste Stadt des amerikanischen Kontinents. Die Altstadt mit attraktiven Eingangstoren und überhängenden Balkonen in den engen Straßen hat sich den Zauber der kolonialen Epoche bewahrt. Neben vielen kleinen Plätzen, zahlreichen Kirchen, Klöstern und Herrenhäuser, ist auch die Befestigungsanlage rings um die Altstadt sehr sehenswert. Als Meisterwerk spanischer Festungsbaukunst in Amerika gilt das dortige Castillo de San Felipe de Barajas mit unterirdischen Gängen und dem Ruf, uneinnehmbar zu sein. Die Stadt Cali besticht durch viele Parks, Gärten und baumbestandene Alleen. Das Faszinierendste dort ist jedoch die Salsa-Musik, die man überall hören kann. Die Salsa Tänzer von Calis, die auch kostümiert auftreten und kunstvolle Vorstellungen bieten, gelten als die besten Südamerikas. In der Stadt gibt es ein gut ausgestattetes Zucker-Museum, indem man alles Wissenswerte über den Anbau und die Weiterverarbeitung von Zucker, dem wichtigsten Erzeugnis dieser Region, erfährt. Ein besonderes Erlebnis sind die zahlreichen Feste in der Stadt und deren Umgebung. In der Zeit zwischen Weihnachten und dem 3. Januar findet die "Feria de Cali" statt, eine Woche mit vielen Volks- und Straßenfesten sowie der Wahl einer Zuckerrohr-Königin.
Wer es beschaulicher mag, reist ins Landesinnere nach Mompox. Dieses Städtchen aus der Kolonialzeit gehört zum Weltkulturerbe und verzaubert mit dem morbiden Charme seiner bunten Häuser und dem ruhig dahinfließenden Leben am Ufer des größten Flusses Rio Magdalena. Das Dorf San Augustin ist eine der wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätten des Landes. Die Region war jahrhundertelang von mehreren aufeinanderfolgenden Kulturvölkern besiedelt, die zahlreiche Spuren hinterließen. Dort gibt es in Stein gehauene Statuen und Figuren, Monolith-Sarkophage und außergewöhnliche Felszeichnungen. Bis zu sieben Meter hoch ragen die etwa 5.000 Jahre alten Kunstwerke der Ureinwohner in den Himmel – eine Kultstätte steinerner Götter. In Tierradentro leben die Paez, eine indianische Gruppe, die ihre eigene Kultur, eine eigene Sprache und nach wie vor eine eigene Stammesregierung hat. In den dortigen Hängen sind uralte Grabbauten verborgen, deren Funde in einem Museum vor Ort besichtigt werden können. Wer in das kolumbianische Amazonasgebiet reist, kommt in das größte Naturschutzgebiet der Welt mit einem fast unvorstellbaren Reichtum an pflanzlichen und tierischen Arten. Die außerordentlich regenreiche Gegend wird vom wasserreichsten Fluss der Erde, dem Rio Amazonas geprägt. Von Leticia aus kann man auf dem Wasserweg zahlreiche Exkursionen unternehmen, braucht dazu aber einen ortskundigen Führer. Flussfahrten sind die beste Gelegenheit, die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Indios in ihren Dörfern kennenzulernen.
Im Nationalpark Los Nevados, was so viel wie „Schneeberge“ bedeutet, gibt es nicht nur Schneegipfel, sondern auch Lagunen und Vulkane. Dorthin kommen viele Menschen aus aller Welt, um zu fischen, zu wandern und Bergtouren zu unternehmen. Vor einem Ausflug ist es allerdings immer ratsam, in einem Büro der staatlichen Umweltbehörde vorzusprechen, um sich über die vulkanische Aktivität in der Gegend zu erkundigen und Auskünfte über zuverlässige Bergführer einzuholen. Einen gut 30 Tonnen schweren Buckelwal von kleinen Fischerbooten aus kann man an Kolumbiens Pazifikküste bei Bahia Solano beobachten. Von Juli bis Oktober tummeln sich dort Hunderte dieser Tieren mit ihren Jungen. Der Naturpark Tayrona in der Nähe von Santa Marta am Karibischen Meer bietet sehr schöne Buchten und einsame Strände. Wem es an den unverbauten Traumstränden der Karibik zu heiß wird, der fährt einfach eine halbe Stunde die Berge hoch und schon befindet er sich in einem kühleren und angenehmeren Klima mit üppiger grüner Vegetation.
