Gesehen haben sollte man bei seiner Reise die Hauptstadt Cayenne, die auf der Halbinsel Cayenne an der Atlantikküste liegt. Sehenswert ist dort die Residenz des Präfekten aus dem 19. Jahrhundert, die sich in der Georgetown befindet. Ebenso ist das bunte Quartier um die Place Victor Hugo wegen der erhaltenen Kolonialarchitektur sehr attraktiv. Der Botanische Garten in Cayenne mit einer Größe von 48 Hektar, ist ebenso einen Besuch wert.
Vom Raumfahrtzentrum Kourou starten seit 1979 die Ariane-Raketen und seit 2010 starten von hier auch die russischen Sojus-Raketen. Ein Besuch des Weltraummuseums ist ein absolutes Highlight. Die beiden Indianerdörfer Haut-Maroni und Haut-Oiapoque können nur mit Genehmigung der Präfektur besucht werden, sind aber auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man die traditionelle Lebensweise der Menschen kennenlernen will. St. Laurent du Maroni war ursprünglich die Ankunftsstation der Verbannten und dort können neben der kolonialen Architektur noch einige Zellen und Räume, die den damaligen harten Gefangenenalltag zeigen, besichtigt werden.
Nördlich von Kourou liegen die ehemaligen Strafgefangeneninseln, die unter anderem durch den Roman "Papillon" berühmt wurden. Sie wurden von unmenschlichen Wächtern und den sie im umgebenden Wasser lebenden Haifischen bewacht. Die kleine Insel Île du Diable (Teufelsinsel) ist die Hauptattraktion dieses Archipels, welches von Siedlern im 18.Jahrhundert entdeckt wurde. Seeschildkröten, die bei Mana von April bis September an Land gehen sowie einige Ruinen tragen zur Attraktivität der Inseln bei.
Der sanfte Ökotourismus ist in Französisch-Guyana sehr angesagt. Der Regenwald bedeckt große Teile des Landes und ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Frankreichs bzw. der Europäischen Union. Im Naturreservat der Kaw-Sümpfe kann man hervorragend Wasservögel, Wasserschweine oder Brillen-Kaimane beobachten. Besonders reizvoll ist der Amazonas Urwald mit seiner reichen Fauna und Flora, mit den reizvollen Flüssen Maroni, Kourou und Approuague und den verschiedenen Völkerstämmen. Für eine Erkundung benutzt man hier als Verkehrsmittel die Piroge. Ebenso werden Wander-, Quad-, Kanu- oder Kajak-Touren mit Biwak im Wald angeboten.
Nach Französisch-Guayana können deutsche Staatsangehörige mit einem gültigen Reisepass oder mit einem gültigen Personalausweis visumfrei einreisen. Sollte die Flugroute allerdings eine Zwischenlandung auf nicht zu den französischen Überseeterritorien gehörenden Inseln vorsehen (derzeit z.B. via Mauritius nach La Réunion oder via Tobago nach Martinique), kann es dort, insbesondere bei Verlassen des Flugzeugs, zu Ausweiskontrollen kommen. In diesem Fall ist für die Einreise ein mindestens noch 6 Monate gültiger Reisepass erforderlich, der Personalausweis ist nicht ausreichend. Das gilt auch für Rückflüge von St. Martin vom niederländischen Teil der Insel (Sint Maarten, Flughafen Juliana).
Für eine Reise nach Französisch-Guayana ist leichte, gut waschbare, atmungsaktive Sommerkleidung das ganze Jahr über ausreichend. Man sollte im Reisegepäck auf jeden Fall aber auch Regenbekleidung und immer eine gute Sonnenbrille dabeihaben.
Eine Gelbfieberimpfung ist für alle Personen, die älter als 1 Jahr sind, zur Einreise vorgeschrieben. Es muss aktuell landesweit mit einer Übertragbarkeit von Gelbfieber gerechnet werden. Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation wird Französisch-Guayana mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert. Das Übertragungsrisiko kann dabei sowohl regional als auch saisonal erheblich variieren.
In Anlehnung an die derzeitigen WHO-Empfehlungen empfiehlt das Auswärtige Amt daher Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, von vermeidbaren Reisen in Regionen abzusehen, da ein Risiko frühkindlicher Fehlbildungen bei einer Infektion der Frau gegeben ist. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden. Es besteht ganzjährig ein hohes Malariarisiko in den Gebieten der Grenzflüsse Maroni (im Westen) und Oipoque (im Osten). Ein geringes Risiko besteht südlich des Küstenstreifens, malariafrei ist die Küste (Cayenne, Kourou) und die Ile de Diable. Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet an den behandelnden Arzt notwendig.
