Jordaniens Hauptstadt Amman hat eine lange Geschichte. Bei den Ammonitern hieß sie einst "Rabbath" und bei den Griechen und Römern "Philadelphia". Mittlerweile ist Amman eine schnell wachsende, internationale Metropole geworden. Am Fuße ihre Zitadelle, auf der man die Ruinen eines Herkules-Tempels, eines omaijadischen Palastes und einer historischen Stadtmauer besuchen kann, liegt das römische Amphitheater. Nahe bei Amman befindet sich Iraq el-Amir, eine antike Stätte, an der man einen sorgfältig restaurierten hellenistischen Palast besichtigen kann. Die kleine Stadt Madaba liegt nicht weit entfernt von Amman und ist berühmt für hunderte von byzantinischen und omaijadischen Mosaikfußböden.
In der griechisch-orthodoxen Kirche St. Georg ist die älteste Landkarte des Heiligen Landes erhalten geblieben. Sie entstand um das Jahr 560 und ist aus vielen Mosaiksteinchen zusammengesetzt. Westlich von Madaba liegt der Berg Nebo, Jordaniens heiligste Stätte, an der man viele Kloster-Ausgrabungen vor Ort sehen kann. Hier soll der Legende nach Moses gestorben und begraben worden sein. Petra ist wohl Jordaniens größte Attraktion. Manch einer nennt Petra "das achte Weltwunder". Aus Beduinen-Höhlen in einem rosafarbenen Felsmassiv schufen einst Nabatäer die befestigte Stadt. Der 50 Meter hohe, aus der Felswand gemeißelte Eingang zum Schatzhaus von Petra ist weltweit eines der wunderbarsten Werke bildhauerischer Architektur und ein Weltkulturerbe der UNESCO. Noch heute ist Petra eine Domäne der Beduinen. Auf ihren Pferden und Kamelen können Besucher einen Ritt durch die Schluchten und Wege der Stadt erleben. Man kann Petra reitend oder auch per Fuß erreichen, aber immer führt der Weg durch das geheimnisvolle "Siq", einen gewaltigen Riss im Sandsteinmassiv, der etwa einen Kilometer durch steile Felswände verläuft.
Jordanien liegt an der Ostküste des Toten Meeres. Das Baden im hochkonzentrierten Salzwasser, in dem man nicht untergeht, soll gesundheitsfördernd sein. Man findet dort Badekabinen, eine therapeutische Klinik und die Anlagen, in denen aus dem salzigen Wasser hautfreundliche Kosmetika hergestellt werden. Östlich liegt in der Nähe des Toten Meeres der Kurort Zerqa Ma´in mit seinen heißen Quellen. Beim Dorf Tabaqat Fahl liegt die riesige antike Stadt Pella, in der schon vor 10.000 Jahren Menschen sich ansiedelten. Hier gibt es eine der größten und wichtigsten archäologischen Fundstätten in Jordanien. Die meisten der Überreste, die man besichtigen kann, stammen aus römischer, byzantinischer und islamischer Zeit, aus dem 2. bis 14. Jahrhundert.
Es gibt aber auch Ruinen, die auf eine Besiedelung in hellenistischer, persischer und noch weit früherer Zeit hindeuten. Jerash ist eine riesige griechisch-römische Ruinenstadt, die sehr gut erhalten ist und darum auch manchmal "Pompeji des Orients" genannt wird. Besichtigen kann man hier Tempel, Bäder, eine Kolonnadenstraße und ein Amphitheater. Auch Funde aus älterer Zeit gibt es hier zu sehen.
Ein Erlebnis in Jerash ist das Kunst- und Kulturfestival "Jerash Festival", das im Juli stattfindet. Westlich von Jerash liegt das Dorf Ajloun. Auf einer einsamen Bergspitze liegt dort die Burg Qualaat al-Rabad. Diese wurde 1184 von Izzedine Usama erbaut, der ein General von Fürst Salah al-Din war. Salah al-Din war als "Saladin" in der Zeit der Kreuzzüge auch im Abendland als morgenländischer Herrscher bekannt und gefürchtet. Von Qualaat al-Rabat brach Saladin 1189 auf, um die christlichen Kreuzfahrer aus Jordanien zu vertreiben. Die antike Stadt Umm Qais hieß einst "Gadera". Heute ist dort vor allem der schöne Blick über das nördliche Jordantal, den See Genezareth und die Golanhöhen ein außerordentliches Erlebnis.