Das Volk der Tayrona hatte eine der am weitest entwickelten vorspanischen Kulturen in Kolumbien. Ihre Bauten, wie Brücken, Kanäle, Treppen, Terrassen und Keramiken können im gleichnamigen Park besichtigt werden. Auf den beiden Inseln San Andrés und Providencia, die vor der karibischen Küste liegen, siedelten sich im 17. Jahrhundert Engländer an, die mit ihren Sklaven von Jamaika kamen. Die Bewohner der Inseln haben sich eine ganz eigene kulturelle Tradition bewahrt und sprechen englisch. Auf beiden Inseln finden sich schöne Strände und gute Tauchmöglichkeiten. Einer der schönsten Karibikstrände liegt bei Palomino, San Gil gilt als das Zentrum des Abenteuersport und etwa 200 Kilometer westlich von Bogotá dreht sich in der schrillgrünen, bergigen „Zona Cafetera“ alles um den Kaffee.
Im Nordosten des Hochlands liegt die Region Boyacá, eine grüne und fruchtbare Gegend, mit Bewohnern, die noch immer an ihren überlieferten Sitten und Gebräuchen festhalten. Sie feiern alte überlieferte Feste, wie das "Aguinaldo Boyacense", eine religiöse und gleichzeitig folkloristische Festlichkeit, die jedes Jahr im Dezember in der Stadt Tunja stattfindet und ureigener Ausdruck der kulturellen Sitten und Gebräuche dieser Gegend ist. Egal ob Strandliebhaber, Wanderer, Bergsteiger, Wasserfallkletterer oder Outdoor-Sportler mit Drang zum Abenteuer, Kolumbien bietet einiges für Sportbegeisterte. Ein Eldorado für Outdoor-Sportarten ist die die Stadt Villa de Leyva. Typische Souvenirs für Kolumbien sind Lederwaren und Textilien aus Schafwolle, aber auch Smaragde, die man in sehr guter Qualität zu vernünftigen Preisen bekommt. Eine Reise lohnt sich in das traditionelle Kunsthandwerkszentrum San Jacinto, nicht weit von Cartagena.
Die Einreise nach Kolumbien ist für deutsche Staatsangehörige mit Reisepass und einem vorläufigen Reisepass möglich. Reisedokumente müssen sich in gutem Zustand befinden und noch mindestens für die vorgesehene Aufenthaltsdauer gültig sein. Bei der Einreise kann die Vorlage eines Rück- bzw. Weiterflugtickets verlangt werden. Reisende, die ihren aktuellen Pass jemals als verloren oder gestohlen gemeldet haben, sollten sich vor der Abreise vergewissern, dass die Meldung in der Interpol-Datei vollständig gelöscht ist. Andernfalls kann es zu Einreiseproblemen kommen. Deutsche Staatsangehörige benötigen für einen rein touristischen Aufenthalt in Kolumbien kein Visum. An den Grenzübergangsstellen bzw. auf den internationalen Flughäfen wird von der Immigrationsbehörde per Stempel im Reisepass die Aufenthaltsdauer festgelegt.
Reisende sollten daher bei der Einreisekontrolle durch Vorlage von Einladungsschreiben, Flugtickets o. ä. die Grenzbeamten bitten, eine Aufenthaltsdauer zu genehmigen, die den angestrebten Aufenthaltszeitraum abdeckt, was in der Regel auch erfolgt. Die zunächst maximale Aufenthaltsdauer beträgt 90 Tage, verlängerbar um weitere 90 Tage. Bei Einreise auf dem Landweg, z.B. mit Bus, muss unbedingt auf die Anbringung des Einreisestempels geachtet werden, da es andernfalls Probleme bei der Ausreise gibt. Gerade an der Grenze von Ecuador nach Kolumbien lassen Überlandbusse sich gern „durchwinken“, ohne ihren Fahrgästen Zeit für die Einreiseformalitäten zu lassen. Reisende, die über die genehmigte Aufenthaltsdauer hinaus im Land bleiben wollen, müssen rechtzeitig vor Ablauf des bereits genehmigten Zeitraums bei der Immigrationsbehörde eine gebührenpflichtige Verlängerung beantragen. In der Regel wird eine einmalige Verlängerung um weitere 90 Tage gewährt, ein Anspruch darauf besteht jedoch nicht.
Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Das medizinische Versorgungsangebot ist in den größeren Städten in der Regel mit dem in Europa zu vergleichen. Es ist auf dem Lande jedoch vielfach technisch, apparativ und hygienisch problematisch. Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen. Kolumbien verlangt bei der direkten Einreise aus Deutschland zwar keinen Nachweis einer Gelbfieberimpfung, dennoch wird die Impfung allen Reisenden dringend empfohlen, bevor sie in Kolumbien in ein Gebiet reisen, in dem Gelbfieber vorkommt. Über diese Gebiete informiert aktuell die Homepage des Auswertigen Amtes. Für den Besuch einiger Nationalparks ist der Nachweis der Gelbfieberimpfung Pflicht. Die Impfung ist kostenlos am Flughafen El Dorado/Bogota sowie in diversen Impfzentren möglich, gültiger Impfschutz entsteht aber erst nach 10 Tagen. Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen.
Kolumbien wird mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert, sodass Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, von Reisen nach Guatemala abgeraten wird. Ganzjährig besteht ein mittleres Malariarisiko in ländlichen Gebieten unterhalb von 1.500 Meter Höhe insbesondere im Department Zacapa im Grenzgebiet zu Honduras. Als Malaria-frei gelten die großen Städte, San Andres und Providencia. Die Übertragung erfolgt durch den Stich abend- und nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die Malaria tropica nicht selten tödlich. Die Malaria-Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet an den behandelnden Arzt notwendig. Je nach Reiseprofil kann im Einzelfall eine Chemoprophylaxe bzw. Standby-Medikation sinnvoll sein. Persönliche Mückenschutzmaßnahmen werden in jedem Fall empfohlen, um das Dengue Fieber sowie Chikungunya zu vermeiden.
Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen, ganztägig ganzkörperbedeckende helle Kleidung zu tragen, Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen und unter einem Moskitonetz zu schlafen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera vermeiden. Dies ist besonders wichtig in ländlichen Gebieten. In Kolumbien kann durch Ausscheidungen von Raubwanzen, die in Ritzen einfacher Behausungen in ländlichen Regionen leben, die amerikanische Trypanosomiasis (Chagas) übertragen werden. Insgesamt ist das Risiko für Reisende an Chagas zu erkranken sehr gering. Vor einer Reise nach Kolumbien wird eine individuelle Beratung durch einen Tropen- bzw. Reisemediziner empfohlen; zu Beratungsstellen.
Die Sicherheitslage in Kolumbien hat sich in den letzten Jahren erheblich verbessert. Durch den Abbruch der Friedensgespräche mit der ELN könnte es jedoch zu weiteren Anschlägen kommen. Guerillareste sowie Gruppen aus dem Bereich der organisierten Kriminalität verüben darüber hinaus weiter Gewalttaten und liefern sich Bandenkriege im Kampf um die Vorherrschaft in den Drogengebieten. Die genannten Gruppierungen gehen aggressiv vor. Seit Jahresanfang 2019 häufen sich Überfälle auf Touristen auf der Straße Riohacha – Cabo de la Vela im nördlichsten Departamento La Guajira an der Karibikküste. Reisenden wird durch die Polizei geraten, die Strecke bis auf Weiteres nur auf dem Hauptweg und mit von der Polizei eingerichteter Sicherheitsbegleitung zu befahren.
