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Tilmann Waldthaler - Von Spitzbergen bis an den Golf von Guinea in Westafrika

Tilmann Waldthaler - Vom Nordkap bis zu den Medizinmännern in Afrika | 1982 - 1985, 28.000 km

Nach einer 4-jährigen Reise mit dem Fahrrad war es sehr schwer, plötzlich mit einer neuen Situation konfrontiert zu sein...

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Nach einer 4-jährigen Reise mit dem Fahrrad war es sehr schwer, plötzlich mit einer neuen Situation konfrontiert zu sein. Ich konnte nicht mehr einfach weiterfahren, denn die Straße war einfach zu Ende. Ich entschloss mich also umzudrehen und fing eine neue Reise in wärmere Regionen der Erde an. Die Reise führte mich von Spitzbergen bis nach Sizilien und weiter nach Afrika. Jetzt war ich gefordert, das erste Mal durchquerte ich die Sahara und versandete nicht in der Wüste, sondern eher bei den Medizinmännern und den Fetischeuren in West Afrika. Mit einer Machete und der Mithilfe der Einheimischen, begann ich einen ganz neuen Lebensabschnitt. Zuerst musste ich mir eine Hütte bauen und den Leuten Zeit geben sich an den "Yovo" im Dorf zu gewöhnen. Der „Yovo“ oder auch „Der Weiße“ genannt, hatte zuerst nur die Aufgabe, sich um sich selbst zu kümmern. Langsam aber sicher wurde ich in die Familie eingegliedert und meine Aufgabe bestand jetzt darin mich auch um diese zu kümmern. Eines Tages wurde mir die Sache dann doch zu viel und ich bereitete mich auf den Abschied vor. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel, erschien ein guter Bekannter in meiner Grashütte.

Ghanas Meister-Drummer, Mustapha Tettey Addy. Mit seinem Erscheinen, fing ein neues Abenteuer an. Mustapha organisierte mit seinen Musikern einen Trommelworkshop für Europäer und fragte mich ob ich für die "Trommler" Grashütten bauen und für sie kochen würde. Ich stimmte zu und das Chaos ließ nicht lange auf sich warten. Überfälle, Liebschaften, Krankheiten und ein genereller chaotischer Zustand waren die Folge. Nach einigen Wochen war das "Trommelfest" zu Ende. Die meisten Leute aus dieser 50 Personen umfassenden Gruppe hatten Afrika, Trommeln, und alles damit Verbundene einfach satt. Sie verließen das Gebiet auf nimmer wiedersehen.

Nachdem wieder Stille und Ruhe eingekehrt war, entschloss auch ich mich Togo zu verlassen. Für mich gingen 14 Monate meines Lebens, in einer Grashütte in Togo zu Ende. Ich fuhr zurück nach Europa, um mich neu zu orientieren und zu organisieren. Während dieser Tour habe ich auch meine heutige Frau Renate kennengelernt. Nicht in einer afrikanischen Disco und nicht in einem Touristenclub. Nein, viel romantischer und abenteuerlicher. In der Sahara, auf der Strecke nach Tamanrasset in Algerien.

 

 

Am Nordkap von Spitzbergen ging meine erste, längste und schönste Fahrradtour zu Ende. Ich hatte eine tolle 4-jährige und 55.000 Kilometer lange Lehrzeit absolviert.

Name der Tour: Von Spitzbergen bis an den Golf von Guinea in Westafrika

  • Dauer von 1982 - 1985
  • Distanz 28.000 Kilometer
  • Fahrradtyp klassischer Randonneur
  • Hersteller Handmade by Lucien Crahay, Belgien
  • Fahrrad Zubehör Campagnolo
  • Fahrradtaschen Marke Eigenbau
  • Finanzierung der Reise Arbeit als Konditor und Koch
  • Arbeitsländer Norwegen, Italien, Togo
  • Schönste Erlebnisse Fahrt durch die Sahara, und der Aufenthalt in Togo
  • Aufregendstes Erlebnis Der Anblick der Sahara von der Fahrradperspektive

 

Über den Autor

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Über Tilmann Waldthaler:

Der gelernte Koch und Konditor Tilmann Waldthaler, begegnete vor über 40 Jahren, mitten in der Wüste Australiens, einem voll mit Taschen bepackten Radfahrer. Dieses einschneidende Erlebnis, hat dem Rest seines Lebens einen roten Faden beschert, der Tilmann heute zu einem der bekanntesten und mit gut 500.000 Kilometer in den Beinen, am weitesten gereisten Tourenradfahrer der Welt macht. Der gebürtige Münchener hat seinen festen Wohnsitz heute in Australien, bereiste die letzten Jahre allerdings jeden Kontinent, inklusive Arktis und Antarktis und hat dabei wortwörtlich unglaubliches Erfahren. Er lebte lange bei Medizinmännern in Afrika, lernte Fasten in einem Kloster in Indien, was ihm das Leben rettete, als er als angeblicher Kaffeespion in der Zentralafrikanischen Republik verhaftet wurde. Er lernte seine Frau mitten in der Sahara kennen, trug sein Rad auf Schmugglerpfaden über den westlichen Himalaya, saß neben Bob Marley im Flugzeug und hatte mehr als nur einmal Malaria.

Heute beschreibt er sein Leben so:
„Ich habe so lange, so viel mit so wenig getan, dass ich jetzt fast alles, für ewig mit nichts tun kann.“

Tilmann Waldthaler brachte in der Vergangenheit unzählige Bücher über das Reisen auf dem Rad heraus.
Besonders hervorzuheben ist dabei die Geschichtensammlung „Sieh diese Erde leuchten“.
Denn es ist mehr als ein Rad Buch, mehr als ein Road-Book. Es ist eine wunderbare Liebeserklärung an die ganze Welt.

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