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Brasilien

Brasilien – das Land voller Lebensfreude mit Samba, Karneval und Copacabana. Neben modernen Großstädten erwartet Reisende in dem größten südamerikanischen Land eine großartige Natur in den Regenwäldern rund um den Amazonas, fantastische Naturschauspiele sowie eine interessante Mischung aus einheimischer, europäischer und afrikanischer Kultur.

Brasilien grenzt im Norden an Venezuela, Guyana, Suriname, Französisch Guayana und den Atlantischen Ozean, der es auch im Osten begrenzt; im Süden liegt das Land an Uruguay und im Westen an Argentinien, Paraguay, Bolivien, Peru und Kolumbien. Brasilien ist das fünftgrößte Land der Erde und macht mit seiner Fläche von 8,5 Millionen km² fast die Hälfte Südamerikas aus. Etwa 2,48 Millionen der insgesamt 209,3 Millionen Einwohner leben in der Hauptstadt Brasília, die Ende der 50iger Jahre neu erbaut wurde.

Mit 12,11 Millionen Einwohnern ist São Paulo die größte Stadt des Landes, gefolgt von Rio de Janeiro mit 6,32 Millionen Einwohnern. Der Anteil der Indigene liegt bei 800.000 Menschen. Die Landessprache ist portugiesisch. Eine Verständigung in deutscher Sprache ist in der Regel schwierig, auch englische Sprachkenntnisse sind außerhalb der großen Hotels und Touristenschwerpunkte wenig verbreitet. Spanisch wird im Süden Brasiliens zum Teil verstanden. Auch nur geringe portugiesische Kenntnisse sind in jedem Falle hilfreich.

Etwa 68 % der Bevölkerung gehören dem römisch-katholischen Glauben an, verbreitet sind auch synkretistisch-animistische Kulte. In Brasilien gibt es unterschiedliche klimatische Verhältnisse. Im Norden sind die Temperaturen während des ganzen Jahres sehr hoch und es regnet viel. Das Klima ist für Europäer in dieser tropischen Zone nur schwer erträglich. Im Nordosten ist das Klima an der Küste noch tropisch feucht, während hingegen es im Inneren des Landes heiß und trocken ist. Das Klima im Südosten ist heiß und tropisch, gemäßigter ist es in den bergigen Gebieten im Innern des Landes. Der Süden hat ein eher mildes Klima mit zeitweise kühlen Wintern. Im Westen ist das Klima im Winter warm und trocken, im Sommer feuchtheiß mit häufigem Regen.

Die beste Reisezeit sind die brasilianischen Frühlings- und Wintermonate April bis Oktober, in denen jedoch auch mit heftigen Regenfällen gerechnet werden muss. Während des Sommers von Dezember bis Februar machen viele Brasilianer Ferien und das Reisen im Land ist dann teurer. Brasilien hat 4 Zeitzonen.

Die ersten menschlichen Spuren lassen sich bis ca. 8.000 v. Chr. zurückverfolgen. Als erste Europäer setzte der Portugiese Pedro Alvares Cabral im Jahre 1500 brasilianischen Boden. Seither ist Portugiesisch Landessprache in Brasilien. Nach langjähriger Monarchie, Militärherrschaft fanden 1985 freie Präsidentschaftswahlen statt.

Die enormen natürlichen Ressourcen des Landes sichern einerseits die wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens, stellen aber auch eine große Verantwortung gegenüber der Umwelt dar. Besonders bedroht ist der artenreiche Regenwald im Amazonasgebiet, wo Bergwerksgesellschaften, Goldsucher, Rancher, Zellstofffabriken und Roheisenwerke die Natur bereits in großen Teilen zerstört haben.

