Brüssel ist die Hauptstadt Belgiens sowie unter anderem Sitz verschiedener europäischer Institutionen. Das eigentliche Brüssel hat eine mittelalterliche Altstadt, dazu pompöse Bauten aus dem 19. Jahrhundert, und schließlich auch viel Moderne. Touristischer Höhepunkt dürfte der Marktplatz mit dem alten Rathaus sein.
Die Stadt gehört zur Hauptstadtregion Brüssel, eine von drei Regionen Belgiens. Die Region ist theoretisch zweisprachig, doch mittlerweile überwiegend französischsprachig. Mit am bekanntesten in der Region dürfte das Atomium sein auf dem Gelände der Weltausstellung von 1958. Da die eigentliche Stadt Brüssel eher klein ist, lässt sie sich gut zu Fuss entdecken. Unter dem Sammelnamen «Bruxelles chemins de ronde / Brussel de weergangen» hat die Denkmalbehörde eine Serie von französisch/flämischen Faltblättern herausgegeben, welche jeweils zu einem Thema einen Rundgang empfehlen. Diese Faltblätter sind beim Tourismusbüro im Stadthaus am Großen Platz kostenlos erhältlich. Diese historischen Rundgänge verweisen auf manches Detail, das man sonst einfach übersieht und führt einem auch in Seitengassen, um versteckte Schönheiten der Stadt zu entdecken.
In Belgien befindet sich die schiefe Ebene von Ronquières. Der Höhenzug zwischen Brüssel und Charleroi galt lange Zeit als unüberwindbares Hindernis für die Schifffahrt. Also begann man um 1947 die Wasserstraße zwischen den Flüssen Sambre und Senne zu modernisieren. In Ronquières baute man ein Schiffshebewerk, wo die Schiffe nicht senkrecht, sondern über eine schiefe Ebene befördert werden. Dieses Schräghebewerk besitzt 2 Tröge, mit denen Schiffe mit bis zu 1350 Tonnen unabhängig voneinander befördert werden können. Der Höhenunterschied beträgt 68 Meter und eine Fahrt dauert 40 Minuten. Das Wasser aus dem Kanal wird über eine Rohrleitung ins Tal befördert. Dort befindet sich ein Kraftwerk, das die Anlage mit Strom versorgt. Im Besucherzentrum wird das Leben an Bord eines Binnenschiffes gezeigt. Man begleitet eine Familie auf ihrer Reise und erlebt positive und negative Momente der Binnenschifferei. Die Führung erfolgt mittels Infrarot-Kopfhörer in den Sprachen englisch, deutsch, niederländisch oder französisch.
Brügge ist eine Stadt in Flandern. Durch seine Altstadt und Kanäle ist Brügge eine touristisch attraktive Stadt in Belgien, man spricht auch vom „Venedig des Nordens“. Vor dem Besuch der Sehenswürdigkeiten und Museen lohnt es sich, sich über den Brüggepass zu informieren. Dieser ist zum Beispiel an der Information im Historium erhältlich. Kostenlos gibt es auch einen sehr guten Reiseführer für Brügge dazu. Darüber hinaus bietet Brügge die üblichen Leckereien, die Flandern zu bieten hat. Die süße Fraktion wird durch Schokolade und Pralinen repräsentiert, besonders die Waffeln sind bekannt. Von Brügge sind es knapp 20 Kilometer bis zur Nordseeküste. Ein Ausflug an den Strand um De Haan ist empfehlenswert.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass, Personalausweis, vorläufiger Personalausweis sowie Kinderreisepass. Reisedokumente außer dem vorläufigen Personalausweis dürfen seit höchstens einem Jahr abgelaufen sein.
Der deutsche Führerschein ist ausreichend.
Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Es ist darüber hinaus empfehlenswert, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Instituts für Kinder und Erwachsene anlässlich jeder Reise zu überprüfen und zu vervollständigen. Dazu gehören für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen Polio (Kinderlähmung), Mumps, Masern, Röteln (MMR), Influenza, Pneumokokken und Herpes Zoster (Gürtelrose).