Das auswertige Amt warnt immer wieder vor Reisen in verschiedene Departamentos bzw. Gebiete, die mit Ausnahme von Fahrten auf Hauptstraßen zwischen Großstädten bei Tageslicht, für Reisende besonders gefährlich werden können. Hier sind vor Reiseantritt die betroffenen Regionen über das die Homepage des Auswertigen Amtes abfragbar. In den Grenzregionen Kolumbiens wird um besondere Vorsicht gebeten. Dort ist in ländlichen, dünn besiedelten Gebieten mit schwacher Infrastruktur die staatliche Kontrolle weiterhin nicht gewährleistet. In diesen Regionen sind Entführungen, Raub und andere Gewaltdelikte bis hin zu offenen Kämpfen krimineller Banden sowie Anschläge auf die Staatsgewalt jederzeit möglich. Auch wenn Touristen in der Regel nicht Ziel von Anschlägen sind, besteht die Gefahr von Kollateralschäden. Terroristische Anschläge auf touristische Ziele sind mit Ausnahme eines Anschlags in einem Einkaufszentrum in Bogotá in den letzten Jahren nicht vorgekommen. Demonstrationen, Protestaktionen und Streiks können insbesondere in großen Städten in Kolumbien jederzeit stattfinden. Gewalttätige Ausschreitungen sind dabei nicht auszuschließen. Auch kann es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Straßenblockaden kommen, wie vor Grenzübergängen zu Nachbarstaaten wie Ecuador. Demonstrationen und größere Menschenansammlungen sollten weiträumig gemieden werden. In den Großstädten Bogotá, Medellin, Barranquilla, Cali, Cartagena, Santa Marta usw. ist die Sicherheitslage mit der in anderen lateinamerikanischen Metropolen vergleichbar. Die Kriminalitätsrate insbesondere Straßendiebstähle und Wohnungseinbrüche und die allgemeine Gewaltbereitschaft sind hoch. Selbst tagsüber muss auch in belebten Straßen mit Raubüberfällen und Trickdiebstahl gerechnet werden. Mit Einbruch der Dämmerung besteht bei Überfällen eine erhöhte Gefahr der Gewaltanwendung. Reisende sollten bei Dunkelheit einsame Viertel und Straßen in größeren Städten meiden und abseits der Touristenzentren nicht alleine unterwegs sein. Auf auffälligen Schmuck sollte verzichtet und Geld und Wertsachen nur im erforderlichen Umfang mitgenommen werden. Sowohl auf Fahrten als Anhalter als auch auf die Mitnahme von Anhaltern sollte verzichtet werden. Fahrzeuge sollten stets auf bewachten Parkplätzen abgestellt und keine Wertsachen oder Taschen sichtbar im Auto gelassen werden. Getränke, Esswaren, Süßigkeiten oder Zigaretten sollten nicht von Fremden angenommen und Essen/Getränke im Restaurant nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. Auf diese Weise werden Opfern sog. „K.O.-Tropfen“ oder ähnliche Mittel verabreicht. Insbesondere in Bogotá häufen sich diese Fälle in letzter Zeit.
Neben dem Gewaltpotential geht Gefahr von Landminen aus. Befestigte Straßen sollten daher außerhalb von Ortschaften nicht verlassen werden. Kolumbien liegt in einer seismisch aktiven Zone. Im Bereich der Kordilleren im Westteil Kolumbiens ist mit erhöhter Erdbebengefahr zu rechnen. Bei Reisen in die unmittelbare Umgebung von Vulkanen sollten die Anweisungen der örtlichen Behörden und Sicherheitskräfte beachtet werden. Hinweise zu vulkanischen Aktivitäten gibt der Servicio Geológico Colombiano. Der im Bau befindliche Staudamm Hidroituango am Rio Cauca, ca 170 km nördlich von Medellin, ist möglicherweise einsturzgefährdet. Sollte es zu einem Dammbruch oder Abrutschen des begrenzenden Gebirgszugs kommen, ist mit einer enormen Flutwelle zu rechnen. Reisende sollten die betroffene Gegend am nördlichen Ende der westlichen Kordilleren derzeit möglichst meiden (Stand 2019). Von April bis Mitte Juni und im Oktober und November ist in Kolumbien Regenzeit, in der es zu heftigen Regenfällen, häufig mit Überschwemmungen und Erdrutschen kommt. An der Nordküste am karibischen Meer ist von Juni bis Dezember Wirbelsturmsaison. Reisende werden öfter als „Drogenschmuggler„ missbraucht. Besondere Vorsicht gilt bei Lockangeboten z.B. über das Internet, um auf Kosten anderer eine Reise durchzuführen, ebenso sollten Reisende kein Gepäck für Fremde mitnehmen und den Inhalt des eigenen Gepäcks kontrollieren. Es kommen immer wieder Fälle vor, in denen das Gepäck mit anderen Labels versehen wird. Die Banderole wird im Gepäckbereich des kolumbianischen Abflughafens vom Koffer eines Reisenden entfernt und an einem mit Kokain gefüllten Koffer angebracht. Am Zielflughafen in Europa wird der Koffer von einem Komplizen vom Band genommen. Sollte der Koffer jedoch zuvor von der Drogenfahndung entdeckt werden, ist der Reisende in Erklärungsnot. Ein Foto, direkt an der Gepäckaufgabe mit sichtbarer Banderole aufgenommen, kann den Beweis erleichtern. Bei Gepäckdurchsuchungen wegen Drogenverdachts sollte unbedingt ein unabhängiger Zeuge hinzugezogen werden. Drogenbesitz und –schmuggel wird mit hohen Haftstrafen geahndet, die Haft muss in kolumbianischen Gefängnissen verbüßt werden.