Inzwischen gehört das Land zu den führenden Wirtschaftsnationen der Welt, jedoch sind die Löhne gering und die Inflationsraten hoch. In der Landwirtschaft spielen den Kaffee-, Kakao und Zuckerrohranbau sowie die Rinderzucht eine große Rolle. Zweitwichtigster Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus. Brasilien besticht vor allen Dingen durch seine außerordentliche Artenvielfalt, vor allem in den Gebieten des tropischen Regenwaldes, die fast die Hälfte Brasiliens bedecken. Der Amazonas ist ein tropisches Paradies für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Leider wurden schon große Teile davon mit Unterstützung der Regierung abgeholzt, um Land für den Ackerbau zu gewinnen. Ein großer Teil Brasiliens wird von ausgedehnten Steppen und Savannen geprägt, die sich mit Sumpfgebieten abwechseln. In der Tierwelt finden sich Pumas, Jaguare, Brüllaffen, Nachtäffchen, Kaimane, Alligatoren, Anakondas und zahlreiche Vogelarten. Besonders der Pantanal, ein Nationalpark im Westen, gilt als Brasiliens Tierparadies.

 

 

WICHTIGE HINWEISE:


Brasilien ist so groß, dass es natürlich unzählige Orte bietet, die man besuchen kann. Wer zum ersten Mal nach Brasilien reist, ist gut beraten die klassischen Höhepunkte wie Rio de Janeiro, Iguassu, Salvador da Bahia und Manaus einzuplanen: Kein Weg führt an der „schönsten Stadt der Welt“ Rio de Janeiro vorbei, die vor allen Dingen durch ihre spektakuläre Lage beeindruckt. In der Millionenmetropole treffen Berge, Wälder, Strände, Lagunen und der Südatlantik zusammen und bieten ein einzigartiges Panorama. Am besten lässt sich dieses Szenario auf dem Zuckerhut, dem Wahrzeichen der Stadt erleben. Zunächst wurde Rio im 18. Jahrhundert als Export- und Fischereisiedlung durch Goldfunde und im 19. Jahrhundert durch den Kaffeeboom wohlhabend. Heute lebt sie von einem riesigen Industriegebiet.

Ihren Besuchern offenbart sich die Metropole aber auch als eine Stadt mit viel Geschichte, Kunst, Kultur und Lebensfreude. Die Cariocas, die gastfreundlichen Einwohner, sind Menschen unterschiedlichster Herkunft, Sprache und Religion. An den Stränden, von denen Copacabana und Leme die bekanntesten sind, wird ein Körperkult betrieben, an man sich als ""kühler"" Europäer erst gewöhnen muss.

Die Lebensfreude kommt am beim Karneval und dem Silvester-/Neujahrsfest ""Réveillon"" zum Ausdruck. Aber auch schlafende Straßenkinder, bettelnde Obdachlose und Elendsviertel gehören zum Stadtbild. Die gut restaurierte historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten sowie die Inseln können bei einer Bootsfahrt auf dem ruhigen Wasser besichtigt werden. Seit 1960 ist Brasília Landeshauptstadt. Weitab von anderen bewohnten Gegenden wurde die moderne und avantgardistische Metropole auf einer riesigen Urwaldrodung von den Architekten Lúcio Costa und Oscar Niemeyer gebaut. Ein Besuch lohnt sich vor allen für Besucher, die sich für futuristische Stadtplanung und Architektur interessieren.

Der Grundriss der Hauptstadt hat die Form eines Flugzeugs. Brasília entstand ganz bewusst unter Verzicht auf alles Traditionelle und Volkstümliche, ohne eine Spur von urbanem Ambiente und gilt als Symbol für den Aufbruch Brasiliens ins dritte Jahrtausend. Besonders sehenswert sind das Palacio dos Arcos, die hochmoderne Kathedrale und der Praca dos Trés Poderes. Vom Funkturm aus kann man Brasília von oben mit einem fantastischen Ausblick erleben.

Äußerst dünn besiedelt ist das Amazonasgebiet die „grüne Hölle“ mit seinen zahllosen Nebengewässern, dass so groß wie Europa ist und das größte Flusssystem und den größten Tropenwald der Erde aufweist. Die beste Möglichkeit, Amazonien zu entdecken ist mit einem der Flussdampfer, die in Belém an der Amazonas-Mündung nahe der Ostküste starten. Die Wasser-Routen gehen westwärts drei Tage nach Santarem oder fünf bis sechs Tage nach Manaus. Auch kürzere Strecken können gebucht werden.

Sehenswert in Belém sind die Amazonas-Sammlungen sowie der Urwald-Park, beides im Museu Emilio Goeldi. Der Bundesstaat Bahia gilt als der exotischste Brasiliens und seine Hauptstadt Salvador als die faszinierendste Metropole des ganzen Landes. Viele der Einwohner sind Nachfahren schwarzer Sklaven und hängen an ihren alten Überlieferungen und Riten.