Nordöstlich von Umn Qais liegt zwischen Weizenfeldern und Olivenhainen das antike Abila. Dort findet man römische Tempel, byzantinische Kirchen und frühislamische Moscheen. Umm el-Jimal ist eine sehr eigenwillige Ruinenstadt, voller antiker Ruinen, darunter Kirchen und Wohnhäuser, mit einer römischen Kaserne und einem Festungskomplex aus schwarzem Basalt. In dem biblischen Machaerus, heute Mukavier, baute König Herodes seine Festung. In dieser heutigen Ruine hielt er Johannes den Täufer gefangen. Hier soll auch Salome vor dem König getanzt und den Kopf des Täufers verlangt haben. Bei guter Sicht hat man von den Ruinen einen außergewöhnlichen Blick über das Tote Meer bis zu den Hügeln von Jerusalem. Zu dem mittlerweile trockenen Flusstal Wadi Rum gehören mehrere Täler. Alles zusammen bietet dem Besucher traumhaft schöne Wüstenromantik mit Schluchten und verwitterten Felsen. Man kann durch die Täler wandern, die steilen Granit- und Sandsteinfelsen hochklettern oder auf Kamelen reiten. In Aqaba kann man auch im Winter schwimmen, segeln, surfen und bei einer zauberhaften Unterwasserwelt wunderbar tauchen. In der Nähe liegen mehrere antike und mittelalterliche Stätten, so die frühislamische Stadt Ayla und das Fort von Aqaba, das der Mameluken-Sultan Qansawh wl-Ghawri im 16. Jahrhundert erbauen ließ.
Die Jordanier sind außerordentlich gastfreundlich und es kommt oft vor, dass sie Fremde zum Essen nach Hause einladen. Man darf dieser Einladung gerne folgen. Zur jordanischen Küche gehört eine riesige Menge von Vorspeisen, die "Mezzeh" mit Fladenbrot, Kichererbsen-Pürree, Teigbällchen mit Fleisch- und Zwiebelfüllung, braune Bohnen mit Knoblauch, Salate, Gerichte aus Lammfleisch mit Joghurtsoße. Probieren sollte man auch das Hauptgericht „Mansaf“ mit Lammfleisch auf Reis mit Joghurtsoße. Als Souvenirs von einer Reise nach Jordanien eignen sich schöne Teppiche und Stickereien, Silberschmuck von Beduinen und mundgeblasenes Hebron-Glas, Sandflaschen und Keramik.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit Reisepass und vorläufigem Reisepass möglich. Alle Reisedokumente müssen bei Einreise noch sechs Monate gültig sein. Deutsche Staatsangehörige benötigen zur Einreise nach Jordanien ein Visum. Zum Zeitpunkt der Einreise nach Jordanien muss der Pass noch eine Mindestgültigkeit von 6 Monaten haben.
Ein Visum zur einmaligen Einreise kann bei der Botschaft des Königreichs Jordanien in Berlin beantragt werden, wird aber auch an den Flughäfen Queen Alia International und Aqaba ausgestellt. Die Visumgebühr in Höhe von derzeit 40 JOD muss an den Flughäfen sofort bezahlt werden. Es besteht die Möglichkeit der Visumerteilung direkt bei der Einreise an den Grenzübergängen Aqaba/Yitzhak Rabin (Nähe Eilat) und Sheikh-Hussein-Brücke (Nördliche Grenze).
Bei der Einreise über die King-Hussein-Brücke aus der Westbank (Palästinensische Gebiete) kommend werden keine Visa ausgestellt. Bei einer geplanten Ersteinreise nach Jordanien über die King-Hussein-Brücke muss daher in jedem Fall vorher ein Visum bei der jordanischen Botschaft beantragt werden. Sollte eine Reise von Israel nach Jordanien auf dem Landweg geplant sein, wird im Zweifelsfall empfohlen, vor Reiseantritt Kontakt mit der Botschaft des Königreichs Jordanien in Berlin oder in Tel Aviv aufzunehmen. Die Visa haben ab dem Zeitpunkt der Ausstellung eine Gültigkeit von zwei Monaten.
