In der Hauptstadt Bangui leben nach Schätzungen über 600.000 der insgesamt 4,4 Millionen Menschen der Zentralafrikanischen Republik. Die Stadt zeichnet sich durch ihre breiten Straßen aus, die zum Teil wie Alleen angelegt sind. Im Zentrum der Stadt befindet sich der Place de la Republique, der von einem Triumphbogen im römischen Stil geschmückt wird, welchen Kaiser Bokassa errichten ließ.
Ein Highlight in Bangui ist der Markt. Auf ihm tummelt sich alles wild durcheinander und es liegt eine enorme Energie und Lebensfreude in der Luft, die auch Besucher der Zentralafrikanischen Republik ansteckt. Ebenso sehenswert sind das Boganda- Museum und das Centre Artisanal, die interessante Ausstellungsstücke einzelner Ethnien und des einheimischen Kunsthandwerks besitzen.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass, Kinderreisepass. Ein internationaler Impfausweis mit dem Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung muss bei Einreise vorgelegt werden.
Die Einreise für deutsche Staatsangehörige ist nur mit einem entsprechenden Visum möglich. Die für Deutschland zuständige zentralafrikanische Botschaft befindet sich in Paris. Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.
Ein ausreichender und gültiger Krankenversicherungsschutz einschließlich einer Reiserückholversicherung ist zwingend notwendig.
In Bangui gibt es seit 1997 keine deutsche Botschaft mehr. Die zuständige berufskonsularische Vertretung für die Zentralafrikanische Republik ist die deutsche Botschaft in Jaunde, Kamerun. Deutsche Staatsangehörige, die Hilfe benötigen, können sich in Notfällen an die französische Botschaft in Bangui wenden.
Die WHO hat im Januar 2019 einen fehlenden Impfschutz gegen Masern zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärt. Eine Überprüfung und ggf. Ergänzung des Impfschutzes gegen Masern für Erwachsene und Kinder wird daher spätestens in der Reisevorbereitung dringend empfohlen. Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber wird für alle Reisenden ab dem Alter von 9 Monaten bei Einreise gefordert und ist auch medizinisch sinnvoll. Es kommt immer wieder zu Gelbfieberausbrüchen.
Es ist darüber hinaus empfehlenswert, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Instituts für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen. Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR), Influenza, Pneumokokken und Herpes Zoster (Gürtelrose). Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, Polio, Tollwut und Typhus, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B und Meningokokken-Krankheit (ACWY) empfohlen.
Es besteht ein ganzjähriges hohes Malaria-Infektionsrisiko, auch in der Hauptstadt Bangui. Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist eine schnelle Vorstellung beim Arzt mit dem Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig.
Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Zentralafrikanische Republik mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert, d.h. Kategorie 1 bzw. 2 der aktuellen WHO-Einteilung, auch wenn u.U. aktuell keine neuen Erkrankungsfälle dokumentiert werden. Das Übertragungsrisiko kann dabei sowohl regional als auch saisonal erheblich variieren.
Die medizinische Versorgung ist landesweit völlig unzureichend. In der Hauptstadt gibt es Privatkliniken, die insgesamt einen etwas besseren Standard bieten, allerdings ebenfalls mit Versorgungsproblemen kämpfen; die Gesundheitsstation der französischen Botschaft kann eventuell eine Notversorgung durchführen. Die staatlichen Krankenhäuser sind fast nicht funktionsfähig. Französische Medikamente sind begrenzt in den Apotheken der Hauptstadt erhältlich. Im Landesinneren, aber auch in den Provinzhauptstädten, ist die Medikamentenversorgung sehr eingeschränkt.
Vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik wird aufgrund fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen gewarnt.
Im gesamten Land besteht die Gefahr, Opfer von Gewaltkriminalität in Form von Entführungen, Plünderungen und Straßenüberfällen sowie von militärischen Handlungen zu werden. Nach Übergriffen schließt die Republik Kamerun regelmäßig vorübergehend Grenzübergänge. In der Hauptstadt Bangui besteht, trotz einer allgemeinen Befriedung der Lage in der Stadt, weiterhin die Gefahr, Opfer von Gewaltkriminalität wie Entführungen, Plünderungen, Einbrüchen und Überfällen zu werden. Militärische Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Gruppierungen sind jederzeit möglich. Es wird davon abgeraten, sich außerhalb des unmittelbaren Stadtzentrums aufzuhalten und bei Dunkelheit die Wohnung zu verlassen.
Die Zentralafrikanische Republik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und verfügt über so gut wie keine Infrastruktur. Der Lebensstandard der Bevölkerung ist äußerst niedrig. Nach dem Umsturz im März 2013 hat sich die Versorgungslage drastisch verschlechtert. Das Land ist fast völlig auf internationale Hilfe angewiesen. Der Flughafen von Bangui kann aus Sicherheitsgründen kurzfristig für den zivilen Flugverkehr geschlossen werden. Reisen sind in der gesamten Zentralafrikanischen Republik mit erheblichen Risiken verbunden.
Am wichtigsten Grenzübergang in die Republik Kamerun, bei Garoua-Boulaï, kann es zu Blockaden kommen. Die als Hauptverkehrsachse geltende Strecke Garoua - Boulaï – Bangui ist nur im Konvoi, gegen Bezahlung mit einer Begleitung durch die VN/MINUSCA oder die zentralafrikanische Armee, mit einigermaßen kalkulierbarem Risiko befahrbar. Der sogenannte Pantherhügel (la Colline aux Panthères) in Bangui ist militärisches Sperrgebiet und darf nicht ohne Genehmigung betreten werden.
Landeswährung ist der CFA-Franc (Äquatorial XAF). Kreditkarten werden nur selten akzeptiert, auch gibt es kaum Geldautomaten für internationale Bank- oder Kreditkarten. Die Mitnahme von Bargeld in Euro ist empfehlenswert.
In der Hauptstadt Bangui gibt es Übernachtungsmöglichkeiten. Langanhaltende Ausfälle von Strom- und Wasserversorgung sind an der Tagesordnung. Versorgung und Unterbringung im Landesinneren sind aufgrund der Armut, der schlechten Versorgungslage und der fehlenden Infrastruktur sehr beschränkt. Einzig Missionsstationen und Organisationen wie das Internationale Komitee des Roten Kreuzes oder Medicins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen, die im Vorfeld informiert werden müssen, bieten einfache Unterkunft.