Auch die Musik, wie z.B. der Samba ist „schwarz“. In Salvador gibt es prächtige Bauten aus portugiesischer Zeit, viele alte und temperamentvoll belebte Viertel und Plätze, zahllose große und kleine Kirchen sowie Straßenküchen mit Bahia-Spezialitäten.

Die Oberstadt ist ein großer, geschlossenen ausgebauter barocker Bezirk, mit teilweise recht morbiden Charme. Sehenswert ist Praia do Forte, ein Naturschutzgebiet mit wunderschönen Stränden, von denen einige allerdings Rückzugsgebiete der brütenden Meeres-Schildkröten sind.

Im Gebiet, in dem Brasilien, Argentinien und Paraguay aneinandergrenzen, liegt die Stadt Foz do Iguacu. Von hier aus kann man zum Iguacu-UNESCO Nationalpark gelangen, dem größten Schutzgebiet im Süden von Brasilien. In diesem tropischen Regenwaldgebiet leben zahlreiche Tierarten, darunter über tausend Arten von Vögeln. Besonders spektakulär sind die Wasserfälle des Iguacu. Der Fluss strömt einen Kilometer breit durchs Land, verengt sich dann und stürzt mit brüllendem Getöse über einen riesigen felsigen Halbkreis in die Tiefe. Per Hubschrauber kann dieses Schauspiel aus der Luft beobachtet werden, aber auch von Aussichtspunkten zu denen verschiedene Wanderwege führen.

Der Iguacu speist das Wasserkraftwerk Itaipu, eine imponierende Anlage, die selbst für technisch weniger Interessierte einen Ausflug wert ist. Nördlich von Bahia gibt es im Bundesstaat Pernambuco viele schöne Strände. In der lebhaften Hauptstadt Recife kann man volksnahes Treiben, Rummel und Basar-Atmosphäre erleben.

Im sieben Kilometer nördlich gelegenen Olinda, das ein UNESCO Kulturdenkmal der Menschheit ist, findet der Besucher Mitten in tropischen Grün, zahlreiche hübsche historische Gebäude. In der Oberstadt der Künstlerstadt, am Platz Sao Francisco, steht die älteste Gruppe franziskanischer Bauwerke aus dem 16. Jahrhundert, die Brasilien zu bieten hat.

In der nordöstlich gelegenen Stadt Natal gibt es schöne hervorragender Strände, die zum Baden und Erholen einladen. Nördlich von Natal sind Strandbuggyfahrten über die weitgeschwungenen Dünen ein großer und beliebter Spaß für Abenteuerlustige. Auf dem Rio Sao Francisco im Osten des Landes kann man mit dem ehemaligen Frachtdampfer ""Benjamin Guimaraes"" 250 Kilometer von Sao Francisco nach Pirapora fahren. Die dreitägige Reise führt durch eine oft einsame, aber sehr schöne Gegend mit kleinen alten Dörfern. Luxuriös ausgestattet mit Schlafabteilen und Salonwagen fährt eine Bahn über die zentralbrasilianische Hochebene von Brasília nach Campinas.

Kleine, abenteuerliche Bahnverbindungen werden sowohl von São Paulo über Campo Grande nach Corumbá als auch von Paranaguá nach Curitiba, von Mariana nach Ouro Petro oder von Tiradentes nach São Joao angeboten. Die Vielzahl von Einwanderern in Brasilien findet sich auch in den verschiedensten regionalen Küchen wieder. Probieren sollte man das schlichte „Prato Feito“ aus Rindfleisch, schwarzen Bohnen, Reis und Salat oder „Churrasco“ - Rindfleisch am Spieß. Sehr preiswert kauft man in Brasilien Textilien und Lederwaren, aber auch hübsche Schnitzereien aus Seifen- oder Speckstein und geschmackvolle Keramik mit uralten Mustern.

