Ein beeindruckendes Naturschauspiel erwartet Reisende im Nationalpark Iguazú. Aus bis zu 82m Höhe stürzt der Fluss Iguazú in die Tiefe. Über eine Breite von 2.700 Meter, immer wieder durch kleine Inseln unterbrochen, erstreckt sich hufeisenförmig dabei die Kante des Wasserfalls – ein einzigartiger Anblick. Schon von Weitem hört man das gewaltige Dröhnen der Wassermassen, die in ein großes Delta mit vielen Inseln strömen. Wenn die Sonnenstrahlen die Gischt treffen, leuchten überall bunte Regenbogen. Nicht ohne Grund wurde er zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.
Buenos Aires, die am Rio de la Plata gelegene Hauptstadt Argentiniens, wird oft das „Paris Südamerikas“ genannt. Die durch den kolonialen Baustil seiner Prachtbauten auf den ersten Blick sehr europäisch wirkende Stadt ist mit ihrem weltberühmten Opernhaus Teatro Colón und ihren unzähligen Theatern das kulturelle Zentrum des Landes. Die „portenos“, wie die Einwohner genannt werden, treffen sich gerne in den unzähligen kleinen Cafés. Im Stadtteil La Boca, der als die Wiege des Tango gilt, schlägt das Herz Südamerikas. Es gibt so viel zu entdecken in dieser pulsierenden Stadt. Sei es das weltbekannte Nachtleben, die hervorragenden Restaurants oder eine der vielen wunderschönen Gebäude und Kirchen.
Jeder, der das wahre Gefühlsleben des Landes erfahren möchte, muss die Pampa kennen lernen. Unendliche Weite, Heimat der Gauchos, denen man das unbändige Gefühl der Freiheit nachsagt mit ihren riesigen Rinderherden. Bis heute arbeiten noch viele dieser südamerikansichen Gauchos tag ein tag aus in der Weite des Landes und treiben die Herden zu den fruchtbarsten Weiden. Man sollte nicht versäumen, vor Ort eines der berühmten, unverwechselbaren argentinischen Rumpsteaks zu genießen und einfach das Land und diese Menschen auf sich wirken lassen, fern ab von dem stressigen Leben in den Großstädten.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass, Kinderreisepass. Das Reisedokument muss bei Einreise gültig sein. Eine Gültigkeitsdauer über die Dauer des geplanten Aufenthalts hinaus wird empfohlen.
Deutsche Staatsangehörige können bis zu 90 Tage als Touristen visafrei nach Argentinien einreisen. Eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung bis zu insgesamt 6 Monaten ist vor Ort möglich. Es besteht jedoch kein Anspruch darauf.
Reisende Kinder unter 14 Jahren müssen eine Bescheinigung über die Einwilligung der Sorgeberechtigten mit sich führen. Wird der Minderjährige von nur einem Sorgeberechtigten begleitet, so ist die Einwilligung des anderen Sorgeberechtigten sowie eine Original-Geburtsurkunde notwendig. Reist der Minderjährige allein oder in Begleitung volljähriger Dritter, müssen die Bescheinigungen Namen, Anschrift und Ausweis- oder Passnummer des Begleiters und/oder der Empfangsperson am Zielort enthalten. Kinder unter 6 Jahren werden bei Ein- und Ausreise in das Register der argentinischen Einwanderungsbehörden eingetragen.
Auch wenn der nationale deutsche Führerschein in der Praxis meistens ausreicht, empfiehlt sich die Mitnahme eines Internationalen Führerschein, der nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig ist.
Reisende nach Argentinien sollten unbedingt auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Es ist empfohlen, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes (www.rki.de) für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen. Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen Mumps, Masern Röteln (MMR), Pneumokokken und Influenza. Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen.
Bei Reisen in die ausgewiesenen Gelbfieber-Endemiegebiete Argentiniens (siehe www.who.int), u. a. für die Iguaçu-Wasserfälle ist allen Reisenden ab dem vollendeten ersten Lebensjahr eine rechtzeitige Impfung zu empfehlen, d.h. 10 Tage vor Einreise. Aus Argentinien kommend kann die Impfung bei Weiterreise in ein Drittland verlangt werden. Weder bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (häufig die Nachbarstaaten) noch bei direkter Einreise aus Deutschland ist der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung derzeit behördlich vorgeschrieben.
