Conakry ist die größte Stadt des Landes. Besonders am Anfang des 20. Jahrhunderts erfreute sich die Stadt großer Beliebtheit und wurde mit den Beinamen „Paris Afrikas“ oder „Klein-Marseille“ bezeichnet. Aber auch heute noch vermittelt die Stadt einen sympathischen Eindruck und schafft durch das musizieren vieler Live-Bands eine angenehm belebte und fröhliche Atmosphäre. Im Nationalmuseum gibt es einige Ausstellungsstücke zu kunstfertigen Statuen und Masken zu beschauen.
Auch die Faysal-Moschee, die größte Moschee Schwarzafrikas, ist sehenswert. Bei Reisen durch Guinea kann man zudem das Mausoleum Camayenne und dem Volkspalast besuchen oder einen Spaziergang durch den kleinen botanischen Garten machen.
Die Los-Inseln, direkt vor der Küste der Stadt, laden dazu ein, sich an den von Palmen umgebenen Sandstränden etwas Ruhe und Erholung zu gönnen.
Für Sportlichbegeisterte bietet das Land ein reichhaltiges Angebot und während eines Urlaubs in Guinea kann man den wilden Regenwald auf vielfältige Weise entdecken. Das Fouta Djalon Plateau gilt als eines der wunderbarsten Wandergebiete in ganz Westafrika und kann auch in längeren geführten Trekking- Touren erkundet werden. Den Elefantenpfaden der Region Guinée Forestiére kann man gut wandernd folgen und natürlich, wie der Name schon sagt, Elefanten beobachten. Der höchste Berg Guineas, der Mount Nimba (Höhe: 1752m), kann ebenfalls mit einer geführten Tour erklommen werden. Er bietet eine herrliche Aussicht über das umliegende Gebiet. Das Gebiet um den Mount Nimba wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt, da es sich durch seine große Artenvielfalt auszeichnet.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass und Kinderreisepass. Für die Einreise nach Guinea ist ein Visum erforderlich, ebenso ein Impfpass mit dem Nachweis der Gelbfieberimpfung.
Alleinreisende Kinder/Jugendliche sollten eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten in französischer Sprachfassung, die sog. „Autorisation Parentale“ bei sich führen.
Der Internationale Führerschein ist empfehlenswert und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.
Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Guinea ist ein Gelbfieber-Infektionsgebiet. Eine gültige Impfung ist vorgeschrieben für alle Reisenden, die aus einem Gelbfieber-Gebiet kommen, ausgenommen sind Kinder unter einem Jahr. In der Praxis wird bei der Einreisekontrolle jedoch häufig nicht differenziert und der Impfnachweis von allen Einreisenden, unabhängig der Herkunft verlangt. Grundsätzlich ist die Impfung für alle Reisenden empfohlen, auch wenn bei direkter Einreise aus Europa keine Impfung vorgeschrieben ist. In den vergangenen Jahren wurden zwischen 10-20 Gelbfieber-Fälle pro Jahr bestätigt, meist aus dem Grenzgebiet zur Elfenbeinküste.
Es ist empfohlen, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen (siehe www.rki.de). Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln (MMR), Pneumokokken, Influenza und Herpes Zoster (Gürtelrose). Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Polio, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut, Meningokokken ACWY und Typhus empfohlen.
Es besteht ein ganzjährig hohes Malariarisiko im desamten Land. Sowohl bezüglich Erkrankungsrate wie auch Sterblichkeit gehört Malaria zu den wichtigsten Erkrankungen in Guinea. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht immunen Menschen in der Regel tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis an den behandelnden Arzt auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig. Eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) wird empfohlen. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (Atovaquon/Proguanil, Mefloquin und Doxycyclin) auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner/Reisemediziner besprochen werden. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats ist zu empfehlen.
Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch hoch problematisch. Die ärztliche Versorgung in Conakry ist begrenzt. Französisch sprechende Fachärzte der wichtigen Fachrichtungen sind vorhanden, einzelne davon sprechen auch Deutsch.
Das Mitbringen von Medikamenten ist für Personen zu empfehlen, die auf spezielle Medikamente angewiesen sind. Die Apotheken in Guinea haben ein begrenztes Sortiment wichtiger Standardmedikamente - häufig europäischer Herkunft. Medikamentenfälschungen mit unsicherem Inhalt kommen vor.
Arbeitskämpfe und politische Konflikte führen immer wieder zu Protestaktionen und somit zu Behinderungen im öffentlichen Raum, vereinzelt auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Besonders betroffen sind die Hauptstadt Conakry und dort insbesondere auch staatliche Einrichtungen sowie größere Städte im Landesinnern und die Bergbauregion Boké. Aktionen richten sich nicht gezielt gegen Ausländer. Dennoch besteht die Gefahr, von solchen Ausschreitungen und Gegenmaßnahmen der Sicherheitskräfte beeinträchtigt zu werden.
Reisenden wird daher zu erhöhter Aufmerksamkeit geraten und empfohlen, sich von Demonstrationen und großen Menschenansammlungen fernzuhalten und Anweisungen von Sicherheitskräften Folge zu leisten. Auf den Überlandstraßen und in Städten muss mit Kontrollen bewaffneter Sicherheitskräfte an festen oder zeitweilig eingerichteten Kontrollposten gerechnet werden. Dies gilt auch für den Innenstadtbereich von Conakry nachts ab ca. 22 Uhr.
Vor allem im städtischen Milieu sind nächtliche Überfälle auf Passanten, Wohnhäuser und Geschäfte verbreitet. Bewaffnete nächtliche Überfälle auf Fahrzeuge werden von Zeit zu Zeit auf einzelnen Überlandstraßen gemeldet. Auch aus diesem Grund wird von nächtlichen Überlandfahrten abgeraten. Besonders zu beachten ist, dass die Täter teilweise uniformiert sind.
Das guineische Straßennetz ist in einem maroden Zustand, in der Regenzeit muss mit erheblichen Straßenschäden gerechnet werden. Insbesondere im Landesinneren wechseln sich befestigte mit unbefestigten Streckenabschnitten ab. Überlandfahrten sollten daher nur mit einem Geländewagen unternommen werden. Die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel (Taxis, Busse) ist wegen des technischen Zustands der Fahrzeuge nicht ohne Risiken. Schwere Unfälle sind häufig.
Matatus, Minibusse oder Sammeltaxis, die gewisse Strecken befahren, sind die wichtigste Form des Nahverkehrs. Innerörtlich gibt es auch Mototaxis (Motorräder) als Transportmittel. Buschtaxis fahren zumeist auf dem Markt der jeweiligen Stadt ab. Gepäck kostet extra, die Preise sind verhandelbar. Während der Regenzeit (Mai bis Oktober) können vor allem die nicht asphaltierten Straßen und Brücken unpassierbar werden. Nachts sollte man prinzipiell nicht fahren. Um Überfälle zu erschweren, sollten Türen und Fenster verschlossen gehalten werden.
Landeswährung ist der Guinea-Franc (GNF). Kreditkarten werden nur selten, z.B. in größeren Hotels akzeptiert, es empfiehlt sich die Mitnahme von Bargeld in US-Dollar oder Euro.
Eine touristische Infrastruktur existiert nur in Ansätzen. Conakry weist mehrere Hotels mit europäischem Standard auf. Im Landesinnern gibt es nur einfache Hotels. Guinea ist eines der ärmsten Länder der Welt. Strom und fließendes Wasser sollte man außerhalb großer Städte zu keiner Zeit erwarten.