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit Reisepass und vorläufigem Reisepass möglich. Reisedokumente müssen bei Einreise mindestens sechs Monate gültig sein. Seit Inkrafttreten des Abkommens zwischen der EU und Brasilien am 1. Oktober 2012 dürfen deutsche Staatsangehörige für touristische oder geschäftliche Zwecke nach Brasilien visafrei ein- oder durch Brasilien durchreisen und sich höchstens 90 Tage während eines Sechs-Monats-Zeitraums dort aufhalten. Bei einem von vornherein beabsichtigten Aufenthalt von über 90 Tagen ist unbedingt vor Ausreise ein Visum bei der für den Wohnort zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Deutschland zu beantragen. Die nachträgliche Erteilung eines Visums in Brasilien ist nicht möglich

Im Allgemeinen kommt man in Brasilien während des ganzen Jahres mit leichter Sommerkleidung aus. Die Einheimischen kleiden sich gerne modisch und farbenfroh, vor allem an der Küste. Für Reisen in die etwas unwegsamer Amazonasregion oder den Pantanal sollten feste Schuhe und robuste Kleidung mitgenommen werden. Für die etwas kühleren Winter des Südens sowie höhere lagen empfiehlt es sich immer auch wärmere Überbekleidung einzupacken.

Das medizinische Versorgungsangebot in Brasilien ist zumindest in den großen Städten im privaten Sektor überwiegend auf westeuropäischem Standard. Der öffentliche medizinische Sektor ist hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und z. T. hygienischer Ressourcen insbesondere in ländlichen Regionen oft mangelhaft. Vor der Aufnahme und Behandlung in Privatkliniken wird meist unabhängig einer bestehenden Auslandskrankenversicherung eine Vorauszahlung in bar oder per Kreditkarte verlangt.Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen.

Als Reiseimpfungen für Brasilien werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen. Brasilien verlangt bei der Einreise aus Europa keinen Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Der größte Teil Brasiliens ist inzwischen Gelbfieberendemiegebiet, so dass eine Impfung zum persönlichen Schutz dort notwendig wird.

Das Ausmaß der betroffenen Regionen in Brasilien ändert sich auch kurzfristig. Auch europäische und südamerikanische Reisende haben sich bereits infiziert. Es werden große Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten durchgeführt. Die Impfung wird allen Reisenden spätestens 10 Tage vor Einreise nach Brasilien dringend empfohlen. Bei anschließender Weiterreise in bestimmte Drittländer ist der Nachweis eines Impfschutzes aus Brasilien kommend bei Einreise erforderlich ist. Es ist zu beobachten, dass die Länder in der Region Süd- und Mittelamerika verstärkte Kontrollen durchführen und sich Einreisebestimmungen ändern.

Reisende sollten bei Unsicherheit ihren Tropen- oder Reisemediziner kontaktieren. Brasilien wird ebenso mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert. Das Übertragungsrisiko kann dabei sowohl regional als auch saisonal erheblich variieren. Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, sollten daher laut WHO von Reisen absehen, da ein Risiko frühkindlicher Fehlbildungen bei einer Infektion der Frau gegeben ist.

Dengue wird in weiten Teilen des Landes durch Mückenstiche übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag und ausgeprägten Gliederschmerzen einher. Schwerwiegende Komplikationen sind extrem selten. 2016 ist ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen beobachtet worden.

Ebenso wird das Chikungunya-Fieber inzwischen landesweit von Mücken übertragen. Ganzjährig besteht für Brasilien ein hohes Malariarisiko in den Provinzen Acre, Rondônia und Roraima bzw. ein geringes Risiko in Amapà, Amazonas, Maranhao (W), Mato Grosso (N), Parà (außer Belèm City), Tocantins (W) und den Außenbezirken der Städte Pôrto Velho, Boa Vista, Macapà Manaus, Santarém, Maraba, Rio Branco und Cruzeiro do Sul. Als malariafrei gelten die Ostküste inkl. Fortaleza, Recife, Igauçu und die meisten Stadtzentren. Die Malaria-Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet an den behandelnden Arzt notwendig. Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen, körperbedeckende helle Kleidung zu tragen, tagsüber und nachts Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen und unter einem möglichst imprägnierten Moskitonetz zu schlafen Seit Dezember sind vereinzelte Fälle dieser saisonal durch Zecken übertragenen bakteriellen Infektionskrankheit im Bundesstaat São Paulo aufgetreten.

