Guatemala bietet zahlreiche kulturelle und landschaftliche Highlights: von den Maya-Ausgrabungsstätten bis hin zu kolonialer Architektur, von faszinierenden Hochgebirgsregionen mit Vulkanen bis hin zu sprudelnden Wasserfällen und schönen Sandstränden.
Das Hochland um die Hauptstadt Guatemala City auf 1.500 Metern Höhe ist sehr dicht besiedelt. Schon der Anflug auf Guatemala Stadt verspricht grandiose Aussichten auf die Vulkane des Landes. Diese können alle bestiegen werden. Interessant ist der Aufstieg zum aktiven Vulkan Pacaya auf 2.252 Meter Höhe. Der Ausflug sollte nur mit kundigen Führern unternommen werden, die auch die vulkanische Tätigkeit einzuschätzen wissen. Zu den sehenswerten Gebäuden der Hauptstadt zählen die Kathedrale und der Palacio Nacional. Die ehemalige Hauptstadt Antigua wurde 1773 durch ein schweres Erdbeben zerstört. Heute leben in der Stadt etwa 45.000 Menschen. Durch seine Kolonialbauten besticht Antigua als eine der schönsten Städte des Landes und bietet ein fast geschlossenes Bild kolonialer Stadtarchitektur. Guatemala ist mit über 3.000 archäologischen Stätten das bedeutendste Zentrum der Maya-Forschung. Besonders beeindruckend sind im Norden des Landes die den Urwald überragenden Pyramiden von Tikal, die zwischen 200 v.Chr. bis 869 n.Chr. erbaut worden sind. Der Tempel der zweiköpfigen Schlange ist mit 70 Metern das höchste Bauwerk der Maya. Viele Pyramiden sind aber immer noch vom dichten Urwald überwuchert, was den besonderen Reiz Tikals ausmacht. Das Besteigen der Pyramiden ist nicht ungefährlich, doch dafür ist der Blick über den Urwald ein unvergessliches Erlebnis. Wer mehr als nur einen Tagesausflug einplanen kann, der sollte vor Ort übernachten, um die einzigartige Stimmung im Morgengrauen oder die Affenschreie am Abend im fast menschenleeren Park zu erleben. Im von der UNESCO geschützten 500 n.Chr. gegründeten Quiriguá gibt es massive Tierkörper und große Monolithen zu sehen. Die Stätte kann gut bei einer Fahrt von der Hauptstadt in Richtung Karibikküste besichtigt werden.
Das lebhafte Bergdorf Chichicastenango liegt auf 2.030 Meter Höhe. Es ist vor allem durch seinen Markt bekannt, der Händler aus der ganzen Umgebung anlockt. Jeden Donnerstag und Sonntag werden von den farbenprächtig gekleideten Indigenas Teppiche, Stoffe, Holzschnitzereien und andere Waren verkauft. Mittelpunkt des Ortes ist die Kirche Santo Tomás, in der man eine interessante Mischung der Religionen vor Ort erleben kann.
Vom Hochland Guatemalas mit seinen Vulkanketten aus mutet eine Fahrt an die Karibische Küste wie eine Reise in eine andere Welt an. Vorbei am Izabal-See, an dem Wassersportarten ausgeübt werden können, weiter bis nach Puerto Barrios ist man bald am Meer. Von dieser Hafenstadt aus kann der Besucher mit dem Boot weiter nach Lívingston fahren, einer absolut typisch karibischen Stadt. Hier leben die meisten der schwarzen Einwohner Guatemalas, die Garífuna. Das karibische Lebensgefühl mit Musik und Tanz bis in die frühen Morgenstunden ist ein ganz besonderes Erlebnis. Der Atitlán-See bietet ein außergewöhnliches Panorama mit den ihn umgebenden Vulkanen, die alle erklettert werden können. Der Aufstieg erfordert einen ganzen Tag und ist unerfahrenen Bergwanderern nicht zu empfehlen. Doch allein der Anblick vom See-Niveau aus ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Region ist auch touristisch gut erschlossen und der Ort Panajachel bietet mit seinen Märkten und Straßencafes eine wunderbare Urlaubsstimmung.