Möchte man länger als vier Wochen in Jordanien bleiben, muss man bei der Polizeistation, die für Ihren Aufenthaltsort zuständig ist, nach Ablauf der ersten vier Wochen Ihres Aufenthalts vorsprechen, um eine Verlängerung zu beantragen. Eine Verlängerung durch die Polizeistation bis zu sechs Monaten ab Einreisedatum ist möglich. In diesem Fall wird eine ärztliche Untersuchung verlangt. Israelische Stempel im Pass als auch Stempel der jordanischen Grenzübergangsstellen zu Israel führen zur Zurückweisung bei der Weiterreise in arabische Nachbarstaaten (außer Ägypten).
In der Zeit von Mai bis Oktober sollte man Sommerkleidung einpacken. Übergangskleidung ist in den Monaten April und November zu empfehlen und Winterkleidung sollte für die Zeit von Dezember bis März im Reisegepäck enthalten sein. Obwohl in Aqaba und im Jordantal die Temperaturen etwas über denen in Amman und den Wüstengebieten liegen, ist im Winter auch hier wärmere Kleidung zu empfehlen.
Ebenso sollte diese bei Übernachtungen in der Wüste eingepackt werden, da es nachts dort stark abkühlt. Festes Schuhwerk sollte man grundsätzlich bei Ausflügen in die Wüste und nach Petra dabeihaben. Allzu freizügige Bekleidung sollte in Jordanien vermieden werden.
Das Versorgungsniveau in Amman ist sehr gut. Außerhalb der Hauptstadt ist mit starken Einschränkungen zu rechnen, vor allem auch hinsichtlich des Rettungsdienstes bei Unfällen. Grundsätzlich ist für alle Reisenden eine Auslandskrankenversicherung mit Rückholoption im Notfall dringend zu empfehlen.
Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B und Tollwut empfohlen. Eine Gelbfieberimpfung ist bei Einreise aus Infektionsgebieten vorgeschrieben. MERS ist eine Infektionskrankheit, die seit 2012 in Ländern der Arabischen Halbinsel vereinzelt schwere Atemwegserkrankungen auslöst. Kamele scheinen die Überträger auf den Menschen zu sein. Unnötige Kontakte mit Tieren sollten vermieden werden. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera vermeiden. Insbesondere einige durch Mücken übertragene Infektionskrankheiten kommen vor, sind insgesamt aber selten (z.B. Leishmaniose, Phlebotomus Fieber). Insektenschutz sollt beachtet werden durch Repellentien, Moskitonetz und langärmlige Kleidung. Durch nicht pasteurisierte Milchprodukte kann Brucellose übertragen werden.
In Jordanien besteht landesweit die Gefahr von Terroranschlägen, auch an Orten, die von Ausländern besucht werden. Die jordanischen Behörden haben daher ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Von Reisen in das syrisch-jordanische Grenzgebiet sowie in den Nordosten des Landes in der Grenzregion zum Irak wird aufgrund wiederholter Zwischenfälle an den Grenzen zu Syrien und Irak dringend abgeraten. Sowohl das syrisch-jordanische als auch das irakisch-jordanische Grenzgebiet sind militärisches Sperrgebiet, in dem besondere Bestimmungen gelten.
Auch aufgrund der geographischen Nähe zu den Nachbarstaaten Syrien und Irak sollte die weitere Entwicklung vor Ort stets aufmerksam verfolgt werden. In Jordanien kann es vor allem an den Wochenenden nach dem Freitagsgebet zu Demonstrationen und Protestaktionen kommen. Reisenden wird empfohlen, sich über die lokalen Medien informiert zu halten und größere Menschenansammlungen zu meiden.
Die Kriminalitätsrate ist niedrig. Reisende sollten aufgrund von Kleinkriminalität wie Taschendiebstähle die übliche Vorsicht walten lassen. In unbeaufsichtigt abgestellten Fahrzeugen, insbesondere im Bereich Totes Meer/Wadi Mujib sollten aufgrund von Autoaufbrüchen keine Wertsachen oder Dokumente in Fahrzeugen gelassen oder beaufsichtigte Parkplätze bevorzugt werden. Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen, sich in die Krisenvorsorgeliste einzutragen, um im Notfall eine schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen.