Bei Aktivitäten im Freien sollte unbedingt auf Schutz vor Zecken durch adäquate Kleidung geachtet werden. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden. Dies ist besonders wichtig in ländlichen Gebieten und im Norden und Nordosten des Landes. In Brasilien kann durch Ausscheidungen von Raubwanzen, die in Ritzen einfacher Behausungen in ländlichen Regionen leben, die amerikanische Trypanosomiasis (Chagas) übertragen werden. Einen Schutz gegen Bisse können korrekt angebrachte Bettnetze bieten. Insgesamt ist das Risiko für Reisende an Chagas zu erkranken sehr gering

Die Gefahr, Opfer eines Raubüberfalls oder eines anderen Gewaltverbrechens zu werden, ist in Brasilien insgesamt erheblich höher als in Westeuropa. Besonders Großstädte wie Belém, Porto Alegre, Recife, Salvador, Fortaleza, São Luiz, Maceio, Rio de Janeiro und São Paulo weisen hohe Kriminalitätsraten auf. Grundsätzlich ist Vorsicht angebracht, auch in als sicher geltenden Landes- oder Stadtteilen. Besonders stark von Kriminalität, Drogenbanden und Gewalt betroffen sind Armensiedlungen, von deren Besuch dringend abgeraten wird.

Eine Häufung krimineller Zwischenfälle ist vor allem in weniger belebten Straßen der Innenstädte, an Stränden sowie auf Zubringerautobahnen zu den Flughäfen zu verzeichnen. In größeren Flughäfen können Taxis auch schon im Flughafengebäude gebucht und bezahlt werden, was mit höherer Sicherheit verbunden ist.

Bei der Reise sollten Ausweispapiere nicht im Gepäck aufbewahrt sondern am Körper getragen werden. Am Zielort ist es empfehlenswert, Originale der Ausweispapiere im Safe des Hotels zu lassen und nur Kopien und eine Broschüre/Visitenkarte des Hotels mit sich zu führen. Es wird empfohlen, auf auffällige Kleidung, Uhren und (Mode-)Schmuck zu verzichten und Geld und Wertsachen nur im erforderlichen Umfang mitzunehmen und verdeckt zu tragen.

Bei Überfällen sollte kein Widerstand geleistet werden. Berüchtigt ist die Verabreichung von Getränken mit Schlaf- bzw. willensverändernden Mitteln. Es wird dringend empfohlen, vor allem in Bars und anderen Lokalitäten Getränke nie unbeaufsichtigt zu lassen. Von Überlandfahrten in der Nacht sollte abgesehen werden. Im Stadtverkehr sollten die Fenster des Fahrzeugs geschlossen, die Türen verriegelt und Wertgegenstände außer Sichtweite verstaut werden.An Ampeln und im stockenden Verkehr wird zur besonderen Vorsicht geraten. Bei drei- oder mehrspurigen Straßen empfiehlt es sich, die mittlere Spur zu nutzen. Insbesondere nachts sind Taxis öffentlichen Verkehrsmitteln vorzuziehen.

In Brasilien finden - zumeist in den großen Städten - immer wieder unerwartet Demonstrationen statt, die in der Vergangenheit vereinzelt zu Ausschreitungen geführt haben. Es wird empfohlen, sich von diesen sowie von allen größeren Menschenansammlungen fernzuhalten. Von nächtlichen Strandspaziergängen wird dringend abgeraten. Wanderungen in den Naturparks in und außerhalb von Rio de Janeiro sollten nach Möglichkeit nur in Gruppen und auf markierten und belebten Wegen unternommen werden.

Auf Grund der in den letzten Jahren häufiger auftretenden gezielten Überfälle auf Busse wird empfohlen, im Stadtgebiet von Recife die öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden und grundsätzlich Taxis oder Ubahn zu benutzen. Bewaffnete Überfälle auf Überlandbusse sind auch keine Seltenheit im Nordosten und daher ist besondere Vorsicht geboten. Nachtfahrten in Überlandbussen sollten vermieden werden.