Wer eine Bootsfahrt über den See unternimmt, wird in jedem Dorf von der Einzigartigkeit der traditionell-farbenprächtigen Gewänder der Einheimischen überrascht. Das Nationaltier, den Quetzal kann man übrigens gut im Morgengrauen in den Nationalparks von Alta Verapaz, Jutiapa, Quiché und Huehuetenango beobachten. Wenn man Glück hat, kann man bei einem „El Palo Volador“ zuschauen. Bei diesem prähistorischen Tanz „fliegen“ zwei Artisten an langen Seilen hängend und sich im Kreis drehend um einen ziemlich hohen Pfahl. Klassische Souvenirs aus Guatemala sind Stoffe, Keramik und von den Indios handgearbeitete Teppiche.
Die Einreise für deutsche Staatsangehörige ist mit Reisepass und vorläufigem Reisepass möglich. Für Reisende aus Deutschland ist mit Reisepass ein visumfreier Aufenthalt in Guatemala bis zu insgesamt 90 Tagen möglich. Die Aufenthaltserlaubnis wird kostenfrei bei der Einreise erteilt. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Reisepass mit einem Einreisestempel versehen wird. Gerade bei Einreise aus den Nachbarländern über Land ist auf die Einholung des Einreisestempels zu achten, um Schwierigkeiten bei der Ausreise zu vermeiden. Bei Fehlen des Einreisestempels wird in der Regel ein zeitintensiver Behördengang unter persönlicher Anwesenheit in der Hauptstadt notwendig. Eine Verlängerung von 90 Tagen kann bei der Einwanderungsbehörde beantragt werden. Für die Ein- und Ausreise über die USA sind die Einreisebestimmungen für die USA zu beachten.
Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Insgesamt ist die Gesundheitsversorgung gerade in ländlichen Gebieten Guatemalas häufig nicht mit in Deutschland herrschenden technischen und hygienischen Standards vergleichbar. Vor Reiseantritt sollte unbedingt eine Auslandsreise-Krankenversicherung abgeschlossen werden, die auch einen Rücktransport im Notfall miteinschließt.
Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich. Guatemala wird mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert, sodass Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, von Reisen nach Guatemala abgeraten wird. Ganzjährig besteht ein mittleres Malariarisiko in ländlichen Gebieten unterhalb von 1.500 Meter Höhe insbesondere im Department Zacapa im Grenzgebiet zu Honduras. Persönliche Mückenschutzmaßnahmen werden in jedem Fall empfohlen, um das Dengue Fieber sowie Chikungunya zu vermeiden. Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen, ganztägig ganzkörperbedeckende helle Kleidung zu tragen, Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen und unter einem Moskitonetz zu schlafen.
Die kutane und mukokutane Form von Leishmaniasis kommt in vielen Teilen des Landes vor. Die einzelligen Parasiten werden ebenfalls durch Mücken übertragen. Auch in dieser Hinsicht ist ein Schutz vor Mücken empfehlenswert. Ganzjährig kann die Leptospirose, die meist wie ein milder grippaler Infekt verläuft, vereinzelt durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden. In Guatemala kann durch Ausscheidungen von Raubwanzen, die in Ritzen einfacher Behausungen in ländlichen Regionen leben, die amerikanische Trypanosomiasis (Chagas) übertragen werden. Einen Schutz gegen Bisse können korrekt angebrachte Bettnetze bieten. Insgesamt ist das Risiko für Reisende an Chagas zu erkranken sehr gering. Die Kosten für eine medizinische Behandlung sowie für Medikamente müssen insbesondere im privaten Sektor in der Regel vor Ort sofort beglichen werden.
Guatemala verzeichnet eine hohe Kriminalitätsrate. Neben der allgemeinen Straßenkriminalität ist Guatemala Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen Drogenkartellen untereinander und mit den staatlichen Sicherheitskräften, aber auch von interfamiliären tödlichen Gewalttaten, bei denen immer wieder Unbeteiligte Opfer werden. Die Hemmschwelle beim Einsatz von Gewalt ist sehr niedrig. Ratsam ist es, stets einen kleineren Geldbetrag in einer getrennten Geldbörse und evtl. ein zweites Mobiltelefon mit sich zu führen. Das guatemaltekische Justizsystem befindet sich in einem desolaten Zustand. Im Falle einer Strafverfolgung oder zivilrechtlicher Streitigkeiten ist ein rechtsstaatliches Verfahren nicht immer zu erwarten. Willkürliche Maßnahmen durch Sicherheitskräfte sind möglich und können sich auch gegen Ausländer richten.
