Mauretanien gehört zwar zu den ärmsten Ländern der Erde, dennoch hat das Land kulturell und vor allem landschaftlich einiges zu bieten. Neben der faszinierenden Tierwelt mit Elefanten und Löwen sind in der Sahara in Nordwestafrika auch unzählige Spuren der wechselvollen Geschichte Mauretaniens zu finden. Alte Karawanenstädte wie Ouadane, Tichitt, Chinguetti und Oualata, die mittlerweile alle zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, bereichern Mauretaniens Kultur mit ihren Moscheen, Minaretten und den sehenswerten ungewöhnlichen Wohnhäusern. Die uralte Stadt Chinguetti gehört zudem zu den sieben heiligen Städten des Islams. Dort gibt es nicht nur sehenswerte Ruinen, sondern auch eine Bibliothek in der geschichtsträchtige Manuskripte aufbewahrt werden.
Kontrastreich zu den historischen Städten, Gebäuden und Sehenswürdigkeiten ist ein Besuch des Nationalparks Banc d´Arguin. Der Park, der direkt an der Atlantikküste liegt, besteht aus zahlreichen, kleinen Inseln mit Sanddünen und Sumpfgebieten, die Zugvögeln und anderen Vogelarten Brutstätten bieten. Hier befindet sich eines der weltweit größten Vogelschutzgebiete. Im Nationalpark können auch seltene Schildkrötenarten gesichtet werden. In der Nähe des Nationalparks "Banc d'Arguin" liegt die Landes-Hauptstadt Nouakchott. Neben einem Internationalen Flughafen finden Sie in der Nouakchott auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Besonders sehenswert ist vor allen die große Moschee. Echtes mauretanisches Flair kann man auf dem großen Markt in der historischen Altstadt genießen. Auch das große städtische Kunsthandwerkszentrum sollte man sich nicht entgehen lassen.
Die Stadt Atar erstreckt sich in der westlichen Sahara in einer Dattelpalmen-Oase und ist das Wirtschaftszentrum des Nordens. Es wird von Touristen meist als Ausgangspunkt für Ausflüge genutzt, bietet aber mit seiner Altstadt und dem alten Wohn- und Handwerksviertel interessante Einblicke in die Geschichte und die Gegenwart des Landes. Im Atlantischen Ozean vor der mauretanischen Küste, an dem es auch einige große Strände gibt, leben zudem unzählige seltene Fisch- und Schildkrötenarten.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit Reisepass und vorläufigem Reisepass möglich. Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Mauretanien einen gültigen Reisepass mit Visum. Das Visum kann derzeit nur bei Einreise an der Grenze bzw. an den Flughäfen Nouakchott-Oumtounsy und Nouadhibou erteilt werden. Von Versuchen, über Algerien oder Nordmali wie auch auf dem Landweg durch die Westsahara ein- oder auszureisen, wird aufgrund einer sehr hohen Überfallgefahr dringend abgeraten.
Die Einreise nach und von Senegal an den offiziellen Grenzübergängen im Süden ist derzeit möglich. Am Grenzübergang Rosso besteht die Möglichkeit, per Fähre überzusetzen. Ansonsten kann die Grenze über den Damm von Diama überquert werden. Bei Nutzung des Diama-Damms erfolgt keine Visumerteilung. Dies ist nur in Rosso möglich. Von einer Einreise und Ausreise auf dem Landweg durch die Westsahara wird abgeraten. Eine Einreise über Galtat Zemmour nach Bir Moghrein ist nicht möglich, da es sich um militärisches Sperrgebiet handelt.
Für Mauretanien reicht es das ganze Jahr über aus, wenn man leichte Sommerkleidung mitnimmt, die aber gut waschbar und atmungsaktiv sein sollte. Dennoch sollte man in Nouadhibou, wo es am Abend immer etwas kühler wird, zusätzlich auch leichte Wollsachen dabeihaben. Die Bekleidung sollte dezent sein. Eine gute Sonnenbrille sowie sonstiger Sonnenschutz sind absolut wichtig. Für Fahrten ins Landesinnere sollte man auch warme Wollsachen mit sich führen, da es dort in den Nachtstunden oft empfindlich abkühlt.
Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch hoch problematisch. Die ärztliche Versorgung in Nouakchott ist begrenzt. Französischsprachige Fachärzte fast aller Fachrichtungen sind vorhanden. Deutschsprachige Ärzte sind nicht bekannt. Für den Notfall kommen einige Privatkliniken und einige öffentliche Krankenhäuser in Nouakchott in Betracht.
Das Mitbringen von Medikamenten für eine Hausapotheke ist zu empfehlen. Touristen, die nach Mauretanien kommen, sollten über einen ausreichenden auch fürs Ausland gültigen Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung verfügen. Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind Pflichtimpfungen nicht vorgesehen. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (z.B. Nachbarländer) ist der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich.
Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut, Typhus und ggf. Cholera (s.u.) empfohlen. Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningitis-Epidemien. Eine tetravalente Meningokokken-Impfung kann bei besonderer Exposition oder Langzeitaufenthalt sinnvoll sein. Ein hohes Risiko an einer Malariaerkrankung besteht ganzjährig in den südlichen Landesteilen, ein mittleres während der Regenzeit (Juli-Oktober) in Adrar und Inchiri. Ein geringes Risiko dort während der Trockenzeit und in den übrigen Landesteilen. Als malariafrei gelten die Provinzen Dakhlet-Nouadhibou und Tiris-Zemour im Norden des Landes. Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica (nahezu 100%) bei nichtimmunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen.
Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet an den behandelnden Arzt notwendig. Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden eine Expositionsprophylaxe empfohlen. Speziell sollte körperbedeckende helle Kleidung getragen, Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufgetragen und unter einem imprägnierten Moskitonetz geschlafen werden. Mauretanien gehört zu den Ländern, in denen das Krim-Kongo-Fieber sporadisch auftreten kann. Seit 2003 wurden, hauptsächlich in Nouakchott, bis ca. 40 Erkrankungen gemeldet, von denen wenige tödlich verliefen. Übertragen wird der Virus über Zecken von Nutztieren wie Schafen, Ziegen, Rinder und Kamelen sowie über Blut infizierter Tiere und Menschen. Guter Schutz vor Zecken und Abstand von Tieren wird empfohlen.
Die Gefahr der Übertragung von Bilharziose (Schistosomiasis) besteht beim Baden in Süßwassergewässern, besonders im Senegalfluss und in der Tarza-Region. Die Erkrankung kann zu schweren Verläufen mit Befall der Leber und selten des Gehirns oder Rückenmarks führen. Cholera tritt immer wieder in Epidemien von weniger als einhundert bis zu mehreren tausend Fällen pro Jahr auf. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und besonders Cholera vermeiden. Eine Cholera-Impfung steht zur Verfügung. Darüber hinaus kann sie in Abhängigkeit von der jeweils aktuellen infektionsepidemiologischen Lage bei Reisen im Land sinnvoll sein. Das hängt vom persönlichen Reiseprofil des Reisenden ab. Eine individuelle Beratung durch einen Tropen- oder Reisemediziner wird empfohlen.
Die Kriminalität und die Gefahr, Opfer von bewaffneten Überfällen zu werden, hat in den letzten Jahren in Mauretanien zugenommen. Überfälle auf Autos und Einbrüche in Häuser kommen in Nouakchott vor. Ausländer sind keine bewussten Ziele, aber in gleichem Maß davon betroffen. Auch die Gewalt gegen Frauen bis zu sexuellen Übergriffen, auch gegen Ausländerinnen hat steigende Tendenz. Die Sicherheitslage wird auch durch grenzüberschreitend operierende Banden erheblich gefährdet. Zwischen diesen Banden und Sicherheitskräften kann es zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommen. In der Vergangenheit ist es im Norden Mauretaniens zu Überfällen gekommen.
Von Reisen in dieses Gebiet, ausgenommen ist die Hafenstadt Nouadhibou, von Ein- und Ausreiseversuchen von und nach Algerien, Mali und auf dem Landweg die Westsahara wird dringend abgeraten. In der Westsahara kann keinerlei konsularische Unterstützung geleistet werden. Auch von Reisen in das Gebiet nördlich der Stadt Ouadane sowie die Regionen Hodh El Gharbhi und Hodh El Charghi wird dringend abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet zu Algerien und Mali wird gewarnt. Von Reisen in entlegene oder nicht hinreichend durch wirksame Polizei- oder Militärpräsenz gesicherte Gebiete der Sahara, ihrer Randbereiche und der Sahelzone wird dringend abgeraten.
Bei Reisen nach Mauretanien bestehen wie in der gesamten Sahel-Region erhebliche Anschlags- und Entführungsrisiken, besonders an Orten, an denen regelmäßig westliche Staatsangehörige verkehren und bei Sport- und Kulturveranstaltungen, wie Wüsten-Rallys oder Musikfestivals. Vergeltungsmaßnahmen, die sich auch gegen ausländische Interessen richten können, sind in der gesamten Region zu befürchten. Al-Qaida im islamischen Maghreb (AQMI) sucht in Mauretanien wie auch in anderen Ländern der Region gezielt nach Ausländern zum Zwecke der Entführung. Diverse terroristische Gruppierungen wie AQMI operieren grenzübergreifend, wie Entführungen europäischer Staatsbürger in Algerien, Niger, Mali und Mauretanien gezeigt haben.
