Die Altstadt von Kathmandu ist ein Erlebnis für sich. Sie erweckt den Anschein, sich auf einem orientalischen Basar zu befinden. Trotzdem erscheint alles auf eine eindrucksvolle Weise geordnet. In der Diagonalen, die direkt durch die Altstadt verläuft, bieten Händler insbesondere Haushaltswaren an. Ein Blick in die kleinen Seitenstraßen sollte nicht ausgelassen werden. In diesen erwarten den neugierigen Individualreisenden Tempel, Heiligtümer, Schreine und Bahals. Kathmandu besitzt mit dem Itum-Bahal eine wunderschöne und noch bewohnte Klosteranlage. In dem Machhendranath-Tempel, in dem ein buddhistischer Erlöser verehrt wird, lässt sich eine skurrile Fusion aus Alltag und Religion beobachten: Zwischen den kunstvollen Schreinen laufen Kinder und Straßenhunde. Gläubige sprechen demütig ihr Gebet, während von Nebenan Popmusik zu hören ist.
Zweifelsohne dominieren die Berge Nepals das gesamte Land. Um ihren majestätischen Charakter zu genießen, muss man nicht die kompletten Höhen bestiegen haben. Der Sagarmatha Nationalpark begeistert durch seine Nähe zum Mount Everest, der mit knapp 8.900 Metern der höchste Berg der Erde ist. In seinen Ausläufern liegen beschauliche Scherpa-Dörfer und Klöster. Eine hervorragende Alternative zu der berühmten Everest-Base-Camp-Route ist der Gokyo-See, der in einer Höhe von 5.500 Meter liegt. Auf dem Weg zu diesem tiefblauen, magischen Gewässer trifft der Individualtourist nicht viele Reisende.
Südlich an der Grenze zu Tibet befindet sich der Langtang Nationalpark. Dieses wunderschöne Gebiet Nepals mit seinen Koniferen- und Rhododendronwäldern an hohen Berghängen ist für Trekking prädestiniert. Die Landschaft präsentiert sich dank der Gletscher, Moränen und hochalpinen Yakherden wildromantisch.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass, Kinderreisepass. Reisedokumente sollten noch sechs Monate gültig sein.
Für die Einreise ist ein Visum erforderlich, das bei Einreise an den Grenzübergangsstellen nach Nepal oder am Flughafen Kathmandu erteilt wird. Die Gebühr für ein 30 Tage gültiges Touristenvisum beträgt 40,- US-Dollar; am Flughafen ist ein Passfoto vorzulegen. Visagebühren können auch in Euro oder anderen konvertiblen Währungen bezahlt werden, die von der Bank am Flughafen zum Dollar-Tageskurs umgerechnet werden. Kinder unter zehn Jahren bezahlen keine Visagebühr. Reisende sollten direkt nach Erteilung prüfen, ob das Visum tatsächlich den gewünschten Zeitraum umfasst. Ansonsten führt dies zu Problemen bei der Ausreise, u.a. zu empfindlichen Strafgebühren, ohne deren Bezahlung keine Ausreise gewährt wird. Das Visum kann auch vorab in Deutschland bei der nepalesischen Botschaft in Berlin sowie bei den nepalesischen Honorarkonsuln in Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart beantragt werden. Dort sollte man sich die Einreisevorschriften im eigenen Interesse vor Antritt der Reise bestätigen lassen. In der Ankunftshalle des Tribhuvan International Airports stehen mehrere Automaten, an denen ein Visumantrag elektronisch eingegeben und das Passfoto gefertigt werden kann.
Für bis zu 15 Tagen ist der Internationale Führerschein in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig, danach ein nepalesischer Führerschein erforderlich.
Alle Trekker müssen eine gültige TIMS Card (Trekkers' Information Management System) besitzen, die von den TIMS-Stellen des Nepal Tourism Board (NTP) bzw. der Trekking Agents Association of Nepal (TAAN) erhältlich ist. Reiseagenturen, die diesen Verbänden nicht angehören, müssen die Zertifikate bei NTB bzw. TAAN einholen. Für bestimmte eingeschränkte Trekking-Gebiete ist zusätzlich eine Trekking Permit erforderlich.
Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der für Trekking-Touristen Bergungen und Suchen und im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Es ist empfohlen, die Standardimpfungen gemäß dem aktuellen Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene (siehe: www.rki.de) anlässlich einer Reise zu überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen. Dazu gehören für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung), ggf. auch gegen Masern Mumps und Röteln (MMR) und gegen Influenza (Grippe) und Pneumokokken. Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber wird nur für die Einreise aus einem Gelbfieber-Endemie Gebiet gefordert (siehe www.who.int). Bei direkter Einreise aus Deutschland bestehen keine Impfvorschriften.
Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Gefährdung auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Japanische Enzephalitis empfohlen.