Die Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela ist an den Hauptübergangsstellen für Fußgänger tagsüber geöffnet. Gleichwohl ist bei Reisen in die Grenzregion zu Venezuela Vorsicht geboten, eine Grenzüberquerung mit Fahrzeug ist nicht möglich. Die Sicherheitslage im Grenzgebiet ist derzeit u.a. wegen der Vielzahl venezolanischer Flüchtlinge besonders volatil. Bei Hochgebirgstouren kommt es aufgrund der extremen Höhenlage von oft über 5.000 Metern und der besonderen lokalen Bedingungen auch unter erfahrenen Bergsteigern zu teilweise schweren Unfällen. Eine flächendeckende, zuverlässig erreichbare Bergwacht existiert nicht. Rettungsflüge und ein Mobilfunkempfang sind vielerorts nicht möglich.
Für Notfälle sollten alternative Kommunikationsmittel wie ein Satellitentelefon oder ein anmietbares Notrufsystem mitgeführt werden. Vor Aufbruch sollten beim Veranstalter bzw. lokalen Führer Informationen über die konkreten Rettungsmöglichkeiten im Notfall eingeholt und sich nicht mit beschwichtigenden Worten hierzu oder zum Schwierigkeitsgrad zufrieden gegeben werden. Restriktionen und Empfehlungen der nationalen Parkverwaltung zu den einzelnen Gebieten sollten unbedingt beachtet werden.
Bisweilen haben Touristen die Möglichkeit, in indigenen Gemeinschaften insbesondere in Putumayo und der Amazonasregion an Zeremonien teilzunehmen. Vorsicht ist geboten, wenn dabei halluzigene Substanzen angeboten werden. Diese sind in Kolumbien nicht verboten, können aber gefährliche Gifte enthalten.
Der deutsche Führerschein ist für touristische Aufenthalte in Kolumbien entsprechend der Aufenthaltserlaubnis zwar ausreichend, der Internationale Führerschein ist jedoch für die Praxis empfehlenswert und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig. Es gibt nur wenige gut asphaltierte Straßen und das Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer lässt zu wünschen übrig. Oft fehlen Verkehrsschilder und Wegweiser, weshalb man ein gutes Navi oder Kartenmaterial haben sollte. Die kolumbianischen Sicherheitsbehörden haben in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Sicherheit der Hauptrouten zwischen den wichtigsten Städten des Landes zu gewährleisten. Parken in Kolumbien ist nicht sicher, da Autos oft aufgebrochen werden. Man sollte sich deshalb immer um einen bezahlten Parkplatz bemühen und vor allem nachts das Auto niemals in den Straßen stehen lassen. Unauffällige Mietfahrzeuge sollten bevorzugt werden.
Trinkwasser und bei Fahrten durchs Gebirge warme Kleidung sollten für den Fall einer unvorhergesehenen Fahrtunterbrechung immer mitgeführt werden. Wegen der erhöhten Unfall- und Überfallgefahr empfiehlt es sich im ganzen Land Nachtfahrten zu vermeiden. Taxifahren in Kolumbien ist recht preisgünstig. Taxis sollten nicht am Straßenrand angehalten, sondern stets per Telefon- oder Internetservice bestellt oder Taxis an den autorisierten Taxiständen benutzt werden. Andernfalls besteht Gefahr, Opfer eines Raubüberfalls oder einer Kurzzeitentführung zu werden, bei der die Täter in der Regel Kreditkarten samt PIN abpressen. Eine sicherere Alternative für die Fahrt vom Flughafen ist ein Limousinenservice oder ein Hoteltransfer. Im Land gibt es ein dichtes Netz von Inlandsflügen und Autobusverbindungen. Mit Inlandsflügen kann man viele, auch entlegenere Orte in Kolumbien gut erreichen und das zu relativ moderaten Preisen. Der Bus ist das Hauptverkehrsmittel des Landes und das Bussystem Kolumbiens ist sehr gut ausgebaut. Mit Bussen kommt man überall recht günstig hin.