In den Herbst- und Wintermonaten kann es nach reichlichen Niederschlägen zu plötzlich auftretenden Überschwemmungen und Sturzfluten kommen. Vor Wanderungen in Berge oder Flusstäler wird empfohlen, sich bei Tourenführern, Reiseveranstaltern oder lokalen Behörden über die Gefahrensituation zu informieren. Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringsten Mengen und bei jeder Art von Drogen mit langjährigen Haftstrafen (bis lebenslänglich) geahndet, unter Umständen in Verbindung mit Zwangsarbeit. Die Haftbedingungen sind härter als in Deutschland. Das jordanische Strafrecht beinhaltet die Todesstrafe, die auch weiterhin vollstreckt wird. Es besteht strenges Fotografierverbot von militärischen Anlagen und Einrichtungen. Ebenfalls ist Majestätsbeleidigung unter Strafe gestellt.
In Jordanien gibt es ein Inlandsflugnetz, Überlandbusse, Taxis und Mietwagen. Das Straßennetz ist gut ausgebaut, man sollte aber aufgrund der zunehmenden Zahl von Verkehrsunfällen beim Führen eine KfZ besondere Vorsicht walten lassen, vor allem auch bei Überlandfahrten bei Dunkelheit. Straßen außerhalb der großen Städte sind teilweise schlecht ausgeleuchtet. Alkohol am Steuer ist strikt verboten. Auch bei unverschuldeten Verkehrsunfällen mit Personenschaden muss man mit einer Festnahme aller Unfallbeteiligter durch die Polizei rechnen. In vielen Fällen wird der deutsche Führerschein als ausreichend anerkannt, es ist jedoch empfehlenswert, einen Internationale Führerschein mitzuführen, der nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig ist.
Fahrten in die Wüste sollten nur in Gruppen von mehreren Geländefahrzeugen durchgeführt und dabei auf einen ausreichenden Vorrat an Wasser, Nahrungsmittel, Treibstoff und Ersatzteile geachtet werden. In den Städten sind Taxifahrten sehr günstig, man sollte allerdings darauf achten, dass der Taxometer angeschaltet ist. In Amman kann man auch einen der zahlreichen Minibusse nutzen, die meist erst abfahren, wenn sie voll sind. Um von einer Stadt in die nächste zu kommen ist der Bus ideal, aber auch Taxifahrer bieten Langstrecken an.
Landeswährung in Jordanien ist der Jordanische Dinar (JOD). Für einen EURO erhält man 0,80 Jordanische Dinar, für 1 USD 0,71 JOD. Aus Sicherheitsgründen sollte man nicht das gesamte Reisebudget in bar mitnehmen. Für den Geldwechsel im Land empfiehlt sich die Mitnahme von USD in kleiner Stückelung, die bei Banken umgetauscht werden können.
Das Abheben von Bargeld an gekennzeichnete Geldautomaten mit Kredit- und EC-Karten und die Bezahlung mit Kreditkarten sind in den von Touristen besuchten Orten gut möglich. Reiseschecks werden in Jordanien akzeptiert und sollten idealerweise auf USD ausgestellt sein. Sie werden im Verlustfall erstattet. Die bargeldlose Bezahlung ist in Jordanien nicht überall verbreitet, aber in den größeren Hotels, Geschäften sowie Restaurants ist eine Akzeptanz in der Regel gegeben.
In nahezu allen größeren Ortschaften und an den Hotspots gibt es in Jordanien Hotels, Chalets oder Camps. Die Preise variieren stark je nach der Hotelkategorie und der Lage. In Petra beispielsweise findet man ein einfaches Hotel mit Frühstück für 20 JOD pro Zimmer und Nacht. In abgelegenen Regionen wie beispielsweise im Dana Nationalpark gibt es meist nur wenige Hotels und Camps. Je abgelegener die Unterkünfte, desto teurer werden sie.
In Jordanien gibt es eine Reihe von Campingmöglichkeiten, aber kaum echte Campingplätze. Es handelt sich hierbei meist um Zusatzangebot von Hotels oder anderen Institutionen. Ein besonderes Erlebnis ist mit Sicherheit eine Übernachtung in einem Beduinencamp in der Wüste Wadi Rum unter dem Sternenhimmel.