Auch in Mauretanien besteht insbesondere außerhalb der Hauptstadt Nouakchott weiterhin ein erhöhtes Entführungsrisiko. Im Rahmen von Freitagsgebeten werden immer wieder aktuelle Themen aufgegriffen, in deren Folge es zu spontanen Kundgebungen und Demonstrationen kommen kann. Gewaltsame Ausschreitungen sind dabei nicht auszuschließen. Reisende sollten Demonstrationen und Menschenansammlungen meiden und den Anweisungen von lokalen Behörden Folge leisten. Mauretanien ist ein muslimisch geprägtes Land. Reisende sollten auf die religiösen, kulturellen und sozialen Traditionen Rücksicht nehmen. Der Verkauf von Alkohol, Drogenhandel sowie homosexuelle Handlungen sind verboten und können formell mit harten Strafen geahndet werden.
Bei Einreise mit dem Fahrzeug ist eine international gültige Versicherung mit französischsprachiger Bescheinigung darüber vorzulegen oder eine Versicherung an der Grenze abzuschließen. Es wird ein internationaler Führerschein benötigt, der stets nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig ist. Es wird dringend geraten, bei Fahrten über Land und insbesondere abseits der asphaltierten Straßen stets im Konvoi und mit der angemessenen Ausrüstung zu fahren.
Reisende mit eigenem Fahrzeug werden auf erhöhte Unfallgefahren hingewiesen. Es kommt immer wieder zu tödlichen Unfällen. Auf Nachtfahrten sollte unbedingt verzichtet werden. Auch tagsüber nicht ungefährlich ist die sogenannte „Route de l’Espoir“ von Nouakchott nach Néma, die insbesondere auf der Strecke Nouakchott – Boutilimit zahlreiche Sanddünen überquert. Es gibt Autovermietungen, die auch Fahrzeuge mit Fahrer bereitstellen, was vor allen in der Wüste empfehlenswert ist. Mit dem Flugzeug kommt man recht günstig zwischen Nouakchott und den verschiedenen größeren Städten des Landes. Jedoch gibt es keine planmäßigen Flüge und die Abflugzeiten können sich ändern.
Mit der Bahn kann man nur die Strecke zwischen Nouâdhibou und Zouérate nutzen. Der Zug auf dieser Strecke ist mit etwa 2,3 Kilometern der längste der Welt, die Fahrt kostenlos und dauert bis Choum, wo die meisten der Passagiere aussteigen, etwa 12 Stunden. Taxis findet man in Nouakchott und Nouâdhibou und mit 1 bis 3 EURO ist eine Fahrt recht günstig. Taxis können auch für ganze Tage gemietet werden.
Die Landeswährung Mauretaniens ist der Ouguiya (MRO). Für 1 USD erhält man 33,8 Ouguiya und für 1 EURO 37,89 Ouguiya. Für diesen besteht sowohl ein Ein- als auch Ausfuhrverbot. Andere Devisen können bis zu einem Betrag von 1.000 USD ein- und ausgeführt werden. Bei allen Beträgen darüber hinaus ist eine Anmeldung bei der Einreise erforderlich, denn ein entsprechender Nachweis muss bei der Ausreise vorgelegt werden. Soll ein höherer Betrag ausgeführt werden, benötigt man zusätzlich eine Genehmigung der mauretanischen Zentralbank.
Einen Umtausch von Bargeld kann man in Mauretanien in allen Banken der Großstädte vornehmen. Abseits der größeren Städte wird es schwieriger und bei den Banken muss ein Umtausch vorab angemeldet werden. Daher sollte man bei einer Möglichkeit immer gleich ausreichend Bargeld in die Landeswährung wechseln. Ein Vergleich der Kurse lohnt sich immer und die Umtauschquittungen sollte man unbedingt aufbewahren.
Bargeldlose Bezahlung ist kaum und wenn nur in einigen Hotels möglich. Eine Mitnahme von Reiseschecks als zusätzliches Zahlungsmittel in der Reisekasse empfiehlt sich, da diese im Verlustfall ersetzt werden. Bei der Nutzung der EC-Karte zum Geld abheben in Mauretanien muss damit gerechnet werden, dass es bei einigen Automaten Probleme gibt. In der Hauptstadt Nouakchott gibt es Geldautomaten, an denen man mit Kreditkarten Geld abheben kann. Jedoch sollte Vorsicht vor Kreditkartenbetrug gelten.
Als Unterkunft stehen in Mauretanien Hotels, Pensionen und Bed & Breakfast zur Verfügung. Die meisten Hotels und Apartmentanlagen befinden sich in den größeren Städten, einige davon direkt am Strand. Es gibt darüber hinaus in Mauretanien auch eine ganze Reihe an Ferienwohnungen, Apartments und auch einige Villen zu mieten.
Die meisten Unterkünfte befinden sich in Nouakchott, Nouadhibou, Chinguetti und Magta-Lahjar. Darunter auch günstige Übernachtungen wie Hostels und Jugendherbergen. Für einen Outdoor-Urlaub oder eine Reise mit Wohnwagen oder Wohnmobil kann man auch Campingplätze in Mauretanien finden. Die aufregendere Alternative zu kommerziellen Unterkünften ist Homestay, bei dem man in die Kultur und Lebensweise der Menschen eintauchen kann.