Es wird dringend empfohlen, Reisedokumente an einem sicheren Platz aufzubewahren und Kopien der wichtigsten Unterlagen mitzuführen. Sinnvoll ist es sich vor Reiseantritt an die guatemaltekische Tourismusbehörde INGUAT zu wenden, um Reiserouten und besondere Vorkommnisse abzuprüfen. Bei Reisen in das Landesinnere Guatemalas ist Vorsicht geboten Das Risiko beraubt zu werden besteht, wenn auch in geringerem Maße, ebenfalls in Touristenzentren. Die Vulkane Acatenango, Santa Maria und Agua sind immer wieder Schauplätze krimineller Übergriffe auf Touristen. Es wird empfohlen, bei der Polizeistation in Antigua, Polizeibegleitung für die Besteigung dieser Vulkane anzufordern, bzw. zumindest einen möglichst lizensierten Führer zu nehmen. Auch für sonstige Wanderungen/Trekkingtouren wird dringend empfohlen, diese nicht allein, sondern in Gruppen in Begleitung von seriösen Agenturen oder Reiseführern zu unternehmen. Drogenhandel- und konsum wird von der Polizei konsequent verfolgt und führt zu hohen Strafen. Unter allen Umständen sollten keine Briefe, Päckchen etc. für andere Personen innerhalb des Landes transportiert oder mit über die Grenze genommen werden, wenn man nicht deren Inhalt kennt.
Von Demonstrationen und großen Menschenansammlungen sollte man sich fernhalten, gelegentlich kann es dabei zu Straßenblockaden kommen. Nach Unfällen kann der Reisende nicht mit Schadensersatz von Bustransportunternehmen oder Inlandsfluggesellschaften rechnen.
Überfälle auf Fußgänger und Autofahrer finden besonders in Guatemala Stadt zu jeder Tageszeit statt, auch im dichten Berufsverkehr und werden in der Regel von mehreren bewaffneten Tätern gemeinsam begangen. Gewisse Zonen der Hauptstadt, die allerdings von Touristen kaum besucht werden, sollten ganz, einsame Straßen und unbelebte Gegenden auch tagsüber, aber besonders nachts, gemieden werden. Vor dem Fotografieren bzw. Filmen der indigenen Bevölkerung empfiehlt es sich, deren Zustimmung einzuholen. Das Fotografieren von Kindern sollte generell unterbleiben.
Guatemala liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommen kann. Durch Erdbeben und Vulkanausbrüche kann es immer wieder zu Straßensperren und Einschränkungen im Flugverkehr kommen. In Guatemala ist von Juni bis Ende November Hurrikan-Saison. Starke Regenfälle können neben Überschwemmungen zu Erdrutschen führen, die die Straßen mehrere Stunden unpassierbar machen.
Der deutsche Führerschein ist für touristische Aufenthalte in Guatemala zwar anerkannt, es empfiehlt sich aber die Mitnahme des Internationalen Führerscheins, der stets nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig ist. Für die Leihe eines Autos müssen etwa 50 Dollar einkalkuliert werden. Es wird von nächtlichen Reisen außerhalb der Städte und auf abgelegenen Strecken wegen der Kriminalität sowie der schlechten Straßenverhältnisse auf jeden Fall abgeraten. Die Ausschilderung ist schlecht, deswegen ist eine gutes Navigationssystem empfehlenswert. Alleinreisen sollten auf ein Mindestmaß beschränkt werden.
