Die am kaspischen Meer gelegene Provinz Gilan mit der Provinzhauptstadt Rascht ist ein besonderer Reisetipp und auf jeden Fall ein Besuch wert. Insbesondere die von Bergen und grünen Wäldern umgebene Rudkhan-Festung, das historische Dörfchen Masule, Lagunen und Strände. Die Großstadt Lahidschan (ebenfalls in der Provinz Gilan) bietet einige Sehenswürdigkeiten wie den Lahidschan See, herrliche Moscheen, die Gruft der vier Könige oder das Tee-Museum.
400 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran liegt diese bezaubernde Stadt Isfahan inmitten einer fruchtbaren Oase und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Die alten Brücken die über den Fluss Zayandeh führen sind eine der zahlreichen High-Lights. Dabei ist die Pol-e Schahrestan Brücke aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. die älteste der elf Brücken über den Fluss, der die Stadt durchzieht. Ferner findet man einige Kirchen aus dem 17. Jahrhundert, herrliche Minarette aus dem 11. bis 14. Jahrhundert, wunderbare Moscheen wie zum Beispiel die Königsmoschee Masjed-e Shah und die Scheich-Lotfoll?h Moschee, den Hascht Behescht Palast oder den berühmten Basar von Isfahan dessen Anfänge im 16. Jahrhundert liegen.
Im Süden des Landes trifft man auf die Großstadt Shiraz (Schiras) im Zagros- Gebirge. Shiraz ist bei Iran-Reisen ein beliebtes Ziel, nicht nur wegen seines angenehmen Klimas, sondern auch wegen seiner Sehenswürdigkeiten. Shiraz trägt voller Stolz den Beinamen "Garten des Iran", insbesondere wegen seinen herrlichen Rosengärten. Die persischen Gärten von Shiraz zählen zum UNESCO Weltkulturerbe. Besichtigen sollten man den Eram Garten, die Musalla-Gärten und das Grab des Dichters Hafis, die Ali ebn-e Hamzeh sowie die Nasir al-Mulk Moschee und den örtlichen Basar. Auch außerhalb der Stadt gibt es reizvolle Ziele: etwa den Margoon Wasserfall oder das weiter entfernte Weltkulturerbe Persepolis und die nahen Felsengräber von Naqsch-e Rostam.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass und Kinderreisepass. Reisedokumente müssen ab Einreise noch sechs Monate gültig sein. Reisen nach Iran können sich auf spätere Einreisen in die USA auswirken.
Für die Einreise ist ein Visum erforderlich. Seit Ende November 2018 ist offenbar die Einreise mit einem sogenannten Blattvisum bzw. elektronischen Visum, das nicht im Reisepass angebracht wird, sondern als loses Blatt ausgestellt wird, möglich. Dadurch entfällt die Anbringung eines Einreisestempels im Reisepass. Zu dem neuen Verfahren des elektronischen Visums liegen jedoch noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Bei Überschreitung der Gültigkeit des Visums oder bei Verlust des Reisepasses ist mit erheblichen Schwierigkeiten zu rechnen. Die Botschaft der Islamischen Republik Iran in Berlin und die Generalkonsulate in Hamburg, Frankfurt am Main und München bieten seit Mai 2017 die Möglichkeit, ein Online-Visum (e- Visa) für die Einreise nach Iran zu beantragen. Die Gebühren betragen je nach Reisezweck zwischen 40,- und 80,- Euro, die Bearbeitungszeit beträgt 7 bis 14 Tage, gegen einen Aufschlag von 50% ist auch ein Express-Visum möglich.
Für deutsche Staatsangehörige besteht weiterhin die Möglichkeit, bei der Einreise über einen internationalen Flughafen ein zeitlich begrenztes, touristisches Einreisevisum (bis zu 90 Tagen) zu beantragen. Die Visaerteilung am Flughafen war in jüngerer Vergangenheit in der Regel unproblematisch. Es wird empfohlen, den Nachweis einer Krankenversicherung und eine Einladung, in der Name, Adresse und Telefonnummer des Einladers vermerkt ist, bzw. Hotelbuchungsbestätigung mitzuführen.
Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.
Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt. Ein gültiger Krankenversicherungsschutz ist Voraussetzung für die Visumerteilung bei iranischen Auslandsvertretungen.
Für die direkte Einreise aus Deutschland bestehen keine Impfvorschriften. Es ist jedoch empfohlen, die Standardimpfungen gemäß dem aktuellen Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene (siehe: www.rki.de) anlässlich einer Reise zu überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen. Dazu gehören für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung), ggf. auch gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR), Influenza (Grippe), Pneumokokken und Gürtelrose (Herpes Zoster). Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Gefährdung auch gegen Hepatitis B, Meningokokken- Erkrankungen, Typhus und Tollwut empfohlen.
