San José ist nicht nur die Hauptstadt, sondern das Zentrum Costa Ricas, von dem auch praktisch alle Ausflüge ins Landesinnere starten. Zentrum der modernen Stadt ist die Plaza de la Cultura mit dem im neoklassizistischen Stil erbauten Nationaltheater von 1894 und dem Goldmuseum, das die wertvollsten Goldschätze des Landes aufweist. Nahe der Hauptstadt liegt Cartago. Dort steht die berühmte "Basilica de Nuestra Señora de los Angeles". Der Ort gilt als heilig, die Quelle hinter der Kirche als heilkräftig und viele Gläubige aus ganz Südamerika pilgern hierher.
Tagesausflüge zum Vulkan Poás, der mit über einem Kilometer den größten Kraterdurchmesser der Welt hat, sind immer eine Reise wert. Rechtzeitiges Aufstehen lohnt sich hier allerdings, da morgens die Sicht am besten ist und sich die beiden Schichtvulkane im Laufe des Tages meist hinter Nebel und Wolken verstecken. Nördlich von San José liegt der riesige Nationalpark Braulio Carrillo. Durch den fast größtenteils undurchdringlichen Dschungel führen einige sehr schöne Wanderwege. Hier findet sich die berühmte „Aerial Tram“, eine Seilbahn die durch die Wipfeln uralter Baumriesen führt. Im Norden des Landes gibt es viele touristische Highlights, die Nebelwaldregion Monteverde, der Vulkan Arenal mit dem Stausee und der große Grenzfluss Rio San Juan zwischen Costa Rica und Nicaragua. Die drei Krater des Arenal sind noch heute aktiv und stoßen immer wieder Lava sowie Gesteinsbrocken aus. Von einer Überwachungsstation aus hat man den besten Blick auf das Naturschauspiel. Monteverde ist berühmt für seinen immergrünen Regenwald im Nationalpark Santa Elena. Wunderschöne Orchideen und seltene Tiere wie der berühmte Göttervogel Quetzal können hier beobachtet werden. Im Nordwesten von Costa Rica lohnt der Besuch des Nationalparkes Rincon de la Vieja mit seinem gut ausgebauten und ausgeschilderten Wanderwegenetz, dass vorbei an schwefeldampfenden Schlammlöchern führt. Von dort ist es nicht mehr weit zu den beliebten Badeorten am nördlichen Pazifik. Der größte Süsswasserspeicher von Costa Rica ist der künstlich angelegte Arenalsee, der bei Surfern sehr beliebt ist.
Die Region Nicoya in der Provinz Guanacaste gehört zu den ursprünglichsten Gebieten von Costa Rica und ist vor allem für ihre wunderschönen, einsamen Traumstrände bekannt. Im Badeort Montezuma mit seinem reichhaltigen Unterhaltungsangebot treffen Rucksacktouristen und Hippie-Aussteiger auf Individualreisende. Von dort ist es nicht weit zum Reserva Absoluta Cabo Blanco und dem Surferparadies Malpais. Der Strand des Refugio Nacional de Fauna Silvestre de Ostional zählt zu den wichtigsten Bruthabitaten der Bastard-Schildkröte. Zwischen Juli und November kommen mehrere Tausend Tiere pro Nacht zur Eiablage an Land. Der in der zentralpazifischen Region gelegene Park Manuel Antonio ist der bekannteste Nationalpark von Costa Rica. Mit etwas Glück kann man dort Leguane, Affen, Papageienarten oder auch Schmetterlinge beobachten.
