Das größte touristische Highlight in Burundi ist wohl der Tanganjikasee des Great Rift Valleys. Der sechstgrößte und zweittiefste See der Erde wird heute gerne zum Ausspannen am malerischen Strand von Saga genutzt, um etwas Sonne zu tanken. In diesem Gebiet befinden sich auch viele Hotelanlagen.
Neben dem Tanganjikasee ist vor allem die Hauptstadt Bujumbura sehenswert. Die Hafenstadt ist die größte Stadt des Landes und verfügt über einige interessante Museen, einen Markt und viele Geschäfte. In Bujumbura kann man viele Häuserfassaden aus der Kolonialzeit finden, die ein abwechslungsreiches Stadtbild kreieren und einen interessanten Gegensatz zum afrikanischen Marktleben darstellen.
Eine weitere Sehenswürdigkeiten in Burundi sind die Thermalquellen von Muhweza, sowie einige Nationalparks. Im Nationalpark von Kibira kann man verschiedene afrikanische Tierarten beobachten. Wer sich speziell für die Beobachtung seltener Vogelarten interessiert, der sollte sich über die einheimischen Seen informieren, beispielsweise über den See von Rwihinda.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass und Kinderreisepass. Zusätzlich muss der Impfpass mitgeführt werden.
Grundsätzlich ist für die Einreise deutscher Staatsangehöriger die Beantragung eines Visum vor der Einreise bei der Botschaft der Republik Burundi in Berlin erforderlich. Mit einer Bearbeitungsdauer von mindestens drei Wochen ist zu rechnen. Die Ausstellung eines Visums am Flughafen Bujumbura ist nicht möglich. Die Überschreitung der zulässigen Aufenthaltsdauer eines Visums kann mit einer Geldbuße belegt werden und zu Verzögerungen bei der Ausreise führen.
Mit dem Visumantrag ist der Nachweis für eine Gelbfieberimpfung vorzulegen.
Bei Reiseabsichten nach Burundi wird die vorherige Kontaktaufnahme mit der deutschen Botschaft in Bujumbura empfohlen. Deutsche, die sich - auch nur vorübergehend - in Burundi aufhalten, wird geraten, sich online in der Krisenvorsorgeliste zu registrieren. Vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass es sich bei der Botschaft Bujumbura nur um eine Kleinstvertretung handelt, so dass Unterstützungsleistungen im Notfall nur begrenzt möglich sind. Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt.
Ein Gelbfieberimpfnachweis wird bei Einreise von allen Reisenden ab dem Alter von 9 Monaten gefordert. Die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene sollten anlässlich einer Reise überprüft und vervollständigt werden. Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie Keuchhusten (Pertussis) und ggf. gegen Polio, Masern, Mumps, Röteln (MMR), Pneumokokken und Influenza. Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Tollwut, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Meningokokken-Krankheit (ACWY- Konjugatimpfstoff) und Typhus empfohlen.
Burundi ist ganzjährig malariagefährdet. Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft, insbesondere die gefährliche Malaria tropica, bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist eine schnelle Vorstellung beim Arzt mit dem Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig. Je nach Reiseprofil ist deshalb neben der immer notwendigen Expositionsprophylaxe eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) notwendig. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Atoyaquon/Proguanil, Doxyxyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner/Reisemediziner besprochen werden. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats ist gerade für Burundi zu empfehlen.
Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Burundi mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert, d.h. Kategorie 1 bzw. 2 der aktuellen WHO-Einteilung, auch wenn u.U. aktuell keine neuen Erkrankungsfälle dokumentiert werden. Das Übertragungsrisiko kann dabei sowohl regional als auch saisonal erheblich variieren.
Burundi gehört zu den medizinisch äußerst unzureichend versorgten Ländern in der Region Ostafrika. Ein ausreichender, dort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen. Eine Rückholmitgliedschaft bei der in Nairobi ansässigen Firma AMREF Flying Doctors kann abhängig vom Reisegrund und der Reisedauer sinnvoll sein. Vor einer Reise sollte man sich durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner persönlich beraten und den Impfschutz anpassen lassen, auch wenn man aus anderen Regionen schon Tropenerfahrung hat.
Das Auswärtige Amt rät von Reisen nach Burundi ab. Die Sicherheitslage in Burundi ist aufgrund der instabilen innenpolitischen, wirtschaftlichen und kritischen menschenrechtlichen Lage angespannt. In der Hauptstadt Bujumbura kann es zu gewaltsamen, politisch motivierten Auseinandersetzungen unter Einsatz von Waffen kommen. Aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen und humanitären Lage der Bevölkerung sind Akte von Gewaltkriminalität wie Raubüberfälle und Plünderungen mit entsprechenden Gegenreaktionen der Sicherheitskräfte nicht auszuschließen.