Die spezialisierte, medizinische Versorgung ist in weiten Landesteilen medizinisch, hygienisch, technisch und organisatorisch nicht auf der Höhe der Hauptstadt und nicht vergleichbar mit europäischem Standard. Sprachbarrieren können gerade auf dem Land die Kommunikation erschweren. In Teheran ist die medizinische Versorgung in allen Fachdisziplinen meist auf einem recht hohen Niveau möglich.
Von Reisen in den Osten der Provinz Kerman und Sistan-Belutschistan sowie in die Grenzgebiete Irans mit Pakistan und Afghanistan wird dringend abgeraten. In diesen Gebieten besteht ein erhebliches Entführungs- und Anschlagsrisiko. Dies betrifft insbesondere das Gebiet im Dreieck zwischen den Städten Zabol, Bam und Chabahar. Stabiler ist die Lage in der Hafenstadt Chabahar selbst, sofern der Luftweg für die Anreise genutzt wird.
Von nicht notwendigen Individual- oder Trekkingreisen in die Kurdengebiete im Nordwesten Irans, insbesondere entlang der türkischen und irakischen Grenze, wird grundsätzlich abgeraten. Gelegentlich werden die Grenzübergänge zur Türkei und zum Irak geschlossen. Für Afghanistan, Irak und die an Iran grenzende pakistanische Provinz Belutschistan bestehen Reisewarnungen.
Alle internationalen Flüge ab Teheran werden nur vom Flughafen Imam Khomeini abgewickelt. Der zentral gelegene Flughafen Mehrabad wird nur noch für nationale Flüge genutzt. Die Infrastruktur im Land ist gut. Es gibt ein ausgedehntes Linienflugnetz, mit dem alle größeren Städte des Landes zu erreichen sind. Es sind nur wenige Bahnverbindungen vorhanden. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und es gibt viele Busverbindungen. Innerhalb der Städte sollten Reisende Taxis bzw. Mietwagen mit Fahrer bevorzugen.
Das Verhalten vieler Teilnehmer im Straßenverkehr ist unberechenbar, daher ist vor allem in Großstädten erhöhte Vorsicht geboten. Die mangelhafte Wartung eines großen Teils der Fahrzeuge (Beleuchtung, Bremsen, Reifen) stellen ein hohes Unfallrisiko dar. Autofahrten in die Wüste sollten ausschließlich in organisierten Gruppen von mehreren Geländefahrzeugen und in Begleitung eines lokalen Führers unternommen werden. Ein Navigationsgerät sowie ein ausreichender Vorrat an Wasser, Nahrungsmitteln, Treibstoff und Ersatzteilen sind überlebenswichtig.
Diesel ist nur an wenigen Tankstellen und nur außerhalb der Großstädte erhältlich, da in Iran keine privaten Diesel-Kfz gefahren werden. Die Qualität des Diesels ist oft schlecht und manche Tankstellen verweigern den Verkauf an private, ausländische Kraftfahrer. In der Regel wird eine gesonderte Tankkarte benötigt, welche bereits bei Grenzübertritt erworben werden sollte.
Landeswährung ist der Rial (IRR). Derzeit gibt es noch keine verlässlichen Überweisungswege im privaten Geldverkehr, die ausländische Touristen kurzfristig nutzen könnten. Reisende haben in Iran noch keinerlei Möglichkeiten, Geld abzuheben oder sich anderweitig zu beschaffen. Eine Zahlung mit Kreditkarte ist nur in sehr seltenen Ausnahmefällen möglich. Reisende sollten bei ihrer Urlaubsplanung deshalb unbedingt beachten, dass sie für ihren Aufenthalt in Iran genügend Bargeld bei sich führen. Bei Einreise sind mitgeführte Bargeldbeträge mit einem Gegenwert von über 10.000 Euro und bei Ausreise von über 5.000,- Euro anzumelden.
Devisen können bei der Einreise am Flughafen oder bei verschiedenen Banken und Wechselstuben zum Tageskurs in Rial umgetauscht werden, wobei auf die Qualität der Scheine geachtet wird und eingerissene oder anderweitig beschädigte oft nicht angenommen werden. Der Bankenkurs unterscheidet sich merklich vom Wechselstubenkurs. Ein Rücktausch von nicht benötigten Rialbeträgen ist in der Regel nicht oder nur mit erheblichem Kursverlust möglich.
Insbesondere während der 14-tägigen Schulferien nach dem iranischen Neujahrsfest Nouruz sind viele Hotels ausgebucht. Da der Tourismus immer mehr boomt, werden die Hotelkapazitäten auch immer öfter erreicht, was der Grund für oft sehr hohe Preise ist. Der Hotelstandard kommt mit den gestiegenen Preisen aber nicht mit. Die Hotels sind aber allesamt sauber und freundlich.