Nach einer Welle von Gewalttaten gegen öffentliche Einrichtungen und das öffentliche Verkehrsnetz sind die Mobilität und das öffentliche Leben m Bundesstaat Ceará und seiner Hauptstadt Fortaleza nach wie vor teilweise eingeschränkt. Bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Reisen in das Landesinnere ist Vorsicht geboten. Fußwege im Dunkeln sollten vermieden werden. Reisende werden gegen ihren Willen und in Unkenntnis des öfteren als „Drogenschmuggler“ missbraucht. Vor Lockangeboten z.B. über das Internet, um auf Kosten anderer eine Reise durchzuführen, wird gewarnt, ebenso sollten Reisende kein Gepäck für Fremde mitnehmen und den Inhalt des eigenen Gepäcks kontrollieren. Drogendelikte, auch die Beförderung von Drogen über die Landesgrenzen werden in Brasilien streng geahndet.

Auch einvernehmliche sexuelle Handlungen mit unter 18-Jährigen sind nach brasilianischem Recht strafbar. In der Vergangenheit führte bereits das Fotografieren von Kindern und Jugendlichen in Badebekleidung am Strand zum Einschreiten der brasilianischen Behörden. Zu besonderer Zurückhaltung in diesem Bereich wird deshalb dringend geraten.

Starke Strömungen und gefährliche Fische sind die Hauptursachen für Badeunfälle. Baden „oben ohne“ gilt in Brasilien als Erregung öffentlichen Ärgernisses; ebenso das Wechseln der Kleidung in der Öffentlichkeit, z. B. am Strand. Beides kann zur Festnahme bzw. einem Gerichtsverfahren führen. Brasilien verfügt über strenge Strafvorschriften zum Schutz von Flora und Fauna. Verstöße werden von den brasilianischen Behörden konsequent verfolgt und auch mit Haftstrafen geahndet. Für Reisen in Indianerschutzgebiete werden vorher bei der FUNAI (Nationale Indianerstiftung) einzuholende Genehmigungen benötigt. Wer ohne eine solche Autorisierung in einem Schutzgebiet angetroffen wird, muss mit Beschlagnahmung seiner Ausrüstung und empfindlichen Strafen rechnen.

Busse, Metros, Taxen, Züge, Flugzeuge – in Brasilien gibt es zahlreiche Möglichkeiten um von einem zum Ort zum anderen zu kommen. Für die Fortbewegung in den Städten ist der Bus mit Abstand die einfachste Lösung. Die Busse fahren sin sauber und komfortabel regelmäßig, sind günstig und das Busnetz ist gut ausgebaut. In Rio und Sao Paulo ist auch die Metro sehr praktisch und günstig. Ist man allerdings nachts unterwegs, dann ist das Taxi auf jeden Fall das sicherste Verkehrsmittel. Im Allgemeinen sind die Taxen mit Zähler ausgestattet, nur in den kleineren Städten müssen Fahrpreise vorher ausgehandelt werden. In den Metropolen gibt es zudem U- und Straßenbahnen. Für das Führen von Fahrzeugen in Brasilien bei touristischen Aufenthalten genügt grundsätzlich ein deutscher Führerschein sowie ein zusätzlicher Identitätsnachweis (Reisepass).

Zur Vermeidung von Missverständnissen und Verständigungsproblemen wird jedoch empfohlen, neben dem nationalen deutschen Führerschein einen internationalen deutschen Führerschein oder eine beglaubigte portugiesische Übersetzung des deutschen nationalen Führerscheins, mit zu führen. Lediglich für die alten grauen Führerscheine ist das Mitführen einer beglaubigten Übersetzung zwingend vorgeschrieben. Für die Führerscheine der Klassen C, D und E ist zu beachten, dass in Brasilien ein Mindestalter des Führerscheininhabers von 21 Jahren verlangt wird. Bei Autofahrten ist wegen des zum Teil schlechten Zustands vieler Straßen äußerste Vorsicht geboten.

Von Nachtfahrten wird abgeraten. Auf Autobahnen besteht häufig Mautpflicht, die in bar an Mautstationen entrichtet werden kann. Es gibt insbesondere auf diesen zum Teil recht modernen Strecken zahlreiche elektronische Geschwindigkeitskontrollen. Für Fahrzeugführer gilt absolutes Alkoholverbot. Verstöße werden rigoros verfolgt und mit hohen Strafen geahndet.

