In Khartum fließen der Weiße und der Blaue Nil zusammen. Am besten kann man das Farbenschauspiel von der White Nile Bridge bewundern. Die beiden Oberläufe vermischen sich zu einem breiten Strom, der sich bis zum Mittelmeer schlängelt und für viele Millionen Menschen eine wichtige Lebensader ist. Wenn man von der White Nile Bridge Fotos von diesem Naturschauspiel machen will, muss man vorher unbedingt eine Erlaubnis beim Ministry of Tourism and National Heritage einholen.
Diese Erlaubnis benötigt man generell, wenn man im Sudan Fotos oder Filme machen möchte.
Ebenfalls sehr spannend zu beobachten sind die Gebetsrituale der Sufis in Khartum. Sufis sind muslimische Mystiker, die sich zur Anbetung Allahs in Trance tanzen. Bekannt sind sie auch als „tanzende Derwische“. Diese Zeremonie findet jeden Freitag an der Hamed el-Nil statt. So faszinierend und schön dieses Ritual auch wirkt, sollten man dieser religiösen Zeremonie den entsprechenden Respekt entgegenbringen und auf Bilder verzichten.
Ein Highlight des Sudan sind die Pyramidenfelder bei Begrawiya. Sie sind im Vergleich zu ihren „großen Brüdern“ in Ägypten kaum bekannt, da sie nicht ganz so hoch gebaut sind. Doch die Atmosphäre, die dort herrscht, ist unvergleichlich: Zwischen unendlich weiten Sanddünen findet man sich plötzlich in einer zeitlosen und mystischen Umgebung wieder.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige ist nur mit einem Reisepass möglich. Das Reisedokument muss noch mindestens sechs Monate gültig sein. Es darf keine israelischen Stempel enthalten. Für die Einreise wird ein Visum benötigt, das in Deutschland bei der Botschaft der Republik Sudan in Berlin beantragt werden muss.
Reisende in den Sudan sollten unbedingt auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind Pflichtimpfungen nicht vorgesehen. Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber wird für alle Reisenden ab dem Alter von einem Jahr bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet gefordert. Der Süden des Sudans (südlich des 15. Breitengrades) gilt als Gelbfiebergebiet, eine Gelbfieberimpfung ist hier auch aus medizinischen Gründen angeraten.
Darüber hinaus ist es empfohlen, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Instituts für Kinder und Erwachsene zu überprüfen und zu vervollständigen, siehe www.rki.de. Dazu gehören für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Pneumokokken, Influenza und Herpes Zoster (Gürtelrose). Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Polio, Gelbfieber (s.o.) und Hepatitis A empfohlen, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Impfungen gegen Hepatitis B, Typhus, Tollwut sowie Meningokokken-Krankheit (ACWY).
In den südlichen Landesteilen ( Südkordofan, Niltal ) gibt es ein ganzjährig hohes Malariarisiko. Etwa 90% der Fälle sind auf Plasmodium falciparum (Malaria Tropica) zurückzuführen. Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist eine schnelle Vorstellung beim Arzt mit dem Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig. Je nach Reiseprofil wird deshalb neben der immer notwendigen Expositionsprophylaxe eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) dringend empfohlen. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Atovaquon/Proguanil, Doxycyclin und Mefloquin) erhältlich; sie sollten aus Deutschland mitgebracht werden.
Die medizinische Versorgung im Lande ist insbesondere in den ländlichen Regionen problematisch. In Khartum ist die Versorgung insgesamt besser, aber auch hier nicht mit Europa zu vergleichen. Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden daher dringend empfohlen. Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden. Die Konsultation einer tropenmedizinischen Beratungsstelle/eines Tropenmediziners/ Reisemediziners ist angeraten, auch wenn man aus anderen Regionen schon Tropenerfahrung hat.
Die Kriminalität in Khartum und anderen Städten nimmt zu (Einbrüche in Fahrzeuge, Taschendiebstähle), befindet sich aber für afrikanische Verhältnisse auf niedrigem Niveau. Auf Flughäfen, Busstationen und Märkten sollten Reisende besondere Vorsicht walten lassen. Außerhalb der Städte, insbesondere in entlegenen Gebieten abseits der Verbindungsstraßen längs des Nils, muss mit Bandenkriminalität, bewaffneten Überfällen und auch Entführungen gerechnet werden.
Von Reisen in die Grenzgebiete zu Libyen, Ägypten und Tschad wird dringend abgeraten. Dort kontrollieren ehemalige, jetzt in die Armee integrierte Milizen („Rapid Support Forces“) das Grenzgebiet und liefern sich mit aus Libyen einsickernden Rebellen und Schleuserbanden Gefechte.
Von Reisen in das Grenzgebiet zu Äthiopien in den Bundesstaaten Gedaref und Sennar einschließlich des Dinder-Nationalparks wird abgeraten. Im Nationalpark ist es in der Vergangenheit zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und einer extremistischen islamistischen Gruppe gekommen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich dort noch weitere bewaffnete gewaltbereite Gruppen aufhalten.
Von Reisen in alle fünf Darfur-Teilregionen (Zentraldarfur, Ostdarfur, Norddafur, Westdafur und Süddarfur) im Westen des Sudan wird dringend abgeraten. Es gibt dort gewaltsame Auseinandersetzungen und ein Banditenunwesen. Es besteht zudem ein sehr hohes Entführungsrisiko. Reisen nach Darfur bedürfen in jedem Fall der vorherigen Genehmigung der sudanesischen Regierung.
