Der Altiplano ist eine Hochebene in Westbolivien, auf etwa 3.500 m - 4.000 m Höhe, im Osten und Westen von den beiden Kordilleren der Anden begrenzt und besonders im Osten von einigen fruchtbaren Tälern, den Valles, durchzogen. Es war das traditionelle Zentrum der Urbevölkerung und bietet die meisten Städte und Sehenswürdigkeiten. Zur Region gehören die Departamentos Oruro, Potosí, Cochabamba und La Paz. In Letzterem befinden sich die Täler und Berghänge zwischen dem Altiplano und der Amazonasregion. Diese Region wird als Yungas bezeichnet und ist von tropischem Bergregen- und Nebelwald bedeckt.
La Paz ist der Regierungssitz und mit etwa 800.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Boliviens sowie Zentrum des größten Ballungsraums des Landes. Die reizvolle Lage in einem von schneebedeckten Bergen flankierten, etwa einen Kilometer tiefen Gebirgstal sowie die Mischung aus altkolonialen Bauten und modernen Hochhäusern, die immer mehr das Bild der Stadt verändern, machen La Paz zu einem beliebten Reiseziel. Zudem ist es auch als Verkehrsknotenpunkt sehr wichtig - wer etwa von Bolivien aus zum Titicacasee will, muss hier zwangsläufig Halt machen. La Paz ist eine ganz gute Basisstation für Ausflüge in die Gegend, zu Bergspitzen auf 5000 Meter Höhe, zu alten Ruinen etc. Beliebt ist die Fahrt nach Coroico auf der angeblich gefährlichsten Straße der Welt. Typische bolivianische Produkte gibt es am Hexenmarkt. Decken, die auch Bolivianer benutzen, gibt es vor allem in El Alto. Auf dem Markt dort wird alles verkauft, was es gibt - von Reis bis Lastwagen, von Souvenirs bis Alltagsgegenständen.
Der Titicaca-See ist der größte See Südamerikas und befindet sich in der Hochebene der Anden. Er liegt zu zwei Dritteln in Peru sowie zu einem Drittel in Bolivien. Mit einer Fläche von 8562 km² ist er fast 13 Mal größer als der Bodensee. Er liegt vollständig auf der Hochebene des Altiplano und ist weder mit dem Atlantischen, noch mit dem Pazifischen Ozean verbunden. Die Engstelle Estrecho de Tiquina teilt den 304 Meter tiefen See in den größeren Chucuitosee (25 Inseln), und den sechsmal kleineren Winaymarkasee mit sechs Inseln.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass, Kinderreisepass. Reisedokumente müssen bei Einreise noch sechs Monate gültig sein.
Deutsche Staatsangehörige benötigen für einen touristischen Aufenthalt kein Visum. Sie können sich insgesamt 90 Tage pro Kalenderjahr visumfrei in Bolivien aufhalten, wobei mehrfache Ein- und Ausreisen gestattet sind. Bei Ankunft an den internationalen Flughäfen in La Paz, Santa Cruz und Cochabamba wird in der Regel ein Einreisestempel mit dem Einreisedatum im Pass eingetragen, jedoch oft kein Gültigkeitsdatum. Die gesetzliche Regelung sieht vor, dass deutsche Touristen zunächst eine Aufenthaltserlaubnis für 30 Tage erhalten, die dann noch zweimal – für jeweils 30 Tage – bei der Migrationsbehörde kostenlos verlängert werden kann. Touristen, die sich länger als 30 Tage in Bolivien aufhalten und kein Gültigkeitsdatum bei Einreise in den Pass gestempelt bekommen haben, sollten sich daher zwecks Festschreibung der Gültigkeit, bzw. Verlängerung des Aufenthalts bei der Migrationsbehörde (migración) melden, um Schwierigkeiten bei der Ausreise zu vermeiden.
Bei Einreise auf dem Landweg ist zu beachten, dass die Grenzkontrolle, bei der man einen Einreisestempel im Pass erhält, erforderlich ist, um legal ins Land einzureisen. Bei Einreise im Nachtbus werden die Grenzkontrollen bisweilen durchfahren. Dies führt beim Versuch der Wiederausreise zu Problemen, da die Person dann nicht registriert ist und Strafzahlungen für den illegalen Aufenthalt fällig werden. Im Falle der Einreise ohne Einreisestempel sollte daher umgehend die Migrationsbehörde aufgesucht werden, um den erforderlichen Stempel nachzutragen.