Von der Benutzung der roten Stadtbusse in Guatemala Stadt wird dringend abgeraten. Die Benutzung der grünen Stadtbusse („Transmetro“) und der blauen Busse („Transurbano“) gilt als relativ sicher. Öffentliche Überlandbusse sind zwar recht günstig, befinden sich aber oft in einem schlechten Zustand. Zu den wichtigsten Touristenzentren fahren von der Hauptstadt und von Antigua aus, besser gewartete Reise- und Kleinbusse von Reisebüros, die als sicherer gelten. Bei solchen Fahrten sollte das Gepäck möglichst nicht auf das Dach des Busses verladen werden. Für eine Strecke von bis zu 200 km werden 6 bis 8 Dollar fällig. Bequem und flexibel in Land sind auch die Minibusse. Fliegen lohnt sich meist wegen der geringen Entfernungen nicht.
Lizenzierte Taxis erkennt man an den Kfz-Schildern, die mit dem Buchstaben „A“ beginnen und einer Lizenznummer, die auf den Seitentüren vermerkt ist. Taxis ohne Lizenz sollten gemieden werden. In der Hauptstadt sollten nach Möglichkeit die gelben oder grünen „Funktaxis“, die nur über Telefon angefordert werden können, genutzt werden.
Die Landeswährung Guatemalas ist der Quetzales (GTQ). Ein Quetzal sind 100 Centavos. Für 1 USD erhält man etwa 6.58 Q und für 1 Euro etwa 8.39 Q (Stand 2019). Der Umtausch von USD ist oft einfacher und günstiger als von Euro, so dass die Mitnahme von Bargeld in USD empfehlenswert ist. Vor Verlassen des Landes sollte die Landeswährung entweder ausgegeben werden oder noch im Land zurückgetauscht werden. Reiseschecks in USD sind als Ergänzung in der Reisekasse sinnvoll, da sie bei Verlust ersetzt werden.
Die EC-Karte mit Maestro oder Cirrus-Symbol eignet sich nur an wenigen Automaten zum Geld abheben. Die Gebühren für eine Abhebung liegen allerdings zwischen 5 und 10 Euro. Mit Kreditkarten kann an den meisten Geldautomaten Geld bar abgehoben werden. Hier ist ebenso eine Gebühr fällig, die aber mit Reisekreditkarten umgangen werden kann. Ebenso werden Kreditkarten in der Regel in größeren Hotels und Geschäften als Zahlungsmittel akzeptiert. Landesweit kommt es allerdings zu Kredit- und Bankkartenbetrug sowohl bei der Benutzung an Geldautomaten als auch beim Bezahlen.
Es wird empfohlen, nur Geldautomaten zu benutzen, die durch Kameras und Bankpersonal überwacht werden. Wird die Karte vom Automaten einbehalten, kann es sich um einen Betrugsversuch handeln. Beim Bezahlen sollte die Kreditkarte nur vor den Augen des Inhabers benutzt werden. Es wird zudem empfohlen, regelmäßig die Kontobewegungen zu überprüfen.
Alle Länder mit Ausnahme von Costa Rica sind in der Region recht preiswert, so dass man auch in Guatemala nicht mit einem großen Reisebudget planen muss. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind ebenso recht günstig. Betten in einem Dorm eines Hostels kosten zwischen 6 und 10 Euro am Tag. Der Standard ist zwar nicht immer perfekt, aber für Genügsame ausreichend. In Guatemala City liegt der Durchschnittspreis bei etwa 11 Euro. Wünscht man es etwas bequemer, dann gibt es zahlreiche Bed and Breakfast Möglichkeiten. Diese Unterkünfte sind in der Regel etwas besser, aber auch ein wenig teurer.
Ein Doppelzimmer in Antigua kostet um die 20 Euro, in Guatemala City etwa 30 Euro. Wer sich auf dem Markt nach Budget Hotels umschaut, kann selbst Apartments in der City oder an Seen sowie am Meer recht preiswert für ein paar Tage oder auch längerfristig komplett ausgestattet ab 35 EURO mieten. Campen in Guatemala ist durchaus möglich und kostet kaum etwas. Der Tikal National Park Campground ist dafür bekannt. Bei Wildcampen sollte man allerdings vorsichtig sein. Möglich ist es auch, Einheimische anzufragen, ob man auf deren Grundstück ein Zelt aufschlagen kann.