Ruandas Hauptstadt Kigali ist eine moderne Stadt. Touristische Sehenswürdigkeiten gibt es dort allerdings nur wenige. Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten nahe der Hauptstadt ist das Gisozi-Memorial Center, das zum Gedenken an den Genozid eingerichtet worden ist. Hier wurden sämtliche Informationen über diesen beispiellosen Völkermord zusammengetragen, man findet eine detaillierte Dokumentation der Ereignisse. Wer sich für die Geschichte von Ruanda interessiert, sollte dieses Museum nicht verpassen.
Wer sich für die Kultur und die Geschichte Ruandas interessiert, sollte das Nationalmuseum in der Stadt Butare im Süden des Landes besuchen. Hier findet man eine beeindruckende Dokumentation über das Leben der Einwohner Ruandas in vorkolonialer Zeit. Des Weiteren befindet sich in Butare ein großer Botanischer Garten, der seine Besucher durch eine unvergleichliche Blütenpracht verzaubert. An den Ufern des Kivu-Sees kann man in Ruanda einen wunderschönen Badeurlaub verbringen.
Besonders beliebt sind die beiden Städtchen Gisenyi und Kibuye. In der Nähe der Stadt Cyangugu am Südufer des Sees liegen die berühmten Kaboza und Nyenji Höhlen. Nicht weit davon entfernt, in Nyakabuye, befinden sich heiße Quellen. Das ultimative Highlight ist ein Besuch bei den Berggorillas an den Hängen der Vulkanberge im Norden des Landes.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass und Kinderreisepass. Reisedokumente müssen sechs Monate über die Reise hinaus gültig sein.
Deutsche Staatsangehörige benötigen zur Einreise nach Ruanda ein Visum. Visumsanträge für einmalige Einreisen, mit Gültigkeit für einen Aufenthalt von maximal 30 Tagen, können entweder online oder nach Eintreffen am Flughafen gestellt werden. Die Gebühr beläuft sich auf 30 US-Dollar und kann in US-Dollar oder Euro in bar oder mittels Kreditkarte bezahlt werden. Alternativ kann vor Reiseantritt online ein East-Africa-Tourist-Visum, gültig für die Länder Kenia, Uganda und Ruanda beantragt werden, wenn das Ersteinreiseland Ruanda ist und es sich um einen touristischen Aufenthalt handelt. Das East-Africa-Tourist-Visum erlaubt eine einmalige Einreise in den Staatenverbund und multiple Reisen zwischen den Staaten. Die Kosten hierfür betragen 100 US-Dollar.
Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.
Reisende nach Ruanda sollten unbedingt auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Seit Anfang Januar 2019 müssen alle Reisenden aus von Ebola betroffenen Gebieten in der Demokratischen Republik Kongo bei der Einreise nach Ruanda mit einer vollständigen Gesundheitskontrolle und einer 21-tägigen Quarantänezeit in Ruanda rechnen.
Bei direkter Einreise aus Europa ist keine Gelbfieberimpfung erforderlich. Es wird jedoch empfohlen, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen, siehe www.rki.de. Dazu gehören für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten) ggf. auch gegen Polio (Kinderlähmung), Mumps, Masern Röteln (MMR), Pneumokokken, Influenza und Gürtelrose (Herpes Zoster). Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Impfungen gegen Gelbfieber, Hepatitis B, Meningokokken-Krankheit (ACWY) und Tollwut empfohlen.
Es besteht ein inzwischen hohes landesweites Malaria-Risiko, das sich aufgrund der mannigfaltigen Topographie des Landes nicht exakt definieren lässt. Besonders westliche und östliche Regionen des Landes sind betroffen, auch in der Hauptstadt Kigali kommt es zu Malariainfektionen (fast ausschließlich Plasmodium falciparum). Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender und nachtaktiver Anopheles- Mücken. Unbehandelt verläuft, insbesondere die gefährliche Malaria tropica, bei Nichtimmunen häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist eine schnelle Vorstellung in einer geeigneten medizinischen Institution mit dem Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig. Je nach Reiseprofil ist deshalb neben der immer notwendigen Expositionsprophylaxe eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) notwendig. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Atovaquon/Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Auswahl und persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen werden. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats ist zu empfehlen.