Es gibt ein minimales Risiko für Malaria im Norden der Provinz Salta sowie Einzelfälle im Depto. Iguaçu in Misiones. Die anderen Regionen inkl. der Iguaçu- Wasserfälle gelten als malariafrei. Aufgrund der Infektionsrisiken durch Mücken wird allen Reisenden empfohlen, ganzkörperbedeckende, helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden), Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen und ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz zu schlafen.
Vor einer Reise nach Argentinien wird eine individuelle Beratung durch Tropen- bzw. Reisemediziner empfohlen, siehe auch www.dtg.org.
In Argentinien gibt es immer wieder Streiks und Demonstrationen. Dabei kann es zu Straßensperrungen und erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr kommen. Auch der Flugverkehr kann betroffen sein. Vereinzelt kam es in der Vergangenheit auch zu Plünderungen und gewalttätigen Protesten. Reisende sollten daher Demonstrationen und Menschenansammlungen meiden und sich in den Medien sowie bei ihren Gastgebern und Reiseveranstaltern über die aktuelle Lage informieren.
Grundsätzlich ist landesweit Vorsicht und Wachsamkeit angebracht. Auch in den besseren Wohngegenden kommt es zu Überfällen. Wertgegenstände sollten nicht offen getragen, Bargeld nur in geringen Mengen mitgeführt werden. Bei Überfällen sollte kein Widerstand geleistet werden, da die Täter in der Regel bewaffnet sind und vor Gewaltanwendung nicht zurückschrecken.
An belebten Orten und in öffentlichen Verkehrsmitteln muss mit Trickdiebstählen gerechnet werden. Wertgegenstände sollten nicht in Handtaschen oder Rucksäcken, sondern z.B. in Brustbeuteln eng am Körper transportiert werden. Ausweisdokumente etc. sollten von Bargeld getrennt und sicher (Hotelsafe) verwahrt werden. In Hotels der niedrigen Preisklasse kommen häufig Diebstähle vor, aber auch in besseren Hotels sollten Handtaschen und Gepäck in öffentlich zugänglichen Räumen (Lobby etc.) niemals unbeaufsichtigt gelassen werden. Bei Diebstahl verlangen deutsche Versicherungen für die Erstattung den Nachweis einer polizeilichen Anzeige („Denuncia“). Bei der deutschen Botschaft in Buenos Aires gibt es schriftliche Übersetzungshilfen.
Im Falle des Verlusts des Reisepasses ist die polizeiliche Verlustanzeige für die Wiederausreise unerlässlich. Informationen hierzu erteilt die deutsche Botschaft in Buenos Aires. Von der Weiterreise mit bereits als gestohlen gemeldeten, aber wieder aufgefundenen Reisepässen wird abgeraten, da die Sachfahndung z.T. nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Nach Einbruch der Dunkelheit wird empfohlen, Taxis telefonisch zu bestellen (sog. Radio-Taxis oder Remis). Am internationalen Flughafen Ministro Pistarini (Ezeiza) sollte ausschließlich ein „Remise“-Dienst (wird im Ankunftsbereich an festen Ständen angeboten) genutzt werden.
In Argentinien ist eine größere Menge gefälschter Banknoten, insbesondere 100- Peso-Noten, im Umlauf. Sie sind zwar zu erkennen, wenn die üblichen Sicherheitsmerkmale geprüft werden, die Gefahr ist jedoch groß, beim Geldumtausch auf offener Straße oder durch Trickbetrug - „Umtausch“ gegen Falschgeld unter dem Vorwand, nicht wechseln zu können. In Einzelfällen kann es auch an Geldautomaten zur Ausgabe von Falschgeld kommen. In diesem Fall sollte man am besten umgehend bei der dazugehörenden Bank vorsprechen.