In Bolivien besteht Ausweispflicht. Es kann vor allem in Bars und Diskotheken zu Ausweiskontrollen durch die Polizei kommen. Ausländer, die ohne Ausweispapiere angetroffen werden, können bis zur Klärung ihrer Identität festgehalten werden.
Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.
Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Alle Gebiete in Bolivien unterhalb von 2.300m und damit u.a. der gesamte bolivianische Amazonas sind Gelbfieberübertragungsgebiet. Daher wird grundsätzlich allen Reisenden dringend eine Gelbfieberimpfung empfohlen, bevor sie in diese Gebiete reisen.
Außerdem ist es ratsam, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen, siehe www.rki.de. Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen Mumps, Masern, Röteln (MMR), Influenza, Pneumokokken und Herpes Zoster (Gürtelrose). Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen.
Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Bolivien mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert, d.h. Kategorie 1 bzw. 2 der aktuellen WHO-Einteilung, auch wenn u.U. aktuell keine neuen Erkrankungsfälle dokumentiert werden. Das Übertragungsrisiko kann dabei sowohl regional als auch saisonal erheblich variieren. In Anlehnung an die derzeitigen WHO-Empfehlungen empfiehlt das Auswärtige Amt daher Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, von vermeidbaren Reisen in Regionen der o.g. WHO-Kategorie 1 oder 2 abzusehen, da ein Risiko frühkindlicher Fehlbildungen bei einer Infektion der Frau gegeben ist.
Ein geringes Malaria-Risiko besteht im Departement Beni, ein etwas höheres in Pando, v. a. in den Regionen Guayamerín und Riberalta. Im Einzelfall und je nach Reiseprofil kann deshalb eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll sein, die mit einem Tropenmediziner/Reisemediziner besprochen werden sollte. Die größeren Städte bzw. die Provinzen Oruro und Potosi sind malariafrei.
Die medizinische Versorgung in Bolivien ist auf dem Land vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen. Zur Frage einer individuellen Reiseapotheke ist Beratung durch einen Tropenmediziner/Reisemediziner sinnvoll.
In Bolivien kommt es immer wieder regional zu sozialen Unruhen, die schnell eskalieren können. Die Reisemöglichkeiten können dadurch in den betroffenen Gebieten jederzeit zeitlich und räumlich stark eingeschränkt sein, z.B. durch Straßenblockaden. Von Versuchen, diese zu durchbrechen, wird dringend abgeraten. Reisende in Bolivien sollten daher die Medienberichte aufmerksam verfolgen, sich bei ihren Reisebüros rückversichern und ihre Reiseplanung entsprechend anpassen. Reisenden wird dringend empfohlen, Protestveranstaltungen und Menschenansammlungen im ganzen Land unbedingt zu meiden.
Die Kriminalität in Bolivien hat in den letzten Jahren zugenommen. So gab es vermehrt Vorfälle mit allein reisenden, ausländischen Touristen, die bei der Ankunft am Busbahnhof in La Paz oder am Flughafen in El Alto von falschen Taxifahrern in entlegene Stadtteile gefahren wurden und dort unter Mithilfe von falschen Polizisten in Uniform mit dem Vorwand, eine Antidrogenkontrolle durchführen zu wollen, ausgeraubt und unter Androhung von Gewalt zur Herausgabe der Kreditkarten und der PIN-Nummer gezwungen wurden. Es gab Fälle, in denen Personen hierfür sogar einige Tage festgehalten wurden. Ähnliche Fälle wurden auch aus anderen bolivianischen Großstädten berichtet.
Es kommt immer wieder vor, dass falsche Polizisten, die mit anderen Personen zusammenarbeiten (die sich als südamerikanische Touristen ausgeben), Ausweise kontrollieren wollen oder Touristen angeblich zu Polizeistationen bringen wollen. In diesen Fällen sollte man keineswegs in unbekannte Autos einsteigen und sich möglichst vergewissern, dass es sich um echte Polizeiausweise handelt.
Personenkontrollen auf offener Straße und Plätzen kommen im Allgemeinen nicht vor. Es wird dringend geraten, nur auf bekannte Funk-Taxi- und Busunternehmen zurückzugreifen und keine Taxis auf der Straße heran zu winken, insbesondere nicht nachts. In aller Regel fordern Restaurants, Hotels, Kneipen usw. auf Wunsch des Gastes ein Funk-Taxi (Radio-Taxi) an. Außerdem sollte man in der Öffentlichkeit keine großen Bargeldsummen bei sich führen, Ausweispapiere und Geld sollten gut verborgen bei sich getragen werden, echter Schmuck, teure Uhren etc. sollte man nicht tragen.