Vor allem in der Hauptstadt gibt es ein gut ausgebautes Netz mit dem Transmilenio. Hier findet man auch die meisten Verbindungen ins ganze Land. In größeren Städten gibt es Busbahnhöfe, in kleineren Orten fahren die Busse meist in der Nähe der Plaza ab. Es gibt auch kleinere Busse (colectivos oder busetas), die im Stadtverkehr schneller unterwegs sind und teilweise auch ins Umland fahren. Der Komfort bei Busreisen ist sehr unterschiedlich. In Langstreckenbussen gibt es Klimaanlage, Toiletten, Service und sogar Unterhaltung durch Videos, kleinere Busse sind eher eng und unkomfortabler. Bei allen Fahrten sollte darauf geachtet werden, dass das Gepäck sicher verstaut ist. Die Vekehrssicherheit der Buse ist mittlerweile akzeptabel. Für lange Strecken sollten Sie an Verpflegung denken, da kaum Haltepausen eingelegt werden.
In Kolumbien gibt es einen gut ausgebauten Schiffsverkehr, vor allen mit Frachtschiffen, die aber auch Passagiere befördern. Im Amazonasgebiet ist das Schiff oder Boot die einzige Möglichkeit Reisen zu unternehmen. Es ist möglich, z. B. auf dem Rio Magdalena, Boote für kleinere Strecken auszuleihen. In Kolumbien gibt es kaum Bahnverbindungen. Allerdings gibt es kleine Touristenzüge in Bogotá.
Landeswährung ist der kolumbianische Peso (COP). Für 1 USD erhält man 3.141 COP und für 1 EURO 3.542 COP (Stand 2019). Es empfiehlt sich vor Reiseantritt geringe Summen in USD oder kolumbianische Pesos umzutauschen, um vor Ort zahlungsfähig zu sein. Generell sind die Wechselkurse im Land günstiger, wobei sich ein Vergleich vor Ort lohnt. Für den Umtausch von Bargeld in Kolumbien sind Banken und Wechselstuben die beste Möglichkeit. Die Wechselkurse sollten klar ersichtlich sein, genauso wie Hinweise zu etwaigen Gebühren. Zu beachten ist, dass beim Geldwechsel ein gültiger Reisepass vorzulegen ist. Auf jeden Fall sollte vermieden werden, Geld auf der Straße zu tauschen, da dies strafbar sein kann. Zu beachten ist noch, dass einige Bankinstitute keine USD akzeptieren, um sich vor Falschgeld zu schützen. Deswegen dürfte es kein Problem sein, Euro-Noten umzutauschen.
In den Großstädten wie Bogotá oder Medellín sind vielerorts zertifizierte Automaten zu finden, bei denen man mit Kreditkarte Geld abheben kann. Die Maximalsummen hierfür sind auf 100 bis 150 Euro beschränkt. Jedoch sollte man besondere Vorsicht walten lassen, und Automaten auf mögliche Präparierungen zum illegalen Auslesen der Karte überprüfen. Abhebungen sollten nur tagsüber, in belebten Straßen, großen Banken oder Einkaufszentren und möglichst in Begleitung erfolgen. Zu beachten ist, dass die in Deutschland sehr gängigen EC-Karten in Kolumbien als Zahlungsmittel nicht akzeptiert werden. Reisechecks werden nur von wenigen Banken eingelöst. Am weitesten verbreitet in Kolumbien sind Reisechecks von American Express, die in US Dollar ausgestellt sein sollten. Kreditkarten werden in großen Städten vielerorts als Zahlungsmittel akzeptiert, in ländlichen Regionen jedoch eher selten. Es ist empfehlenswert, je nach Reiseverlauf eine ausreichende, aber keinesfalls zu hohe Summe an Bargeld mitzuführen.
Reisen nach Kolumbien sollten stets gut vorbereitet werden und Transportmittel sowie Übernachtungsmöglichkeiten im Voraus feststehen. Kolumbien ist nicht das billigste Land in Lateinamerika, aber bei weitem auch nicht das teuerste. Wer vergleicht und vorausschauend plant, kann eine Menge Geld sparen. Übernachtungen in Mittelklassehotels kosten von 30 bis 40 Euro pro Nacht, eine einfache Schlafmöglichkeiten bis zu 10 Euro. Ein gutes Zwei-Zimmer Appartement mit allem Komfort gibt es zwischen 30 und 50 EURO pro Tag. Backpacker werden mit einem Etat von 8 bis 10 Euro pro Nacht auskommen. Vor allem in einigen Nationalparks kann preiswert gecampt werden. Meist ist in den Eintritt von 5 bis 10 Euro auch der Campingplatz mitenthalten.