Von Reisen in die Regionen Südkordofan und Blauer Nil wird wegen militärischer Kampfhandlungen dringend abgeraten. In der Stadt Abyei und der gleichnamigen Grenzregion zwischen Nord- und Südsudan (Grenze zwischen Sudan und Südsudan umstritten) kann sich die derzeitige Ruhe abhängig von lokalen und regionalen Ereignissen sehr schnell ändern. Auch in ländlichen Räumen in Südkordofan und Blauer Nil (v.a. in den Nuba-Bergen) kommt es immer wieder zu Kampfhandlungen zwischen Armee und Rebellen sowie Bombenabwürfen durch die sudanesischen Streitkräfte. Die Ränder der südkordofanischen Provinzhauptstadt Kadugli wurden Berichten zufolge während der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2015 von bewaffneten Oppositionsgruppen unter Beschuss genommen.
Das zwischen Sudan und Ägypten umstrittene Hala’ib-Dreieck sollte gemieden werden. Tauchsport im Roten Meer ist bislang unproblematisch. Um eine sichere Ausrüstung zu gewährleisten, sollte ein Veranstalter mit gutem Ruf ausgewählt werden.
Auch nach dem Friedensschluss zwischen der ostsudanesischen „Eastern Front“ und der Regierung in Khartum sind in der Region viele Sicherheitskräfte präsent. Reisen sollten vorher sorgfältig geplant und mit den lokalen Behörden abgestimmt werden.
Die Grenzen zu Eritrea und Tschad sind geschlossen. An der Grenze zu Ägypten ist nur der Grenzübergang Assuan/Wadi Halfa geöffnet. Ob der Grenzübergang Gallabat/Metemma zu Äthiopien geöffnet ist, muss im Einzelfall erfragt werden. Vor dem Versuch des illegalen Grenzübertritts (auch in die anderen angrenzenden Länder) wird wegen des Risikos nicht oder unzureichend gekennzeichneter Minenfelder ausdrücklich abgeraten. Außerdem setzt man sich der Gefahr einer längerfristigen Inhaftierung aus.
Flugreisen innerhalb des Landes bieten verschiedene sudanesische Luftfahrtgesellschaften an. Hinsichtlich des Wartungszustandes der Maschinen liegen keine sachkundigen Erkenntnisse vor, jedoch muss aufgrund des Eindrucks von Reisenden davon ausgegangen werden, dass er nicht westlichen Standards entspricht.
Die Infrastruktur in Sudan ist in vielerlei Hinsicht unzureichend. Versorgungsmängel (u. a. Treibstoffknappheit) sind weit verbreitet. Daher ist eine sorgfältige Planung von Reisen sehr wichtig. So sind Reisen außerhalb des Großraums der Hauptstadt Khartum wegen mangelnder Infrastruktur und aufgrund von Sicherheitsgefährdungen oft nur eingeschränkt möglich und sollten ausschließlich in Gruppen mit mehreren Geländefahrzeugen erfolgen.
Touristen benötigen für Reisen außerhalb Khartums zwar keine Reisegenehmigung des sudanesischen Tourismusministeriums (travel permit) mehr. Trotzdem sollten bei Überlandfahrten aber möglichst mehrere Kopien der Pässe mit sich geführt werden, da diese manchmal am Kontrollposten abgegeben werden müssen.
Die Unfallgefahr bei Fahrten über Land darf wegen der schlechten Straßen, fehlender Markierungen und der nicht selten unorthodoxen Fahrweise nicht unterschätzt werden. Nachtfahrten sollten daher ganz vermieden werden. Eine defensive Fahrweise ist dringend zu empfehlen. Medizinische Hilfe bei Unfällen steht in der Regel nicht zur Verfügung.
Aufgrund der Nachwirkungen des Bürgerkriegs in Südsudan, der Stammeskonflikte und der nach wie vor angespannten Situation an manchen Teilen der südlichen und östlichen Grenzen sowie v. a. aufgrund des Darfur-Konflikts ist eine Durchquerung des Landes weder in Nord-Süd- noch in Ost-West-Richtung gefahrlos möglich.
Landeswährung ist das Sudanesische Pfund (SDG). Kreditkarten und ausländische Bankkarten können im Sudan nicht verwendet werden. Reisende müssen Bargeld in hinreichender Menge zur Finanzierung ihres Aufenthaltes mitführen.
Neben Hotels gibt es auch die etwas billigere Alternative der „Lakonda“. Es handelt sich dabei um reine Übernachtungsbetriebe. Die Preise für einfache Unterkünfte sind im Vergleich zu Europa günstig, allerdings nicht so günstig, wie man es vielleicht erwarten würde.Neben Hotels gibt es auch die etwas billigere Alternative der „Lakonda“. Es handelt sich dabei um reine Übernachtungsbetriebe. Die Preise für einfache Unterkünfte sind im Vergleich zu Europa günstig, allerdings nicht so günstig, wie man es vielleicht erwarten würde.
In ländlichen Gebieten gibt es oftmals auch kein fließendes Wasser, weshalb man sich in diesem Fall mit einem Eimer voll Nil-Wasser (wenn man entlang des Flusses reist) zum Waschen begnügen muss. Außerhalb der Städte kann man auch problemlos campen, wenn man die üblichen Sicherheitsmaßnahmen beachtet.