Die Straße Richtung Süden führt nach Palmar Norte/Sur und trifft dort auf die berühmte Panamericana, die parallel dazu im Hinterland durch die beeindruckende Bergwelt von Costa Rica mit dem Cerro de Muerto und dem höchsten Berg Chirripó führt. Der Corcovado Nationalpark auf der Halbinsel Osa zählt zu den niederschlagreichsten Regionen und hat eine Ausdehnung von etwa 42.000 Hektar. Er ist sehr artenreich und bietet abenteuerlustigen Urlaubern kaum zugänglichen Regenwald mit Mangroven und wunderschönen Felsküstenstränden am Meer. Zugänglich ist das Gebiet mit einer Parkgenehmigung über Puerto Jiménez. Die Orte Cahuita und Puerto Viejo de la Talamanca sind vor allem wegen des hier herrschenden ‚Reggae-Feelings’ bei jungen Leuten beliebt. Auf dem Weg zur nahen Grenze nach Panama reihen sich weitere traumhafte Karibikstrände und im Hinterland leben in den Talamanca-Bergen einige Indianerstämme, die sich zum Handel im kleinen Ort Bribri treffen. In Costa Rica gibt es zahlreiche Rituale und Feste. Bei der "Fiesta de los Diablitos", dem Teufelsfest, verkleiden sich die Boruca-Indianer zum Jahresende mit Masken als Teufel und kämpfen gegen einen Stier, der die spanischen Eroberer des 16. Jahrhunderts symbolisiert. Am bedeutendsten ist im August das Fest der "Jungfrau der Engel", wenn viele tausend Costaricaner zur "Virgen de los Angeles" in Cartago pilgern. Außerdem ist Costa Rica eine Hochburg des Carnevals, der nicht nur in der üblichen Faschingszeit gefeiert wird. So gibt es den "Carneval de Limon", bei dem in Puerto Limon ein großes kulturelles Volksfest mit Musik, Tanz und Theater stattfindet. Ein außergewöhnliches Souvenir sind übrigens „Rueda de carreta“, bunte Platten, auf denen einst die Kaffeebohnen transportiert wurden.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit Reisepass und vorläufigem Reisepass (bei Transitreise über die USA besteht Visapflicht) möglich. Alle Reisedokumente müssen sich in gutem Zustand befinden. Nach costa-ricanischem Recht müssen die Dokumente nur für den Tag der Einreise selbst und den Folgetag gültig sein. Da für die Rückreise (auch Transit) oder die Weiterreise über andere Länder meist jedoch eine längere Gültigkeit erforderlich ist, wird grundsätzlich empfohlen, Reisedokumente mit einer Gültigkeit von einem halben Jahr mit sich zu führen. Im Fall eines Passverlusts ist die bisher gewährte Ausreise nicht mit deutschem Personalausweis möglich.
Deutsche Staatsangehörige können nach Costa Rica zu touristischen Zwecken visafrei für bis zu 90 Tage einreisen. Ein Anspruch auf die maximale Aufenthaltsdauer besteht nicht, häufig wird eine kürzere Aufenthaltsgenehmigung erteilt. Die Entscheidung hierüber wird vom Beamten bei der Einreise auf der Grundlage des Rückflugtickets, des Aufenthaltszwecks, der finanziellen Leistungsfähigkeit, etc. erteilt. Reisende müssen einen Finanzierungsnachweis für den Aufenthalt im Land sowie ein Rückflugticket/Anschlussticket/Busticket vorlegen. Anträge auf Aufenthaltsverlängerung können bei der Ausländerpolizei gebührenpflichtig gestellt werden. Eine Aufenthaltserlaubnis bei einem längeren Aufenthalt sollte vor der Einreise bei der zuständigen Botschaft beantragt werden.
Bei der Einreise von Panama und Nicaragua nach Costa Rica auf dem Landweg sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sowohl der costa-ricanische Einreisestempel als auch der panamaische bzw. nicaraguanische Ausreisestempel im Reisepass angebracht werden. Ohne diese Stempel kann es zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Aus- und Weiterreise kommen. Für Ein- und Ausreise über die USA sind die Einreisebestimmungen für die USA zu beachten.
folgt...
Zurzeit liegen keine besonderen Gesundheitshinweise und vorgeschriebene Impfungen für Costa Rica vor. Empfohlen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus. Das Malaria Risiko ist regional begrenzt, als allgemeine Schutzmaßnahme sollte man das Medikament MALARIA CT mitführen. Ein mäßiges Malariarisiko besteht ganzjährig in ländlichen Gebieten unterhalb 700 Metern in den Provinzen Alajuela, Guanacaste, Puntarenas und Limon. Die Hauptstadt San José und Gebiete oberhalb 700 Metern sind malaria-frei.
Außerhalb von San José ist häufig nur eine medizinische Grundversorgung möglich. Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt. Es gibt regelmäßig Fälle, in denen Notfallpatienten wegen nicht vorliegender Kostenübernahme die Behandlung verweigert wird. Gleiches gilt für die zahlreichen privaten Ambulanzdienste. Hier muss der Patient in Vorkasse treten.