Es sollten grundsätzlich nie von Fremden angebotene offene Getränke oder Speisen angenommen werden. Einem deutschen Touristen wurde bei einer Überlandfahrt per Bus mit Drogen getränktes Gebäck angeboten, woraufhin der Tourist zwei Tage lang bewusstlos war und ausgeraubt wurde.
Drogenkriminalität ist in Bolivien verbreitet. Von Erwerb, Besitz, Konsum, Handel und der Ausfuhr von Drogen und Drogenprodukten aller Art wird dringend abgeraten. Rauschgiftdelikte werden in Bolivien streng geahndet, es drohen langjährige Haftstrafen.
In diesem Zusammenhang wird - insbesondere wegen des nicht abschätzbaren Risikos für die Gesundheit – auch dringend davon abgeraten, an schamanischen Zeremonien (z.B. Ayahuasca-Zeremonie) teilzunehmen, bei denen halluzinogene Pflanzen verwendet werden.
Der Flugverkehr in Bolivien wird gelegentlich durch kurzfristige Streichung von Flügen und erhebliche Verspätungen beeinträchtigt. Das Eisenbahnnetz, das nur einen geringen Teil des Landes abdeckt, ist für Reisen über längere Strecken nur bedingt geeignet. Das Land ist verkehrsmäßig wenig erschlossen. Es gibt nur auf Hauptverkehrsrouten asphaltierte Landstraßen. Alle anderen Verbindungswege sind während der Regenzeit (Dezember bis März) oft tagelang nicht passierbar. Reisenden wird geraten, sich vor Ort über die aktuelle Situation zu informieren.
In Bolivien kam es wiederholt zu schweren Busunglücken, bei denen Todesopfer zu beklagen waren. Bei Überlandreisen mit dem Bus wird geraten, nur mit bekannten Busunternehmen zu fahren. Von Nachtfahrten per Bus wird dringend abgeraten.
Aufgrund der besonderen Gefährdungssituation wird von Überlandfahrten mit Pkw bei Dunkelheit abgeraten. Die Straßen sind in der Regel nicht beleuchtet und vielfach in schlechtem Zustand. Viele Verkehrsteilnehmer, oft auch Busse, fahren ohne Licht oder mit nur unzureichender Beleuchtung.
Bei der Anmietung von Pkw für Überlandfahrten ist es - auch im Hinblick auf das Vorgehen bei Verkehrsunfällen - ratsam, einen Pkw mit Fahrer anzumieten. Dies gilt besonders für Fahrten abseits der Hauptverkehrsstrecken, da sich in abgelegenen Gebieten ohne befestigte Straßen und unzulängliche Beschilderung die Orientierung extrem schwierig gestalten kann. Auch handelsübliche Navigationssysteme und Landkarten bieten häufig keine ausreichende Sicherheit. Ohne ortskundigen Fahrer sind Gefahren nur schwer einzuschätzen.
Es gibt eine gesetzliche Regelung, nach der Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen höhere Benzinpreise als Fahrzeuge mit bolivianischen Kennzeichen zahlen müssen. In der Praxis bedeutet dies, dass viele Tankstellen nicht wissen, wie sie diese Preise abrechnen sollen und sich daher zum Teil weigern, an ausländische Fahrzeuge Benzin zu verkaufen.
Landeswährung ist der Boliviano (BOB). Neben dem Boliviano wird auch der US- Dollar in weitem Umfang als Zahlungsmittel akzeptiert. Mit Kredit- und Bankkarten kann an vielen entsprechend gekennzeichneten Geldautomaten Bargeld abgehoben werden. Daneben werden in größeren Städten auch die allgemein üblichen Kreditkarten akzeptiert. Bargeld in Euro oder US-Dollar kann in Wechselstuben größerer Städten meist problemlos gewechselt werden.
Insgesamt sind Hotels, Pensionen und andere Unterkünfte sehr günstig und in den Touristenorten und Städten komfortabel. Auf dem Land findet man oftmals auch abenteuerliche Unterkünfte vor. Von diesen sollten man sich jedoch nicht abschrecken lassen, da die Freundlichkeit sowie das Essen meist unschlagbar sind.
Camping ist in Bolivien wenig beliebt. Es gibt nur wenige organisierte Campingplätze, freies Camping ist aber auf privaten Grundstücken (z.B. von Bauern) bei Nachfrage meist kein Problem. Diese Gastfreundschaft sollte man mit kleinen Geschenken oder etwas Geld honorieren.