Wo vor über 300 Jahren Piraten Unterschlupf suchten, pulsiert heute das Leben in der Hauptstadt Belize-City. Hier kommen amerikanische, afrikanische, asiatische und europäische Kulturen zusammen. Im Maritime Museum & Terminal erfährt man viel über die nautische Vergangenheit des Landes. Interessant ist auch das kunsthandwerkliche Zentrum. Sehenswert ist der Zoo von Belize, der 35 Kilometer außerhalb der Stadt entfernt bei Belmopan liegt. Man kann dort vor allem einheimische wilde Tiere, darunter auch Jaguare, Tapire und Affen beobachten.
In Caracol findet man die ältesten Spuren der geheimnisvollen Hochkultur der Maya. Mitten im Urwald dehnt sich die riesige Ruinenstadt aus. Über tausend archäologische Stätten hat man in der Nähe entdeckt und jedes Jahr werden es mehr. Viele Funde zeigen, dass Caracol wohl die wichtigste Maya-Siedlung in Belize war. Sie zählte vor 1.200 Jahren vermutlich rund 180.000 Einwohner, besitzt eine Pyramide, die 42,5 Meter hoch ist und als das höchste Gebäude im Land gilt. Man geht davon aus, das in Belize das Zentrum der Maya-Kultur einst lag.
Überall sieht man Archäologen an der Arbeit und kann ihnen sogar selbst unter professioneller Anleitung zur Hand gehen und zu Schaufel und Pinsel greifen. Die Nachfahren des rätselhaften Volkes leben noch als Bauern in vielen kleinen Dörfern in Belize. In manchen dieser Dörfer entstanden in letzter Zeit Unterkünfte, damit Besucher das schlichte Leben der Maya-Nachfahren, ihr kunstgewerbliches Geschick und ihre ererbten Erfahrungen in der Naturmedizin kennenlernen können. In Altun Ha sind die Maya-Ausgrabungen am weitesten fortgeschritten. Es war wohl ein Zeremonien-Zentrum, aber aufgrund seiner Nähe zum Meer auch ein wichtiges Handelszentrum, das die Verbindungen von der Küste zu den Siedlungen im Inneren des Landes herstellte.
Ein berühmter Ausgrabungsfund ist der Tempel des Grünen Grabes, in dem man einen prachtvollen Schatz von kleinen Figuren, Perlen und Anhängern aus Jade fand. Die moderne Stadt Corozal steht auf den Trümmern eines uralten Maya-Zentrums. Dort hat man einen Markt aus dem Jahr 1800 nachgebaut. Es gibt alte Gebäude, religiöse Statuen, Handwerkszeug, Kleidung und Gerätschaften. Die Gegend von Corozal ist außerdem für ihren Reichtum an fast 200 Schmetterlingsarten bekannt. In Sarteneja gibt es ein Zuchtzentrum, in dem 25 gefährdete Arten besonders gepflegt werden. Vor Belizes Küste verläuft fast 300 km lang das größte Korallenriff der nördlichen Hemisphäre. In seinem Schutz liegen rund 500 Inseln, die "Cayes", und um sie herum gibt es zahllose kleinere Korallenbänke. Es ist ein wahres Paradies für Schnorchler. Den Tauchern hat es besonders das blaue Loch "Blue Hole" angetan. Es liegt kreisrund im Riff, hat einen Durchmesser von 330 Metern und ist 130 Meter tief. Vor 10.000 Jahren war das "Blue Hole" eine Landhöhle und heute kann man dort Tropfsteine bewundern.
Das Wildschutzgebiet „Crooked Tree“ setzt sich aus einem System von Inland-Lagunen, Sümpfen und Wasserwegen zusammen. Zunächst wurde der Park zum Schutz einheimischer und durchziehender Vögel gegründet. Tatsächlich versammeln sich während der Trockensaison von Oktober bis Mai hier Tausende von Vögeln. Besonders beachtlich ist der Jabiru-Storch, der mit einer Flügelspannweite bis zu 3,65 Metern der größte fliegende Vogel der westlichen Hemisphäre ist. Doch nicht nur Vögel sondern auch Brüllaffen, Nasenbären, Schildkröten und Krokodile kann man dort beobachten.
Die fünf kleinen Seen, die in der Nähe von Belmopan liegen, sind ein außergewöhnliches Naturwunder. Dicht beieinanderliegend zeigen sie in ihrem Wasser fünf verschiedene blaue Farbschattierungen. Dort kann man wunderbar Kanu fahren, aber auch Wanderpfade gibt es ausreichend. Es gibt in Belize ein Guide-System, das den Besuchern des Landes sachkundige Begleiter zur Hand stellt, die auf Archäologie oder Vogelkunde, auf Kanutrips oder die Unterwasserwelt spezialisiert sind. Unter diesen Spezialisten sind auch Höhlenforscher, denn Belize ist ein Land der Höhlen und besitzt mit dem Chiquibul-Komplex sogar das größte Höhlensystem Amerikas.