In Costa Rica muss mit einer höheren Gewaltbereitschaft gerechnet werden. Sexualdelikte insbesondere gegen Frauen kommen landesweit vor, so dass besonders allein reisenden Frauen zu erhöhter Umsichtigkeit und zu einem kulturbewussten Verhalten geraten wird. Auch in beliebten Touristenzentren wie Cahuita und Puerto Viejo gibt es bewaffnete Raubüberfälle. Auf der Strecke zum Flusshafen Embarquadero La Pavona mit Ziel Tortuguero wurden zuletzt bevorzugt touristische Reisebusse unter Anwendung von Waffengewalt überfallen. Touristenbusse fahren hier in der Regel im Konvoi. Es wird dringend davon abgeraten, sich bei bewaffneten Überfällen zur Wehr zu setzen. Vorsicht gilt bei Hilfe anbietenden Personen z.B. bei Reifenpannen sowie vorgetäuschten Pannen.
Da es in den Touristenzentren von Costa Rica zahlreiche Taschendiebe und organisierte Banden gibt, sollten wichtige Dokumente in Kopie mitgeführt und die Originale nach Möglichkeit im Hotelsafe aufbewahren. Wertsachen sollten ebenso nur in unbedingt erforderlichen Umfang mitgeführt und auf Schmuck am besten ganz verzichtet werden. Besonders verbreitet ist der Diebstahl der in der Gepäckablage verstauten Tagesrucksäcke. Pässe, Kreditkarten und andere wichtigen Dokumente sollten unbedingt am Körper getragen und Taschen bei Busfahrten im Fußraum verstaut werden. Es wird empfohlen beladene Fahrzeuge nur auf gut eingezäunten und bewachten Parkplätzen abzustellen. Diebe schrecken auch tagsüber nicht davor zurück, in sekundenschnelle Autos, insbesondere Mietwagen, aufzubrechen und Gepäckstücke zu entwenden. Reisende sollten sich grundsätzlich über die Sicherheit ihres Reisezielgebietes informieren. Mietwagen befinden sich teilweise in einem bedenklichen technischen Zustand, so dass bei der Übernahme Zustand und Funktionsfähigkeit geprüft und in einem Protokoll festgehalten werden sollten. Nachtfahrten sollten vermieden werden. Im Falle eines Unfalls sollten die beteiligten Fahrzeuge erst nach Aufforderung der Polizei bewegt werden und man sollte das Eintreffen eines Versicherungssachverständigen abwarten. Besondere Vorsicht ist beim Baden im Meer geboten. Starke Strömungen und plötzlicher starker Wellengang können selbst gute Schwimmer in Gefahr bringen und führen jährlich zu zahlreichen Todesfällen. Demonstrationen, Protestaktionen und Streiks insbesondere in San José, können zu Verkehrsbehinderungen führen und sollten vermieden werden. Von Mai bis November müssen Reisende nach Costa Rica mit Tropenstürmen und intensiven Regenfällen rechnen.
In dieser Zeit ist beim Baden an Wasserfällen und in Flüssen sowie bei Wanderungen in Flusstäler und Aktivitäten wie Rafting besondere Vorsicht geboten. Costa Rica liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommen kann. Der Ausbruch eines Vulkans kann zur Schließung des internationalen Flughafens Juan Santamaria in San José/Alajuela führen. Sicherheitsvorkehrungen bei Abenteuer-Tourismus entsprechen häufig nicht deutschem Standard, es kommt immer wieder zu Unfällen. Abenteuer-Touren sollten daher nur bei etablierten, beim Instituto Costarricense de Turismo registrierten Tourismusunternehmen und ggf. mit englischsprachigen Führern gebucht werden.