Außer in Höhenlagen über ca. 2000 Meter besteht in Nepal ganzjährig ein mittleres Übertragungsrisiko für Malariaerkrankungen, besonders in den Sommermonaten von Mai bis Oktober. Das Risiko ist im südlichen Tiefland am höchsten und nimmt nach Norden mit zunehmender Höhe langsam ab. Dabei handelt es sich in ca. 70% um die nur selten lebensbedrohliche, durch Plasmodium vivax verursachte, Malaria tertiana. In ca. 30% muss aber mit Malaria tropica Fällen gerechnet werden.
Die deutsche Botschaft in Kathmandu verfügt für den Notfall über eine Adressenliste von Ärzten und Krankenhäusern in der Stadt.
In Nepal kommt es vereinzelt zu kurzfristig ausgerufenen „Bandhs“, Zwangsstreiks mit Blockaden bzw. Straßensperren, auch im Kathmandu-Tal, die teilweise auch gewaltsam durchgesetzt werden. Diese können das öffentliche Leben empfindlich stören und zu Behinderungen im Reiseverkehr führen. An den Grenzübergängen zu Indien kann es auf Grund der politischen Situation sowohl auf nepalesischer als auch auf indischer Seite zu Verzögerungen beim Grenzübertritt kommen.
Reisende sollten nicht alleine, sondern nur in Gruppen trekken, Touren durch seriöse Reiseagenturen buchen und von ausgewiesenen Wanderrouten nicht abweichen. In der Vergangenheit kam es zu Übergriffen gegen allein reisende Trekker. Insbesondere in touristischen Gegenden kann es zu Taschendiebstählen kommen. Gelegentlich werden Vergewaltigungen gemeldet. Frauen wird deshalb empfohlen, nach Einbruch der Dunkelheit besonders vorsichtig und stets mit Begleitung unterwegs zu sein.
Kriminelle Organisationen und andere Gruppierungen versuchen vereinzelt, nationale und internationale Organisationen, Geschäftsleute und Einzelpersonen zu erpressen und setzen Forderungen teilweise mit Gewalt durch. Auch Trekking-Touristen sind gelegentlich Ziel derartiger „Spenden-Erpressungsversuche“. Ein ortskundiger Führer kann in solchen Fällen deeskalierend wirken. Im Umgang mit staatlichen Sicherheitskräften ist zu beachten, dass in Nepal teils ein anderes Rechtsverständnis besteht. Nachgiebiges Auftreten wird daher angeraten.
In Folge der schweren Erdbeben im Jahr 2015 gibt es im ganzen Land Infrastrukturschäden und unpassierbare Straßen. Reisenden wird empfohlen, sich vor Reisen nach Nepal bei ihrem Reiseveranstalter oder der örtlichen Reiseleitung über die Durchführbarkeit der Reise zu informieren und während eines Aufenthalts in Nepal die aktuelle örtliche Medienberichterstattung zu verfolgen. Infolge der nicht immer störungsfreien Kommunikation können sich in Notfällen erhebliche Schwierigkeiten ergeben, weil Hilfeleistungen nicht rechtzeitig organisiert werden können. Es besteht über größere Strecken kein oder unzureichender Mobilfunk- und/oder Internet-Empfang.
Bei Reisen über Land muss mit Behinderungen wie insbesondere großen Verzögerungen wegen unzureichender Infrastruktur und Streiks gerechnet werden. Von Fahrten in normalen Überlandbussen wird wegen der Vielzahl von Verkehrsunfällen häufig mit Todesfolge abgeraten. Bei Fahrten über Land sollten ausschließlich gekennzeichnete Touristenbusse benutzt werden.
Die Flugsicherheit von inländisch und international operierenden nepalesischen Fluggesellschaften entspricht nicht europäischen Sicherheitsstandards. Allen nepalesischen Luftfahrtunternehmen wurde der Betrieb im europäischen Luftraum untersagt. Die zurückliegenden Protestaktionen und Streiks in einigen Gebieten des Terais und der Blockierung einiger wichtiger Grenzübergänge zu Indien führten zeitweise zu einer Verknappung wichtiger Verbrauchsgüter wie Diesel, Benzin und Flaschengas.
Landeswährung ist die nepalesische Rupie (NPR). Im Kathmandu-Tal besteht die Möglichkeit, sich über Geldautomaten mit Bargeld zu versorgen. Die meisten Automaten akzeptieren Visa- und Master-Kreditkarten, Bankkarten werden kaum akzeptiert.
Neben Kreditkarten empfiehlt sich die Mitnahme von US-Dollar in bar, insbesondere bei Reisen in weniger besiedelte Regionen. Devisen können in allen größeren Städten problemlos getauscht werden. Die indische Rupie (INR) ist in Nepal frei konvertierbar, allerdings werden Scheine nur bis max. 100,- INR-Noten akzeptiert.
In den größeren Städten ist für alle Geldbeutel und Wünsche etwas dabei. Für Trekker gibt es eine Vielzahl eher einfacher Unterkünfte. Man sollte in Städten darauf achten, eher z.B. in Richtung Innenhof zu schlafen, da auf den Straßen nachts oft lautes Hundegebell die Nachtruhe stört. Viele Klöster bieten zudem Übernachtungsmöglichkeiten an.