In Belize treffen die Kochkünste vieler Völker zusammen, aber probieren muss man auf jeden Fall das belizianische Nationalgericht „Rice and Beans“, mit Kokosraspeln gekochter Reis und Bohnen. In Belize wird gern und viel gefeiert, vom Karneval, bis zum Fest zu Ehren von Baron Bliss, dem "Cashew Festival", den großen Hummerfesten bis hin zum "Costa-Maya-Festival". Zum Kunsthandwerk, das in Belize gepflegt und auf dem Markt verkauft wird, zählen hübsche Holzschnitzereien und auch Flechtwerk, die sich sehr als Mitbringsel eines unvergesslichen Urlaubs eignen.
Die Einreise nach Belize ist für deutsche Staatsangehörige mit Reisepass und vorläufigem Reisepass möglich. Reisedokumente müssen mindestens sechs Monate gültig sein. Ein Visum zur Einreise nach Belize für einen Besuch bis zu einem Monat ist nicht erforderlich; bei einem darüber hinausgehenden Aufenthalt bis zu sieben Monaten wird jedoch eine Genehmigung benötigt, die vor Ort beim Immigration Office des betreffenden Distrikts für derzeit etwa 50 US-Dollar pro Monat beantragt werden kann. Ein Rück- bzw. Weiterflugticket sowie der Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel (75 US-Dollar/Tag) müssen bei der Einreise vorgelegt werden.
Egal zu welcher Jahreszeit man Belize besucht, man sollte auf jeden Fall leichte, gut waschbare und atmungsaktive Sommerkleidung einpacken. Außerdem braucht man für das Hochland oder für etwas kühlere Abende immer leichtere Wollsachen. Bei Ausflügen in den Dschungel empfiehlt es sich unbedingt, langärmlige Kleidungsstücke zum Schutz vor Insekten zu tragen. Außerdem sollte man immer festes Schuhwerk dabeihaben. Eine Regenjacke oder sonstige Regenbekleidung sowie eine gute Sonnenbrille sind auf jeden Fall erforderlich, genauso wie Insekten-Schutzmittel. In den Städten ist eine dezente Bekleidung angebracht.
Die medizinische Versorgung in Belize ist beschränkt. Ärzte und Krankenhäuser erwarten in der Regel sofortige Bezahlung. Es ist zu empfehlen, eine für Belize gültige Reiseversicherung in Deutschland abzuschließen, die eine Kranken- bzw. eine Rücktransportversicherung beinhaltet. Es kann sinnvoll sein, eine eigene, kleine Reiseapotheke mitzuführen. Lassen Sie sich vor einer Reise durch tropenmedizinische Beratungsstellen, Tropenmediziner oder Reisemediziner persönlich beraten. Für Belize sind keine Impfungen vorgeschrieben. Nur bei Einreise aus Gelbfieberendemiegebieten nach Belize muss eine Gelbfieberimpfung nachgewiesen werden.
Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen. Entgegen offiziellen Bestimmungen kann es gelegentlich der Fall sein, dass auch ein Cholera-Impfzertifikat verlangt wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Ankunft aus einem Land erfolgt, in dem Cholera vorkommt oder man außerhalb des internationalen Flughafens der Hauptstadt einreist. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Belize mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert. Das Übertragungsrisiko kann dabei sowohl regional als auch saisonal erheblich variieren. Das Auswärtige Amt empfiehlt daher Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, von vermeidbaren Reisen in diese Regionen abzusehen.
Malaria kommt in ländlichen Gebieten Belizes (aus der Provinz Corozal) vor. Eine Malariaprophylaxe kann bei längerem Besuch ländlicher Gebiete überlegt werden; hier sollte ein erfahrener Tropenmediziner beratend hinzugezogen werden. Während des Aufenthalts in Belize und nach der Rückkehr aus Belize sollte beim Auftreten einer fieberhaften Erkrankung stets an eine Malariainfektion gedacht werden. Aktuell gibt es, ausgehend von der Karibikinsel St. Martin, wie in anderen Gebieten der Region inzwischen auch Fälle von Chikungunya in Belize, dass ebenfalls wie Dengue durch Mücken übertragen wird. Die kutane und mukokutane Form von Leishmaniasis kommt in vielen Teilen des Landes vor. Die einzelligen Parasiten werden ebenfalls durch Mücken übertragen. Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden eine Expositionsprophylaxe empfohlen. Speziell sollte auf das Tragen von körperbedeckender, heller Kleidung, wiederholtes Auftragen von Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen tags und nachts sowie auf das Schlafen unter einem imprägnierten Moskitonetz geachtet werden.
Die Kriminalität ist in den letzten Jahren in Belize spürbar gestiegen. Dabei spielen Drogenhandel und –transit eine große Rolle. Handel und Besitz von Drogen werden hart bestraft. Auch Touristen können von Gewaltkriminalität, einschließlich bewaffneter Überfälle und Diebstähle, betroffen sein. Besonders in Belize City und nach Einbruch der Dunkelheit ist Vorsicht geboten.