Der deutsche Führerschein ist in Costa Rica in Verbindung mit einem gültigen Reisepass zwar ausreichend, die zusätzliche Mitnahme eines Internationalen Führerscheins ist zur Vermeidung von Problemen bei Polizeikontrollen jedoch empfehlenswert. Die Straßen befinden sich generell in einem sehr schlechten Zustand, deswegen sollten Nachtfahrten vermieden werden, Bei der Übernahme von Mietwagen sollten die Funktionsfähigkeit und der äußere Zustand des Fahrzeugs gründlich geprüft und in einem Protokoll sowie per Kamera festgehalten werden. Alternativ zu einem Mietwagen kann man Costa Rica sehr günstig mit dem Bus oder den etwas teureren Microbussen bereisen. Fast alle bedeutenden Touristenorte werden ab San José zuverlässig von Fernbussen angefahren. Da es kein zentrales Busterminal gibt, sollten sich Reisende über das genaue Abfahrtsterminal in San José informieren. Das Reisen mit diesen Bussen ist relativ sicher, es sollte jedoch immer auf Wertsachen und Gepäck geachtet werden.
Busnetzeinschränkungen gibt es ggf. auf der Nicoya-Halbinsel. Dort kann aber, wie auch an vielen anderen Orten, auf private Shuttleservices zurückgegriffen werden. In Taxis, den „la Maria“, sollte das Taxameter angeschaltet sein. Ebenso ist das „Aventón“ – das Trampen mit erhobenen Daumen, sehr beliebt. Es gibt nur eine Touristenbahn, die allerdings etwas unzuverlässig ist und von der Hauptstadt ausstartet.
Währungseinheit des Landes ist der Costa-Rica-Colón (CRC). 1 Costa-Rica-Colón entspricht 100 Centimos. Für 1 USD erhält man 612 CRC und für 1 Euro etwa 694 CRC (Stand 2019). Die Einfuhr von Fremdwährung ist unbeschränkt möglich, jedoch sollten zum Umtausch nur USD mitgeführt werden. Im Land werden in größeren Städten Euros und ansonsten nur USD und USD-Reiseschecks in die Landeswährung umgetauscht. Die Ausfuhr von CRC ist unbeschränkt möglich. In abgelegenen Orten wird meist nur die Landeswährung akzeptiert, in touristischen Hochburgen ist der USD Standard und oft werden Preise in Hotels sogar nur in Dollar angegeben. Internationale Kreditkarten werden von größeren Hotels, Restaurants und Geschäften akzeptiert. In Costa Rica verfügen auch kleinere Orte über eine Bank oder zumindest über einen Geldautomaten, wo Bargeld abgehoben werden kann.
Mittlerweile ist es so, dass Maestro/EC Karten nur noch bei sehr wenigen Bankautomaten angenommen werden. In San José kann man an einigen Geldautomaten des Cirrus-Systems Geld mit einer EC-Karte abheben. Es wird daher empfohlen unbedingt eine Kreditkarte mitzunehmen. Die Abhebung von Bargeld am Geldautomaten mit Kreditkarte ist meist bis zu bis zu einer Höhe von ca. 200.000 Colones pro Tag möglich. Aufgrund von Überfällen sind die meisten Geldautomaten nachts nicht in Betrieb. Beim Geldabheben mit Kreditkarte direkt am Bankschalter ist Vorsicht geboten, da dies häufig eine Spontansperre der Karte auslöst, die nur telefonisch aufgehoben werden kann. Als alternatives Zahlungsmittel sollten immer Bargeldbestände in USD mitgeführt werden.
In Costa Rica gibt es eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Ganz preiswert sind diese zwar nicht immer, dennoch findet man Hostels, in denen für 10 bis 15 Dollar übernachtet werden kann. Unter 10 EURO ist es eher schwer, eine Unterkunft zu finden. Couchsurfing ist meist nur in den größeren Städten möglich. Interessant sind auch die „Cabañas“, die recht günstig und zudem oft in unmittelbarer Strandnähe oder an den Rändern der Nationalparks liegen. Die mondänen Öko-Lodges hingegen sind wegen des gehobenen Standards schon recht teuer. Campen ist möglich, wird wegen der mangelnden Angebote aber kaum in Anspruch genommen. Gerade in den Nationalparks sollte man nicht wild campen.
Gute Campingplätze an sehr schönen Orten sind der Junquillal Bay Wildlife Refuge, die Brasilito Lodge, Camping Mora am Playa Carrillo, der Campingplatz im Arenal Volcano National Park, das Truchas Selva Madre Camp am Cerro de la Muerte sowie der traumhafte Campingplatz am Playa Josecito. Insgesamt sollte man für Costa Rica Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung von zwischen 20 und 40 Euro pro Tag einkalkulieren.