Reisende sollten öffentliche Demonstrationen, Parteiversammlungen und politische Kundgebungen meiden und öffentliche politische Aussagen allgemein unterlassen. Spannungen werden auch aus anderen Landesteilen, insbesondere aus Ngozi, Kirundo, Ijenda/Mwaro und Matana gemeldet. Internet und Mobiltelefonnetz sind teilweise unterbrochen. Die Präsenz der Sicherheitskräfte im ganzen Land ist deutlich erhöht. Vorübergehende Festnahmen von Ausländern (z.B. zur Identitätsfeststellung) kommen gelegentlich vor. Eingriffe in die Privatsphäre auch ausländischer Reisender durch teilweise milizmäßig organisierte Sicherheitskräfte sind nicht auszuschließen.
In ganz Burundi sollten Ausgänge und Überlandfahrten nur mit vertrauenswürdigen Kontaktpersonen unternommen werden. In der Dunkelheit wird von Fahrten abgeraten. Insbesondere in den ländlichen Gegenden werden die Straßen in der Dunkelheit kaum noch von regulären Polizei- und Sicherheitskräften kontrolliert. Grundsätzlich sollte nur in den Provinzhauptstädten übernachtet werden. In der Nähe zur Grenze mit der Demokratischen Republik Kongo, in den Provinzen Bubanza und Cibitoketreten, treten immer wieder bewaffnete Gruppen in Erscheinung. Von nicht zwingend erforderlichen Fahrten in diesen Gebieten – insbesondere auf der RN 5 – sollte deshalb Abstand genommen werden. Die RN 10 zwischen Rwegura und Mabayi sowie die RN 9 nördlich von Bubanza sollten unbedingt gemieden werden. Gleiches gilt generell für das Naturschutzgebiet Rukoko und den Kibira Nationalpark.
Aufgrund der langjährigen gewaltsamen Auseinandersetzungen seit 1993 ist die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung, trotz merklicher Verbesserungen seit 2005, ausgeprägt. Die Gewaltkriminalität und die verbreitete Straflosigkeit stellen angesichts hoher Arbeitslosigkeit und vieler Waffen im Land zentrale Probleme dar. Der mit der aktuellen Krise einhergehende wirtschaftliche Niedergang treibt die allgemeine Armut zusätzlich weiter an. Zwar sind Ausländer bei weitem weniger betroffen, aber auch sie werden gelegentlich Opfer von Straftaten. Polizei und Justiz entsprechen nicht europäischem Standard.
Auch in der Hauptstadt Bujumbura sind armutsbedingte Kriminalität, zum Teil mit Gewaltanwendung, festzustellen. Besonders wird von Besuchen folgender Stadtteile Bujumburas nach Einbruch der Dunkelheit abgeraten: Kanyosha, Bwiza, Jabe, Buyenzi, Nyakabiga, Musaga, Kamenge, Cibitoke, Ngagara und Mutakura. Die üblichen Vorsichtsregeln, z.B. Benutzung bewachter und/oder beleuchteter Parkplätze, kein zur Schau stellen von Schmuck oder Wertgegenständen, keine Spaziergänge nach Einbruch der Dunkelheit, sollten eingehalten werden.
Nationale und internationale Fluglinien bedienen den internationalen Flughafen von Bujumbura. Direktverbindungen nach Europa (Brüssel) gibt es einmal wöchentlich, ansonsten existieren täglich Umsteigeverbindungen über Nairobi, Kigali und Addis Abeba.
Fahrten mit dem Pkw im Landesinneren Burundis sollten wegen der bestehenden Kriminalität in jedem Fall vor Einbruch der Dunkelheit beendet werden. Man sollte sich auf riskantes Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer einstellen. Verkehrsunfälle sind eine der häufigsten Todesursachen in Burundi. Bei Unfällen dürfen die beschädigten Fahrzeuge nicht vor dem Eintreffen der Polizei bewegt werden. Die Treibstoffversorgung im Land ist zurzeit teilweise reduziert. Auf Engpässe und lange Wartezeiten an Tankstellen sollten sich Reisende einstellen.
Landeswährung ist der Burundi-Franc (BIF). Devisen und Bargeld im Land sind knapp bis kaum mehr vorhanden, es gibt immer wieder Engpässe in der Bargeldversorgung. Bargeld sollte nur in Banken, Hotels oder Foreign-Exchange- Büros getauscht werden. Mit den Kreditkarten Visa und MasterCard können Beträge in Landeswährung bei verschiedenen Banken in Bujumbura abgehoben werden. Zahlungen mit Kreditkarten sind nur ausnahmsweise (z.B. in großen Hotels in Bujumbura) möglich. Die Bargeldversorgung per Western Union oder MoneyGram funktioniert innerhalb eines Tages.
Hotels findet man in Burundi fast ausschließlich in der Hauptstadt Bujumbura und entlang der Ufer des Tanganjikasees. Da das Land bis heute touristisch nur wenig erschlossen ist, ist es in den übrigen Regionen mühsam, eine Unterkunft zu finden. Es gibt allerdings verstreut auch in den kleineren Städten Gästehäuser oder Zimmer, die man mieten kann.