Es gibt ein Inlandsflugnetz und gute Überlandbusverbindungen, aber nur wenige Eisenbahnverbindungen. In Buenos Aires gibt es ein U-Bahnnetz, Schnellbahnen und Busse. Flugverspätungen sind an der Tagesordnung, was insbesondere in Bezug auf transkontinentale Anschlussflüge bei der Reiseplanung berücksichtigt werden sollte.
Der Grenzübergang am Pass „Cristo Redentor“ sowie weitere Pässe nach Chile sind während der Wintermonate von Mai bis September wegen starker Schneefälle häufig gesperrt. Aktuelle Informationen zum Straßenzustand sind auf der Webseite www.vialidad.gov.ar einsehbar.
Landeswährung ist der argentinische Peso (ARS). Mit Bank- und Kreditkarten kann an Geldautomaten Bargeld abgehoben werden, bei den meisten Banken jedoch nur bis zu 3000,- Pesos je Transaktion. Die Gebühren sind erheblich. Eine günstigere Alternative sind Online-Transferdienste.
Dollar lassen sich grundsätzlich im ganzen Land tauschen, manche Banken lehnen jedoch den Tausch für Nicht-Kunden ab. Wechselstuben oder Banken, die Euro in Pesos tauschen, sind außerhalb von Buenos Aires weniger häufig. Die Bezahlung mit Kreditkarte ist nicht immer möglich. Insbesondere außerhalb von Buenos Aires akzeptieren viele Restaurants und Unterkünfte keine Kreditkarten.
Der Kauf von Fremdwährungen in Argentinien ist für Ausländer nur in der Höhe möglich, in der zuvor argentinische Pesos in Argentinien gekauft wurden. Dies bedeutet, dass z.B. für eine Weiterreise keine brasilianischen Reales oder US-Dollar in Argentinien gekauft werden können, wenn Pesos aus Deutschland mitgebracht wurden. Da der vorherige Kauf der Pesos beim Kauf der Fremdwährung nachgewiesen werden muss, sollten Quittungen von Wechselstuben, aber auch von Geldautomaten, hierfür aufbewahrt werden.
In Argentinien gibt es mehrere Arten von Unterkünften neben normalen Hotels. Hosterías sind meist größere Landhotels mit Garten und oft mit Swimmingpool, aber weniger Komfort als in normalen Hotels, wobei sich die beiden Bezeichnungen Hotel und Hostería ein Stück weit überschneiden und sich die Preise kaum unterscheiden.
Residenciales und Hospedajes sind kleine, eher einfache Hotels; oft muss hier das Bad geteilt werden. Sie sind in die Kategorien "A" und "B" eingeteilt, wobei die B- Residenciales oft nur das Nötigste bieten. Albergues und Hosteles sind mit Jugendherbergen bzw. Hostels vergleichbar, nehmen aber Gäste aller Altersgruppen auf. In ihnen kann man neben Zimmern auch einzelne Betten mieten, diese Mehrbettzimmer sind oft sehr eng, dafür können die Betreiber oft Fremdsprachen und es gibt auch meist Schließfächer für Wertsachen.
Campingplätze gibt es in Argentinien reichlich, fast jedes Dorf hat irgendwo einen Zeltplatz. Es gibt zwei Preissysteme: entweder man zahlt pro Person und pro Zelt bzw. Auto oder man zahlt einen Pauschalpreis für eine Parzelle, letzteres System ist besonders in großen Touristenorten üblich. Der Preis eines Platzes ist meistens eher von seiner Lage als von seinem Komfort abhängig. Camping Municipal nennen sich meist sehr preisgünstige Campingplätze, die von der jeweiligen Gemeinde verwaltet werden. Die Ausstattung der Campingplätze ist mit Europa nicht zu vergleichen. Viele Campingplätze bieten nur minimalen Komfort und sind manchmal auch vollkommen schattenlos. Dafür liegen besonders diese Plätze oft in sehr idyllischen Naturlandschaften und kosten wenig.
Freies Campen ist nur dort erlaubt, wo ausdrücklich darauf hingewiesen wird. In der Praxis wird dieses Verbot aber in einsamen Gebieten fast nie beachtet. Auch an Tankstellen kann oft gecampt werden, einige haben sogar Duschen, da dort auch Fernfahrer übernachten.