Die Gefahr der Übertragung von Schistosomiasis besteht beim Baden in Süßwassergewässern im gesamten Land (auch Kivu-See). Baden im offenen Süßwasser sollte daher grundsätzlich unterlassen werden.
Bei Reisen in das Gebiet des Nationalparks Nyungwe-Forest und auf der Verbindungsstraße zwischen Cyangugu, früher Rusizi, und Nyamagabe, früher Gikongoro, wird um besondere Vorsicht gebeten. Am 15. Dezember 2018 wurden im Nyungwe-Wald mehrere Busse von Bewaffneten angehalten und Reisende getötet. Die Sicherheitskräfte wurden danach erheblich verstärkt und die staatliche Kontrolle in dem Gebiet wiederhergestellt. Angesichts möglicher Aktivitäten terroristischer Gruppen wird, wie in anderen Ländern der Region, auch in Ruanda zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor allem in größeren Städten ist besondere Vorsicht und erhöhte Wachsamkeit ratsam - insbesondere an öffentlichen Orten wie etwa Märkten oder Busbahnhöfen.
Vorsicht vor Taschendiebstahl und Kleinkriminalität, wie z.B. dem Diebstahl aus Autos, ist angebracht. Die Zahl der Einbrüche nimmt zu.
Bei Reisen in das unmittelbare Grenzgebiet zu Burundi und in die Demokratische Republik Kongo, südlich des Kivusees, wie auch bei Weiterreisen in diese Länder wird zur Vorsicht geraten. Im unmittelbaren Grenzgebiet sind grenzüberschreitende Auswirkungen von Konflikten in den Nachbarländern nicht auszuschließen.
Verschiedene nationale und internationale Fluglinien fliegen den internationalen Flughafen Kigali an. Regelmäßige Direktverbindungen nach Europa gehen nach Brüssel, Amsterdam und Istanbul, weitere Umsteigeverbindungen werden über Addis Abeba, Doha und Nairobi angeboten. Das öffentliche Verkehrsnetz ist gut ausgebaut, gleichwohl entsprechen die Verkehrssicherheit von Taxis, Motorräder und Busse wie auch die Fahrweise nicht europäischem Standard.
Fahrten mit dem Pkw im Landesinneren sollten wegen häufig schlechter Straßenverhältnisse und des riskanten Fahrverhaltens anderer Verkehrsteilnehmer grundsätzlich nur bei Tag durchgeführt werden. Alle Verkehrsteilnehmer, auch Fußgänger müssen beachten, dass offizielle Wagenkolonnen Vorrang haben; andere Verkehrsteilnehmer müssen am rechten Straßenrand anhalten und warten, bis die komplette Kolonne passiert hat. Besuche des Virunga-, Nyungwe- und Akagera- Parks sollten vor Einreise geplant werden.
Landeswährung ist der Ruanda-Francs (RWF). Bargeld sollte nur in Banken, Hotels oder Foreign-Exchange-Büros eingetauscht werden. Die Zahlung mit Kreditkarten ist nur in wenigen Hotels möglich. Empfohlen wird die Mitnahme von Euro oder US- Dollar, sofern es sich um neue Scheine (ab 2009) handelt. Diese können problemlos gewechselt werden.
Die größte Auswahl an Hotels in Ruanda hat man in der Hauptstadt Kigali und in den beliebten Badeorten Gisenyi und Kibuye am Kivu-See. Hotels, die dem europäischen Standards entsprechende Hotels sind nur in größeren Städten vorhanden und teuer. Eines der besten Hotels in der Hauptstadt ist unbestritten das „Hotel des Milles Colline", das seit dem Film „Hotel Ruanda" den meisten Reisenden ein Begriff ist. Viele Hotels in Gisenyi und Kibuye liegen direkt am Kivu-See und bieten Zimmer mit Ausblick.
Wer möglichst günstig Urlaub in Ruanda machen möchte, findet vereinzelt auch kleinere Gästehäuser. In der Nähe der Nationalparks kann man inzwischen auch in typisch afrikanischen Lodges übernachten, bisher ist deren Anzahl jedoch gering. Man sollte den Aufenthalt in jedem Fall im Voraus buchen.