Die berühmteste Sehenswürdigkeit und ein ganz besonderer Reisetipp Indien ist das Taj Mahal. Wer seinen ersten Blick auf das prachtvolle Bauwerk wirft, wähnt sich im Märchen. Das weiße Mausoleum erweckt zwischen den roten Kuben den Anschein, als würde es über seinem Podest schweben. Das weitläufige Wasserbecken der sorgfältig gepflegten Gartenanlage repräsentiert die vier Paradiesströme. Im 17. Jahrhundert ließ der Großmogul Shah Jahan es in einer 22-jährigen Arbeit für seine Frau errichten.
Ebenfalls zu den besonders sehenswerten Bauten von Indien gehört das Fort Amber in der Millionenstadt Jaipur. Bereits die Fahrt dorthin ist ein kleines Abenteuer, da es über eine kurvenreiche Straße durch das Aravalli-Gebirge geht. Auf einmal taucht vor dem Urlauber nach einer scharfen Abbiegung die imposante Festungsanlage auf, die sich malerisch in dem darunter befindlichen See spiegelt. Sie ist im späten 16. Jahrhundert errichtet worden und diente während der Kachchwaha-Dynastie als Regierungssitz und Königspalast.
Ebenfalls in Jaipur liegt der Palast der Winde aus dem 18. Jahrhundert, der zu den begehrtesten Fotomotiven auf einer Rundreise durch Indien gehört. Der Grund dafür ist seine wabenartige Fassade, die aus rosarotem Sandstein besteht. Das Bauwerk symbolisiert die Verschwendungssucht der Fürsten. Wer einen Blick auf ihre 953 kleinen sowie vergitterten Fenster wirft, kann sich vorstellen, wie einst die vielen Haremsdamen aus ihnen hinausblickten. Sie konnten so das Treiben auf den Straßen beobachten, ohne selbst am öffentlichen Leben teilzunehmen, was ihnen nicht gestattet war.
Trekkingbegeisterte und Kletterer können bei einer Reise durch Indien die Zeit nutzen, um Teile des majestätischen Himalayagebirges zu erkunden. In ihm recken sich zehn der vierzehn Berge der Welt empor, deren Gipfel höher als 8.000 Meter sind. Unter ihnen ist der höchste Berg der Erde: der Mount Everest mit seinen 8.848 Metern. Wer sich nicht gleich die Sauerstoffflasche anschnallen möchte, kann auch die geringen Höhen des Gebirgszuges kennenlernen.
Mit dem Rucksack geht es über atemberaubende Wanderrouten durch die raue Schönheit der Bergwelt. Trekkingbegeisterte kommen an romantischen Kaskaden vorbei und betrachten die eigenwillige Flora. In den Bergen liegen kleine Dörfer, in denen die Ursprünglichkeit Indiens genossen werden kann. Insbesondere die Monate zwischen April und November bieten sich für Wanderungen an.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass, Kinderreisepass. Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Indien grundsätzlich ein Visum. Inhaber deutscher Reisepässe können unter bestimmten Voraussetzungen ein elektronisches Touristenvisum erhalten. Das e-TV muss bis spätestens vier Tage vor dem geplanten Einreisedatum beantragt werden und berechtigt in den meisten Fällen zur zweimaligen Einreise für einen Aufenthalt von bis zu 60 Tagen.
Auf der Homepage indianvisaonline sind die Voraussetzungen für ein elektronisches Touristenvisum aufgeführt. Dort kann das e-TV beantragt werden. Eine Verlängerung der Gültigkeit des Touristenvisums nach Einreise ist nur in begründeten Ausnahme-/Notfällen durch das zuständige örtliche Foreigners’ Regional Registration Office (FRRO) möglich. Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.
Besondere Reisegenehmigungen werden u. a. für Teile von Sikkim, Arunachal Pradesh und für die Lakkadiven (Lakshadweep Islands) benötigt. Die Genehmigungen müssen in Indien vor der Einreise in die genannten Staaten eingeholt werden. Die Genehmigungspflicht für Reisen nach Nagaland, Mizoram und die Andamanen wurde aufgehoben. Eine Registrierung nach Ankunft ist erforderlich. Die Inselgruppe der Nicobaren (Nicobar Islands) ist nach wie vor für Touristen nicht zugänglich. Informationen zu Reisegenehmigungen können bei den indischen Auslandsvertretungen in Deutschland eingeholt werden.
Es ist empfehlenswert, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene (siehe www.rki.de) anlässlich einer Reise zu überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen. Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung), ggf. auch Masern, Mumps, Röteln (MMR), Influenza, Pneumokokken und Herpes Zoster. Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, Poliomyelitis und Typhus, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Exposition auch gegen Tollwut, Hepatitis B, Meningokokken-Erkrankungen (ACWY) und Japanische Enzephalitis empfohlen. Außer in Höhenlagen über ca. 1500 Meter besteht in Indien ganzjährig ein mittleres Übertragungsrisiko für Malariaerkrankungen mit saisonalen Schwankungen: besonders in den Monaten während und nach der Regenzeit steigen die Fallzahlen an. In Indien sind die großen Städte davon nicht ausgenommen.