Auch in Touristenzentren ist es ratsam, Wertgegenstände im Hotelsafe zu verwahren und keinen Schmuck zu tragen. Es kann vereinzelt zu Protesten und Demonstrationen kommen, die meistens friedlich verlaufen. Vereinzelte gewaltsame Auseinandersetzungen und Verkehrsbehinderungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Reisenden sollten die Medienberichterstattung verfolgen und Demonstrationen meiden. Von Juni bis Ende November ist Hurrikan-Saison. Reisende werden in dieser Zeit gebeten, die Hinweise zu Wirbelstürmen im Ausland zu beachten.
Belize kann mit Bus, Mietwagen oder als Tramper gut bereist werden. Einen Wagen zu mieten ist unkompliziert. Es sollte jedoch ein geländetaugliches Fahrzeug mit ausreichendem Versicherungsschutz sein. Der deutsche Führerschein ist für touristische Aufenthalte ausreichend. In Belize herrscht Rechtsverkehr. Die Hauptverkehrsstraßen sind zweispurig und in einem relativ guten Zustand. Entlegene Gegenden sind nur über ungepflasterte Wege zu erreichen. Das Verhalten von Fußgängern, Fahrradfahrern und herumstreunenden Tieren im Straßenverkehr erfordert besonders umsichtiges Fahren. Überlandfahrten nach Einbruch der Dunkelheit sollten möglichst vermieden werden. Die Städte lassen sich am besten per Fuß erkunden.
Der Bus ist das beste und günstigste Transportmittel, um auf eigene Faust das Land zu erforschen. Originell sind besonders die alten ehemaligen amerikanischen Schulbusse, die als lokale Busse verwand werden. Diese Busse bedienen nur die drei größten und einzigen Highways in Belize, welche alle großen Städte im Norden, an der Küste, im Süden und im Westen miteinander verbinden. Möchte man zu abgelegenen Sehenswürdigkeiten in die kleineren Dörfer oder Maya Ruinen abseits der drei großen Highways gelangen, helfen Busse nur noch bedingt weiter. Neben einem Mietwagen ist hier Trampen die günstigste Alternative.
Per Anhalter durch Belize zu reisen ist kein Problem und recht sicher. Die Einwohner sind es gewohnt selbst am Straßenrand auf den Bus oder eine Mitfahrgelegenheit zu warten bzw. kennen das Problem und nehmen gerne Leute mit. Die größeren touristischen Inseln wie Caye Caulker und San Pedro sind mit Wassertaxis zu erreichen, die mehrmals am Tag verkehren. Auch wenn man vom Süden Belize bis in den Norden nur knapp 6 Stunden mit dem Auto braucht, gibt es auch die Möglichkeit Inlandsflüge zu nutzen. Kleine Flughäfen sind fast überall im Land verteilt, auch auf einigen der Inseln vor der Küste.
Landeswährung in Belize ist der Belize-Dollar (BZD). Für 1 USD erhält man 2,01 Belize-Dollar und für 1 EURO 2,29 Belize-Dollar (Stand 2019). Bis zu einem Betrag von 100 Belize-Dollar darf die Landeswährung ein- und ausgeführt werden, Fremdwährung allerdings kann unbeschränkt eingeführt werden. In Belize zahlt man bevorzugt mit US-Dollar, der sich auch zur Mitnahme empfiehlt. In der Regel tauschen Banken keine Euros um, bei Wechselstellen werden ausländische Währungen umgetauscht. Ein Geldwechsel außerhalb der zugelassenen Stellen stellt in Belize eine strafbare Handlung dar und kann zu Geld- oder Gefängnisstrafen führen.
An einem der zahlreichen Geldautomaten kann man problemlos mit EC-Karte oder Kreditkarte Geld abheben. Ebenso lassen sich Reiseschecks in US-Dollar in den meisten Banken oder auch Hotels einlösen. Reiseschecks sollten als ergänzendes Zahlungsmittel neben der Mitnahme von Bargeld, einer EC- sowie mindestens einer Kreditkarte eingeplant werden. In Belize ist die bargeldlose Bezahlung weit verbreitet und alle gängigen Kreditkarten werden von Geschäften, Restaurants und Hotels anerkannt.
Belize ist im Gegensatz zu anderen südamerikanischen Ländern etwas teurer, aber es gibt auch eine Vielzahl an günstigen Übernachtungsmöglichkeiten. Im Durchschnitt kostet ein Schlafplatz in einem Hostel oder einer Herberge zwischen 10 und 14 Euro. In kleinen Hotels außerhalb der Städte und in Gästehäusern übernachtet man günstiger als in den touristischen Zentren.
Die Preise in den Hostels variieren sehr stark, sodass es sinnvoll sein kann vorab die Kosten für eine Übernachtung über spezielle Internetseiten zu überprüfen. Interessant kann es auch sein, vorab bereits ein Zimmer reservieren zu lassen. Motels an Ausfahrtstraßen und an den Highways sind eine Alternative für eine Übernachtung. In der Nähe von San Ignacio kann man kostenlos campen und sich sogar ein Zelt, Schlafsack und eine Matratze mieten. Andere Campingplätze verfügen über kleine Hütten, in denen man übernachten kann und die einen recht guten Standard bieten.