Nachdem es im Juni 2017 gab es einen Anschlagsversuch am Brüsseler Zentralbahnhof. Die landesweite Terrorwarnstufe wurde daher auf zwei (von vier) gesenkt. Brussels Airport empfiehlt seinen Passagieren, mehr Zeit für Sicherheitskontrollen einzuplanen. Mit folgenden Maßnahmen müssen Reisende weiterhin rechnen: Stichprobenkontrollen an den Bahnhöfen im internationalen Zugverkehr, Militärpräsenz an den Flughäfen, Bahnhöfen und Regierungsgebäuden, Polizeipräsenz in den U-Bahn-Stationen sowie Zugangskontrollen an den Flughäfen. Reisende in Brüssel werden gebeten, sich in der Stadt mit erhöhter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit zu bewegen und Anweisungen der belgischen Sicherheitskräfte zu befolgen. Offizielle Informationen sind beim belgischen Krisenzentrum „Centre de Crise“ erhältlich. Es wird empfohlen, auf offizielle Verlautbarungen der Behörden und der Polizei zu achten und Sicherheitskontrollen zu respektieren. Reisende werden gebeten, ein nationales Ausweisdokument (Personalausweis, Reisepass) mit sich zu führen.
Als Großstadt ist Brüssel verstärkt von Taschendiebstahl bzw. -raub und Kleinkriminalität betroffen. Die besonders betroffenen Punkte liegen hier vor allem im Bereich des Süd- und Nordbahnhofs mit dem angrenzenden Stadtteil Molenbeek und entlang des Schelde-/Willebroek-Kanals. Aber auch auf belebten Plätzen bzw. in Metrostationen und in der Nähe von Touristenattraktionen wird zu erhöhter Vorsicht und Wachsamkeit geraten.
Es gibt ein sehr gutes Eisenbahnnetz und Busverbindungen. Das Straßen- und Autobahnnetz ist ebenfalls sehr gut ausgebaut. In Antwerpen und in Brüssel gelten Umweltzonen (Low Emission Zones, LEZ), in denen die Kennzeichen aller Fahrzeuge automatisch von Kameras erfasst werden. In Antwerpen erstreckt sich die Umweltzone über die Innenstadt. Die Autobahnen A12/A14 und das unmittelbare Hafengebiet sind nicht betroffen. Die Umweltzone Brüssel umfasst die gesamte Region Brüssel mit Ausnahme der Stadtautobahn (Ring).
Für Fahrzeuge mit deutschem Kennzeichen ist eine kostenlose Registrierung für Antwerpen bzw. Brüssel notwendig. Aufgrund unterschiedlicher Regelungen ist die Registrierung in einer LEZ nicht auf eine andere LEZ übertragbar. Die Fahrverbote für die beiden Umweltzonen werden bis 2025 stufenweise ausgeweitet. In der ersten Phase gilt das Fahrverbot in Antwerpen für Diesel- Fahrzeuge ohne Euronorm und mit Euronormen 1 und 2 und in Brüssel für Diesel- Fahrzeuge ohne Euronorm und mit Euronorm 1. Für Fahrzeuge, die keine Berechtigung für die Umweltzonen Antwerpen und Brüssel haben, können pro Jahr maximal 8 Tageskarten gekauft werden. Die Promillegrenze beträgt 0,5.
Zahlungsmittel ist der Euro. Das Abheben von Bargeld an Geldautomaten und die Bezahlung mit Kreditkarten sind überall möglich.
Hotels der großen Ketten sind in Belgien seltener als in den Nachbarländern. Ansonsten verfügt das Land über ein dichtes Angebot an Hotels und B&B- Unterkünften. Auf den Übernachtungspreis wird ggf. die Taxe de Séjour (Aufenthaltsabgabe) aufgeschlagen, die Mehrwertsteuer beträgt sechs Prozent. Für einfache Unterkünfte zahlt man mehr als in den Nachbarländern. Alleinreisende zahlen oft den Preis für zwei, Pärchen profitieren dagegen von günstigen Konditionen. Ein bescheidenes Frühstück im Hotel kann teuer sein.
An der Rezeption wird der Pass oder Ausweis verlangt und üblicherweise kopiert, ggf. muss ein Meldeschein ausgefüllt werden.