Auch in Mumbai, Kalkutta und Delhi waren in den letzten Jahren zunehmende Malaria-Erkrankungen zu verzeichnen. Das Risiko ist im Tiefland im Nordosten und im Bundesstaat Orissa am höchsten und nimmt vom Norden und den zentralen Landesteilen nach Süden hin ab. Dabei handelt es sich landesweit in über der Hälfte der Fälle um die potentiell lebensbedrohliche, durch Plasmodium falciparum verursachte, Malaria tropica. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente auf dem deutschen Markt erhältlich.
Die Sicherheitslage in Indien bleibt vor dem Hintergrund zahlreicher schwerer Terroranschläge in den letzten Jahren angespannt. Angesichts der terroristischen Gefahren wird landesweit zu besonderer Wachsamkeit geraten, insbesondere beim Besuch von Märkten und öffentlichen Plätzen, bei großen Menschenansammlungen sowie in der Nähe von Regierungsgebäuden und nationalen Wahrzeichen. Dies gilt insbesondere im zeitlichen Umfeld staatlicher und religiöser Feiertage sowie von Großereignissen. Es muss davon ausgegangen werden, dass insbesondere New Delhi und andere Metropolen des Landes im Fokus terroristischer Aktivitäten stehen. Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen in den Landesteil Kaschmir, einschließlich Srinagar, wird abgeraten.
Es kommt dort weiterhin zu terroristischen Gewalttaten und unvorhersehbaren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei bzw. Armee. In den vergangenen Jahrzehnten und auch jüngst wurden Bombenanschläge verübt, die viele Todesopfer forderten. Gegen Ausländer gerichtete Einzelaktionen, auch Entführungen, können in der gesamten Region nicht ausgeschlossen werden. Teilweise wurden Ausgangssperren verhängt.
Es gibt ein Inlandsflugnetz, Bus- und Eisenbahnverbindungen und innerhalb der Städte auch Metro und Rikschas. In der Hauptmonsunzeit können Straßen zeitweise unpassierbar, Zugverbindungen unterbrochen oder einzelne Orte vorübergehend nicht mehr zugänglich sein. Es herrscht Linksverkehr. Im Straßenverkehr gibt es viele Unfälle, so dass besondere Vorsicht angezeigt ist.
Straßen sind oft in schlechtem Zustand. Verkehrsteilnehmer beachten Verkehrsregeln häufig nicht. Fahrten bei Dunkelheit über Land sollten möglichst vermieden werden. Reisende sollten unbedingt auf gute, verkehrssichere Fahrzeuge mit Sicherheitsgurten vor Benutzung achten. Bei Nutzung von Taxis ohne automatisierte Fahrpreisberechnung sind Smartphone- Apps empfehlenswert, ansonsten sollte der Fahrpreis möglichst vor Fahrtantritt ausgehandelt werden.
Landeswährung ist die Rupie (INR). Bank- und Kreditkarten werden von den meisten größeren Banken und in gehobenen Hotels und Einkaufszentren akzeptiert. Reisenden wird empfohlen, Kreditkarten stets mit sich zu führen, da es besonders in ländlichen Bereichen zu Problemen bei der Bargeldversorgung kommen kann.
Von fünf Sterne Luxushotel bis zum einfachen Guesthouse mit kalter Dusche gibt es Hotels für jedes Bedürfnis und für jeden Geldbeutel. In einfacheren Hotels ist es manchmal erforderlich, ein eigenes Vorhängeschloss mitzubringen. Für die Wintersaison gibt es in billigeren Hotels ohne fließend heißes Wasser meist einen Service für Eimer mit heißem Wasser. Verglichen mit Europa und auch mit den meisten ost- oder südostasiatischen Ländern ist Indien ein sehr preisgünstiges Reiseland, insbesondere, wenn man auf Luxus keinen Wert legt und das Hotelzimmer mehr oder weniger nur zum Schlafen, Waschen und zur Reisevorbereitung benutzt.
In Touristen-Hotspots wird man direkt nach der Ankunft von Touts, Rikshafahrern oder Riksha fahrenden Touts umlagert, die einem ein Zimmer aufschwatzen möchten. Die Provision, die diese von den Hotelbesitzern bekommen, wird dann direkt auf den Zimmerpreis aufgeschlagen, daher sollte man die mehr oder minder freundlichen Angebote ausschlagen und keinem Tout etwas über Preise in anderen Hotels oder deren Brandschutzbestimmungen glauben. Generell ist es dringend zu empfehlen, sich das gewünschte Zimmer zuerst anzusehen, einen Preis auszuhandeln und dann erst zu mieten. In einfacheren Hotels und in der Nebensaison kann es sich durchaus lohnen zu handeln.