Das weitaus häufigste Verkehrsmittel für Reisen innerhalb von Brasilien ist das Flugzeug. Es spart vor allen bei Reisen in weiter entfernte Regionen eine Menge Zeit und die Kosten sind durchaus noch akzeptabel. In Brasilien gibt es auch einen Paketpreis, wenn man während seines Aufenthaltes mehrere Flüge geplant hat. Neben dem gut ausgebauten Inlandsflugnetz gib es auch zahlreiche Überlandbusverbindungen. Am Amazonas und im Nordosten des Landes sind die Straßen aber recht chaotisch und machen die Fortbewegung zu einer gewissen Herausforderung.

Erwähnenswert ist, dass es drei verschiedene Kategorien von Bussen, vom normalen Bus bis hin zum teureren Luxusbus mit Schlafkojen gibt. Bei längeren Strecken sind die Preise von Bus und Flugzeug fast identisch. Eisenbahnverbindungen sind kaum vorhanden. Jedoch befinden sich entlang der Küste einige Streckenabschnitte, die eine unvergleichliche Aussicht bieten. Auch eine Fahrt mit dem Dampfzug auf den Strecken Tiradentes-São João del Rei und Ouro Preto-Mariana ist ein außerordentliches Erlebnis. In Amazonien ist das Boot das meist einzige Verkehrsmittel.

Brasiliens Währungseinheit ist der Real (R$). Ein 1 Real sind 100 Centavos. Für 1 USD erhält man 3,89 Real und für 1 Euro etwa 4,36 Real (Stand 2019). Es empfiehlt sich, einen überschaubaren Bargeldbetrag in Euro oder USD von zuhause aus mitzunehmen und diesen günstiger im Land einzutauschen. Der Devisentausch kann in Wechselstuben, Banken und großen Hotels vorgenommen werden. Um den Rücktausch von restlicher Währung vor der Abreise durchführen zu können, müssen die Wechselbelege aufgehoben und vorgelegt werden.

Für bargeldloses Zahlen ist die ec-Karte nicht geeignet. Die gängigen Kreditkarten bieten sich als bargeldloses Zahlungsmittel für Brasilien in vielen Restaurants, Hotels, Geschäften oder bei Autovermietungen an. Bargeldabhebungen mit deutschen Kreditkarten oder mit EC-Maestro Karten sind zwar an entsprechend gekennzeichneten Automaten grundsätzlich möglich, viele Reisende berichten jedoch von Schwierigkeiten. Daher wird empfohlen sich vor Abreise bei der Bank zu erkundigen, ob Bargeldabhebungen in Brasilien zugelassen sind und sich nicht ausschließlich auf eine Versorgung mit brasilianischen Reais an Geldautomaten zu verlassen. Üblich sind Begrenzungen des täglich aus Bargeldautomaten ziehbaren Geldbetrages auf zwischen 500 und 2.000 Reais (je nach Bank und Region Brasiliens).

Alternative Möglichkeiten der Geldversorgung wie USD-Reiseschecks sollten in Betracht gezogen werden. Vorteil ist, dass diese bei Verlust ersetzt werden. V-Pay-Karten werden im außereuropäischen Ausland nicht akzeptiert. Bei fehlgeschlagenen Barabhebungen an Bankautomaten ist unbedingt der ausgegebene Bankbeleg aufzubewahren, da manchmal trotzdem eine Belastung des deutschen Kontos erfolgt. Bei Barabhebungen an Geldautomaten wird zur besonderen Vorsicht geraten und zur Minimierung des Überfall- und Kartenbetrugsrisikos sollte Bargeld tagsüber und werktags in einer Bankfiliale möglichst innerhalb der üblichen Vorräume abgehoben werden.

 

Landesdaten:
Einwohner / km² 209,3 Millionen
Sprache Portugiesisch
Städte Brasília, São Paulo, Rio de Janaiero, Salvador da Bahia, Fortaleza
Zeitzone UTC-5 bis -2
Währung Brasilianischer Real (BRL)
Vorwahl +55

 

Allgemeiner Notruf / Polizei: 193

Feuerwehr: 190

Unfallrettung: 192


Deutsche Botschaft in Brasilien

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Embaixada da República Federal da Alemanha SES Avenida das Nações, Quadra 807, Lote 25 70415-900 Brasília DF.

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