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Madagaskar

Die Republik Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt und liegt im indischen Ozean 600 km vor der Küste von Mosambik. Mit seinen 18 Volksstämmen ist sie ein Schmelztiegel der Kulturen, wovon jede ihre Gebräuche, Haartrachten, Behausung und Kleidungsmerkmale bis heute bewahrt hat. Die Fauna und Flora der Insel ist einmalig, mehr als 80 Prozent der Arten sind endemisch. Mit seinen Nebeninseln kommt Madagaskar auf eine Fläche von 587.700 km². Von den 25,57 Millionen Einwohnen leben 1,8 Millionen in der Hauptstadt Antananarivo. Die Amtssprachen sind Madagassisch und Französisch, es werden auch unterschiedliche Dialekte des Madagassischen gesprochen. Englisch wird von der Bevölkerung kaum verstanden.

Die Insel ist überwiegend gebirgig mit Tafelbergen und Vulkanen, nach Osten steil, nach Westen in weiten Stufen abfallend. Die höchste Erhebung ist mit 2876 Metern der Maromokotro. Madagaskar hat unterschiedliche Klimazonen mit heißem und feuchtem Klima an der Küste, während es im Hochland gemäßigter und trockener ist.

Man unterscheidet zwei ausgeprägte Jahreszeiten. Die Regenzeit erstreckt sich von Januar bis März und die Trockenzeit von April bis Oktober. An der Ostküste des Landes wehen das ganze Jahr über südöstliche Passatwinde. In den Monaten von Oktober bis April ist es dort meist heiß und es regnet sehr häufig. Die Temperaturen können dann tagsüber bis zu 35Grad betragen. Die Regionen an der Nord- und Westküste haben im Winter trockene Ostwinde und im Sommer regenreiche Monsunwinde. Während der Regenzeit ist es dort sehr heiß und feuchtwarm. Die durchschnittlichen Temperaturen betragen um die 26 Grad und sind während der Trockenzeit gemäßigt.

Der Süden ist sehr trocken, Regen fällt nur sehr selten, das Klima kann mit dem der Côte d'Azur verglichen werden. Das Hochland hat ein angenehmes Klima mit durchschnittlichen Temperaturen von 20 Grad. Für das Hochland wird als beste Reisezeit das Frühjahr und der Herbst; für die Ostküste Juli bis November; für die Westküste Juli bis September und für den Süden das ganze Jahr über empfohlen.

Die ersten Siedler auf Madagaskar waren Indonesier, im 9. Jahrhundert kamen dann auch Araber und Schwarzafrikaner auf die Insel. Ab dem 15. Jahrhundert versuchten sowohl die Portugiesen als auch die Holländer, Engländer und Franzosen die Insel für sich zu erobern. Sie scheiterten, denn die Bewohner Madagaskars wehrten sich massiv. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert gründeten sie friedlich mehrere Königreiche in den verschiedenen Teilen der Insel und Ende des 18. Jahrhundert wurde Madagaskar unter einem König vereint.

Zunächst öffnete man sich bis 1830 europäischen Einflüssen, später vertrieben die Madagassen viele Europäer, die sich inzwischen auf der Insel angesiedelt hatten. Madagaskar wurde 1896 eine französische Kolonie, 1958 autonome Republik innerhalb der französischen Gemeinschaft und 1960 unabhängig. Die Madagassen haben eine dem Christentum ähnliche Religion. Interessant ist der Ahnenkult, der auf Madagaskar betrieben wird. Dies kann man anhand der zahlreichen Schnitzereien und Figuren an den Grabstätten erkennen. Zum Totenkult gehört auch, dass die Bestatteten an einem von Astrologen festgelegten Datum exhumiert werden, um im Anschluss, nachdem sie gewaschen wurden, nochmals bestattet zu werden.

Die bedeutendste Rolle in der Wirtschaft der Insel spielen die Nahrungsmittel- und die Textilindustrie. Doch es gibt inzwischen auch eine Metall-, Baustoff- sowie eine chemische Industrie. Dennoch ist es nach wie vor die Landwirtschaft, die am meisten zum Lebensunterhalt der Einwohner beiträgt und mit dem Export von Kaffee, Vanille, Pfeffer, Gewürznelken und Fischprodukten werden etwa vier Fünftel des Exports bestritten. Madagaskar ist reich an Bodenschätzen und der Tourismus ist wirtschaftlich interessant, aber noch nicht so gut ausgebaut.

Der tropische Regenwald, der früher große Teile der Insel einnahm, ist mittlerweile auf 15 Prozent geschrumpft und nur noch im Osten und Nordwesten zu finden. Auf dem Hochland breitet sich eine lockere Baumsavanne aus, die in südwestlicher Richtung zur Dorn- und in westlicher Richtung zur Trockensavanne wird. An der Küste wachsen zahlreiche Mangroven. Insgesamt findet man mehr als 10.000 Pflanzenarten auf Madagaskar, die vielfach auch nur dort wachsen. Beeindruckend sind die einzigartigen Orchideenarten, die man besonders in den feuchten Wäldern der madagassischen Ostküste findet.

Die Fauna auf Madagaskar ist recht eigentümlich. Borstenigel, einige Fledermausarten, Boa-Schlangen und Schleichkatzen gibt es nur auf Madagaskar. Außerdem kann man hier viele Halbaffenarten sehen. Nur auf Madagaskar leben auch zehn Arten von Lemuren. Auffällig sind der Catta-Lemur mit grauem Pelz und schwarz-weißem, langem Schwanz, der Sifaka-Lemur, der über neun Meter Entfernung von einem Ast zum anderen springen kann und der sehr seltene Aye-Aye. Viele von ihnen kann man in einem der zehn Nationalparks oder Naturreservate beobachten. Vangas, Cuas, Peewit, Corachidae und Roller Bird sind Vogelarten, die man ebenso nur auf Madagaskar findet. Außerdem gibt es eine Fülle von Wasservögeln wie Reiher, Kormorane, Ibisse, Wasserhühner und Flamingos, dazu Greifvögel wie Adler und Falken und verschiedene Arten von Ziervögeln und Papageien.

 

 

WICHTIGE HINWEISE:


Globus-Madagaskar

 

Landesdaten:
Einwohner / km² 25570895
Sprache Malagasy und Französisch
Städte Antananarivo, Antsirabe, Tamsania, Mahajanga, Toliara
Zeitzone UTCUTC+3
Währung Ariary
Vorwahl +261

 

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