Dengue-Fieber und Chikungunya werden von der tagaktiven Aedes-Mücke übertragen. Ein Übertragungsrisiko besteht ganzjährig mit Häufung während und nach den Regenzeiten. Für beide Viruserkrankungen gibt es keine ursächliche Behandlung, die Therapie beschränkt sich auf die Linderung der Beschwerden, daher ist Mückenschutz die einzige Vorsorgemaßnahme. Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden in den französischen Übersee-Départements eine Expositionsprophylaxe empfohlen, körperbedeckende helle Kleidung zu tragen, tagsüber und in den Abendstunden und nachts (Malaria!) Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen und ggf. unter einem (imprägnierten) Moskitonetz zu schlafen.
In Französisch-Guayana kann durch Ausscheidungen von Raubwanzen, die in Ritzen einfacher Behausungen in ländlichen Regionen leben, die amerikanische Trypanosomiasis (Chagas) übertragen werden. Diese können sowohl durch den Biss infizierter Wanzen oder seltener durch verunreinigte Frucht- bzw. Zuckerrohrsäfte aufgenommen werden. Einen Schutz gegen Bisse können korrekt angebrachte Bettnetze bieten.
Reisen nach Französisch-Guayana sind im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern Dank der politischen Lage sicher. Rund um Cayenne und den Weltraumbahnhof ist die französische Polizei präsent. Trotzdem sollten menschenleere Straßenzüge, Slumbezirke sowie Parkbesuche gemieden werden.
Es wird weiterhin empfohlen, sich nicht eigenständig außerhalb der Touristenzentren zu bewegen und Besichtigungen in das Landesinnere nur mit einer Begleitperson durchzuführen. Nachtfahrten sollten vermieden werden. Teurer Schmuck sollte nicht auffällig getragen, sondern genauso wie alle anderen Wertsachen im Hotelsafe aufbewahrt werden. Das Land liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben und vulkanischer Aktivität kommen kann.
Die touristische Infrastruktur befindet sich in Französisch-Guayana noch im Aufbau. Reisen in das Landesinnere werden in der Regel mit ein- oder zweimotorigen Flugzeugen durchgeführt. Es ist dringend zu empfehlen, ca. zwei Stunden vor dem planmäßigen Abflug am Flughafen einzuchecken, um sicherzugehen, dass die eigene Reservierung nicht wegen einer evtl. Überbuchung gestrichen wird. In Französisch-Guayana herrscht Linksverkehr. Das Straßennetz ist nur teilweise ausgebaut, die meisten Straßen sind zweispurig, recht eng und zum Teil sehr kurvenreich. Wegen vieler Sandstraßen, Schlaglöcher, herumstreunender Tiere sowie unorthodoxer Fahrweise sollte man im Straßenverkehr vorsichtig sein.
Relativ preisgünstige Taxis gibt es in den Küstenstädten. Das Fahren eines Autos ist nur mit einem lokalen Führerschein gestattet, der gegen Vorlage des deutschen oder Internationalen Führerscheins käuflich erworben werden kann. In Französisch-Guayana gibt es bisher kaum öffentliche Verkehrsmittel, nur in Cayenne fahren Linienbusse, die allerdings fast nie pünktlich sind. Der Mittelstreckentransport wird ausschließlich über Sammeltaxis abgewickelt. Dies sind Minibusse die ohne Fahrplan auf der Küstenstraße verkehren und erst wenn sie voll sind abfahren. Taxi-Boote verkehren zwischen Saint-Laurent und Apatou.
Die Währung von Französisch-Guayana ist der Euro. In den Städten und in vielen größeren Ortschaften gibt es Geldautomaten, an denen Bargeld mit der Kreditkarte abgehoben werden kann.
In den ländlichen Gebieten ist die Versorgung mit Geldautomaten nicht gewährleistet. Kreditkarten sind im Land als bargeldloses Zahlungsmittel nicht flächendeckend verbreitet, diese können aber in Großstädten oder gehobenen touristischen Einrichtungen verwendet werden. Zur Sicherheit sollten einige Reiseschecks mitgenommen werden, die im Verlustfall ersetzt werden.
An seiner Küste verfügt Französisch-Guyana über 3.000 Betten in verschiedenen Unterkünften, darunter Residenzen und klassifizierte Hotels großer Ketten. Wer sich auf eine Abenteuer-Tour in das Landesinnere begibt, findet eher „natürliche“ Übernachtungsangebote. So kann man in Baumwipfeln übernachten oder typischen Holzhütten, den Carbets.
Die Gites d’Amazonie bieten eine Unterbringung mit Vollpension und vollständig geführten Touren durch entlegenere Gebiete an. Bei den Carbets d’Hôtes folgt man der Reglementierung nach der Charta der französischen Gästezimmer, wo man mit den Besitzern den Alltag teilt und sogar ein traditionelles Frühstück bekommt. In einer grandiosen Natur gibt es einfache, saubere und komfortabel ausgestattete Zimmer.